Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Hause. Die Anwesenheit der Königin ist dort dringend erforderlich und die Prinzessin und sie haben sich gerade erst befreundet.Also...“ Die letzten Worte ließ sie kunstvoll im Nichts verklingen.
Jon wusste nicht, ob er sauer oder erleichtert sein sollte. Er entschied sich für sauer. Wie konnte sie sich einfach vom Acker machen, während er sich die ganze Nacht Gedanken über einen würdevollen Abgang gemacht hatte?
Wortlos drehte er sich um und ging zurück zu seinen Räumlichkeiten, um seinen Seesack zu holen. Ein Soldat war eben immer bereit. Mit geschultertem Gepäck begab er sich in die Halle, wo schon die Abreise von Lysander und Susann vorbereitet wurde. Glücklicherweise lief ihm Susann auch noch über den Weg. Mit vor Glück strahlenden Augen kam sie auf ihn zu. Wahrscheinlich hatte sie eine angenehmere Nacht hinter sich, als er. Die geschwollenen Lippen und die Knutschflecken an ihrem Hals ließen darauf schließen, dass Lysander der Sinn nicht nach Schlaf gestanden hatte, der Glückspilz.
„ Jon, was machen sie den hier unten und dann noch mit Gepäck?“
Sie streckte ihre Hände nach ihm aus und er ließ es zu.
„ Ich werde mich nach Mariot begeben. Der Rat hat mich eingeladen. Vielleicht kann ich für dich ein wenig vorfühlen.“
Damit würde er sie garantiert weichkochen und keinen Verdacht erregen. Das war ihm wichtig, denn wenn sein Projekt schiefging, oder er nicht der war, den sie hinter ihm vermuteten, wäre die Rückkehr nicht ganz so peinlich. Wie erwartet blitzte es in Susann's Augen begierig auf. Jon wusste, dass sie sich fest vorgenommen hatte, eine Karta der Geographie, Okölogie, Genetik, der Flora und Fauna der drei Hauptplaneten und der Monde anzulegen. Wenn sie auf Mariot ungehindert forschen könnte, wäre das ein Riesenschritt in die richtige Richtung.
Begeistert klatschte sie in die Hände. „Oh, das ist fantastisch, danke Jon. Ich weiß es wirklich zu schätzen. Wann wirst du wieder zurück sein?“
„ Auf jeden Fall, bevor ihr aus den Flitterwochen zurück seid.“
Sie schnaubte unwillig. „Als könnte Lysander sich hier ewig loseisen. Wir können schon froh sein, wenn Marcos hier eine Woche die Stellung hält, ohne zu jammern. Jetzt wo Marina so plötzlich ihre Liebe zu Limbat erkannt hat, muss er das Ding hier alleine schaukeln.“
Herrgott noch einmal, sollten Lysander, Marcos oder Susann jemals spitzkriegen, dass er Marina verjagt hätte, könnte seine lebenslange Verbannung von Estoria noch sein geringstes Problem sein.
Seine Rettung nahte in rostrote Seide gewandet. Plektron Antim mit seinen beiden Ratskollegen und einer ganzen Flotte von Bediensteten, rauschte um die Ecke. Seine Körperfülle verschaffte ihm den angemessen imposanten Auftritt. Großes Hallo, Begrüßung und so weiter und so fort. Er war noch nicht mal auf Mariot und schon ging ihm alles auf den Keks. Mit Marina wäre es allerdings deutlich spaßiger. Energisch verbot er sich jeden Gedanken in diese Richtung. Langsam machte sich wohl der Schlafmangel bemerkbar.
Seit er diese merkwürdigen Träume hatte, konnte er kaum noch einschlafen. Irgendwie machte ihm das alles Angst und das beunruhigte ihn am meisten. Er hatte immer Respekt vor unbekannten Gefahren gehabt, hatte versucht sie zu rationalisieren und einzuschätzen, aber das hier, ging weit darüber hinaus, was er jemals erlebt hatte. Das hier war das wahre Unbekannte.
Lysander sei dank, fand auch diese Abschiedsrunde endlich ihr naturgemäßes Ende und hoppla, so schnell konnte er sich kaum wenden, saß er schon in einem estorianischen Raumschiff mit Kurs auf Mariot. Der Flug würde wohl acht bis zehn Stunden dauern, Zeit genug also, sich noch ein wenig aufs Ohr zu hauen. Außerdem enthob der Schlaf ihn von der Notwendigkeit mit seinen Mitreisenden Konversation machen zu müssen. Tja, er war schon ein geselliger Typ. Wenn er vorher darauf hätte wetten müssen, er hätte keinen Pfifferling darauf gegeben, aber er schlief tatsächlich tief und fest, bis sie gelandet waren. Das war ihm schon so lange nicht mehr zuteil geworden, dass er sich fest vornahm, diesen Tag auf ewig zu feiern.
Erfrischt schloss er sich daher Plektron und seinen Kumpels an. Als er den ersten Atemzug nahm, rauschten unfassbare Erinnerungsfetzen durch sein Hirn. Aber das konnte ja nicht sein, denn er war ja noch niemals hier gewesen. Aber die Geruchseindrücke, oder waren es Halluzinationen? Diese Eindrücke waren wie echte Erinnerungen. Der Zedernduft war hier
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