Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
hatte, genauso, wie ihr Geliebter.
Stöhnend ließ Marina sich ins Wasser gleiten. Herrlich. Erst auf einem Wüstenplaneten lernte man den Überfluss seines eigenen Heimatplaneten zu schätzen.
„ Dann leg dir auch einen Lordkanzler zu und mach ihn zu deinem Geliebten. Dann musst du nur noch ein gedankenloses Etwas werden und alles ist geritzt.“
Isene lachte leise. Auch, wenn Tania ihre Mutter gewesen war, so hatte zwischen ihnen keine Liebe geherrscht. Im Gegenteil, Isene hatte vermutlich nur überlebt, weil ihre Mutter immer von einer Heirat mit dem Kronprinzen Estorias geträumt hatte und selbst bei Lysander gescheitert war. Isene war jetzt fast einundzwanzig und in allem, was zwischenmenschliche Beziehungen betraf sehr unerfahren. Mit Marina hatte sie sich allerdings sofort auf einer Ebene verstanden, die es ihr leicht machte zu kommunizieren und ihre Gedanken und Gefühle offen zu legen.
Was Marina allerdings nicht wusste war, dass Isene hoffnungslos verknallt war und zwar in Kronprinz Marcos, ihren Bruder. Scheiße, auf der Hochzeit hatte er sie ja noch nicht mal gemerkt und den einzigen Tanz, den sie miteinander getanzt hatten, hatte sie vermasselt, weil sie kein Wort über die Lippen gebracht hatte. Wie sollte sie ihn auch beeindrucken? Sie hatte ihn beobachtet und die Frauen in seiner Umgebung genau unter die Lupe genommen. Jesses, da könnte sie niemals mithalten. Sie hatte ja nicht mal die entsprechende Garderobe.
Limbat war arm, dank ihrer Mutter noch ärmer, als jemals zuvor. Die Bodenschätze konnten nicht ausgebeutet werden, weil es an den Mitteln hierzu fehlte. Der Handel lag am Boden, weil Tania die Leute in Angst und Schrecken versetzt hatte, indem sie den ein oder anderen erfolgreichen Handelsherren schon mal hinrichten ließ und das Vermögen einzog.
Da war echt kein Geld für eine ansprechende Garderobe vorhanden. Sie hatte Vertrauen in das Königshaus Arsalim aufzubauen. Sie musste Vertraute finden und wusste doch nicht, wem sie trauen konnte. Außer Marina. Sie brauchte einen Ehemann, dem sie hoffentlich einen Teil ihrer Aufgaben übertragen konnte. Kurz, sie brauchte ein Team, Team Aufbau, nicht Tod, wie das ihrer lieben Mami. Vielleicht konnte ihre neugewonnene Freudin ihr helfen?
Wo sie doch hier schon mal so kuschelig beieinander saßen?
Isene räusperte sich. „Mhm, Marina du kennst doch alle guten Familien im System, nicht wahr?“ Marina brummte nur zustimmend.
„ Kennst du auch die heiratsfähigen Männer dieser Familien?“
Vor Schreck geriet Marina mit dem Kopf unter Wasser, als sie hustend und keuchend wieder hochkam, hatte Isene ihre volle Aufmerksamkeit.
„ Was? Wieso willst du denn heiraten? Geht es dir noch gut, du bist endlich frei und willst dir selbst jetzt schon wieder Fesseln anlegen?“
Isene verteilte etwas mehr Schaum über ihren Brüsten, warum mussten die Dinger auch so...hervorstechend sein?
„ Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann und das sollte bei einem Ehemann doch wohl der Fall sein, oder? Wie soll ich die ganze Arbeit hier allein schaffen?“
„ Dann baue dir ein Team auf, daran hast du doch bestimmt auch schon gedacht, aber binde dich nicht jetzt schon an jemanden. Außerdem gibt es keine Garantie, dass sich dein Erwählter nicht doch als Arschloch entpuppt, ich würde ja nicht mal für Marcos meine Hand ins Feuer legen, was das betrifft.“
Isene wand sich ungemütlich, als Marina den Namen ihres Bruders in den Ring warf. Seit sie zehn Jahre alt war, träumte sie von Marcos. Er hatte damals mit seinem Vater ihren Großvater besucht, um die Lieferungen von Eto-Stahl zu sichern. Das Abkommen lief jetzt bald aus. Nicht, dass sie daran dachte, das Abkommen aufzukündigen, das konnte Limbat sich nicht leisten, aber sie freute sich auf die neuen Verhandlungen. Vorausgesetzt, er würde kommen.
Beinahe wäre ihr ein Seufzer entkommen.
Als sie die Augen wieder öffnete, um sein Bild aus ihrem Kopf zu verbannen, bemerkte sie, dass die Prinzessin sie mit zusammengekniffenen Augen beobachtete.
„ Was ist?“
„ Sag mal, du hast dich doch wohl nicht in meinen Bruder verguckt?“
Isene wand sich, sie war eine grottenschlechte Lügnerin und Marina war ja schon auf der richtigen Fährte.
„ Na, ja, so ein bisschen. Aber er nimmt mich ja nicht mal für voll, geschweige denn, dass er in mir mehr als ein Kind sieht.“
Kritisch musterte Marina ihr Gegenüber, das jetzt verlegen mit den Schaumflocken spielte.
Sollte ihr Bruder jemals die
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