Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
ein.
Wie wahrscheinlich konnte es sein, dass sich eine solche Übereinstimmung familien-unabhängig übertrug? Wollten sie wirklich wissen, wie der Mann, der möglicherweise der Erbe ihres Thrones war, auf diesen von den Göttern verlassenen Planeten gelandet war?
„ Ich werde sie begleiten, unter der Voraussetzung, dass ich alleine mitkomme und wir sofort aufbrechen.“ Sie mussten ja nicht wissen, dass er sie zur Flucht benutzte und Marina nicht nochmal über den Weg laufen wollte. Die drei wanden sich ein wenig, aber dann meldete sich wieder dieser Oberon zu Wort. Er hatte seinen rastlosen Weg durch den Raum wieder aufgenommen und das wilde Schwingen der Falten seines langen Gewandes verrieten seinen Erregungszustand.
„ Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, um unsere überstürzte Heimkehr zu begründen, aber ich denke, das dürfte kein Problem sein. Viel wichtiger ist es, die Prinzessin nicht durch ihr Verschwinden vor den Kopf zu stoßen.“
Mach dir da mal keine Sorgen mein Alter, das habe ich schon letzte Nacht besorgt. Jon versuchte sein hämmerndes Herz zu beruhigen, in dem er sich mit anderen Gedanken ablenkte, das gelang ihm nur mäßig. In ihm tobten Vorfreude und Unsicherheit, Verlangen und Angst und rangen um die Vorherrschaft. Wann war er das letzte Mal ein derartig unkalkulierbares und verrücktes Risiko eingegangen?
Er wusste, nur sein Verlangen möglicherweise etwas über seine Herkunft zu erfahren, trieb ihn an. Das und seine Scham, die seit der vergangenen Nacht wie ein Schatten auf seiner Seele lag. Marina, ihr Name hallte durch sein leergefegtes Hirn. Er hatte sie entehrt und zurückgelassen, alles in ihm schrie nach ihr. Verdammte Scheiße, sie würde ihm niemals verzeihen, vor allem nicht, wenn er sich jetzt noch verpisste, wie der letzte Feigling.
„ Lassen sie das meine Sorge sein. Wie schnell können sie ein Schiff klar machen?“
Plektron sah Isim und Oberon an.
Isim wandte sich an Jon,“In etwa vier Stunden können wir starten. Ich würde vorschlagen, sie treffen sich mit uns am Spaceport, wenn sie bis dahin alle Formalitäten geregelt haben, ohne eine diplomatische Krise herauf zu beschwören.“
Arschloch.
Jon wünschte sich diesen Isim mit seinen Augen zu grillen, ganz echt, wie die Katze, dieses widerliche Vieh, das ihm immer die Beine zerkratzt und auf seine Shirts gepinkelt hatte.
Kühl erwiderte er,“Lassen sie das meine Sorge sein. Ich werde jetzt meine Sachen zusammenpacken, wir sehen uns dann in vier Stunden.“
Er ließ die drei in tiefem Schweigen zurück und schloss erleichtert die Tür hinter sich. Tatsächlich,er hatte es getan, etwas absolut verrücktes, unkalkulierbares, wahnsinniges. General Jonathan Aleito Bieber flippte aus und machte mal was links von der vorgezeichneten Linie seines Lebens. Es gab wohl keinen wirkungsvolleren Antrieb, als die Flucht vor einer verletzten Frau. Dennoch nahm er sich vor, sich ihr zu stellen und ihr seine Gründe darzulegen, warum es besser war, dass sie gestern nicht zum Ende gekommen waren, er jetzt ging, sie sich besser nie mehr wieder sahen und all dieser Quatsch. Vorausgesetzt, sie ließ ihn überhaupt zu Wort kommen.
Entschlossen, seinen Gang nach Canossa nicht länger auf die lange Bank zu schieben, ging er statt zu seiner Suite in die entgegengesetzte Richtung. Die Richtung, die sein Schwanz ihm gestern mit aller Deutlichkeit gewiesen hatte. Jon hatte sich selbst dabei beobachtet, wie er sie überfallen hatte, bedrängte und schließlich liebte. Gott sei dank, war er rechtzeitig wieder zu sich gekommen, bevor das ganze in einer Katastrophe enden konnte. Ha, als wäre nicht schon alles verfahren genug.
Vorsichtig klopfte er an Marinas Tür und wartete. Als die Tür aufging, setzte er gerade zu seiner hübschen kleinen Abschiedsrede an, aber leider stand nicht Marina vor ihm. Im ersten Moment fehlten ihm die Worte. Dann fiel es ihm wieder ein. Die kleine Brünette vor ihm war Tirene Melante, die jetzt erste Hofdame von Marina. Sie blickte ihn aufrichtig verwirrt an.
„ General, was kann ich für sie tun?“
Sie waren hier ja alle so höflich, es war zum aus der Haut fahren und tatsächlich fühlte er sich seit fünf Tagen das erste Mal wieder genau so.
„ Ich wollte kurz mit der Prinzessin sprechen, Lady Tirene, wenn es möglich ist.“
Sie verzog bedauernd das Gesicht.
„ Es tut mir leid, aber sie haben sie eben verpasst, sie ist schon auf dem Weg nach Limbat und begleitet Königin Isene nach
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