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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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im Nachhinein hatte es sich als richtig herausgestellt. Es war wohl doch gut, sie verlassen zu haben.
    Er sah sich weiter in Wasser an. Hübsch war seine Schuppenfresse ja nicht, da sollte er doch vielleicht noch ein paar Upgrades haben, so als Entschädigung für die Hässlichkeit, oder?
    Feuer! Möglicherweise war er ein Feuerspucker. Sein Spiegelbild spitzte die Lippen und er blies vorsichtig ins Wasser. Nichts geschah, außer das sich die Wasseroberfläche hübsch kräuselte. Also Jon, stell dir Feuer vor. Hoppla, ein riesiger Feuerstrahl schoss unter seiner Zunge heraus, die übrigens nicht gespalten war. Da kriegte der Begriff, „er ist so heiß“ doch mal eine ganz neue Bedeutung. Also, was noch?
    Er breitete seine Schwingen aus, es würde sicher aufregend sein, damit zu fliegen, sofern er seinen fetten Arsch, den er jetzt argwöhnisch beäugte, überhaupt hochkriegte. Schnaufend ging er ein paar Schritte. Aber es ging ganz leicht. Jon hatte nicht den Eindruck, als schleppe er auf einmal etwa vier Tonnen mit sich rum, verteilt auf ungefähr fünf Meter Körpergröße.
    Seine Schwanzspitze kam auf ihn zu und er duckte sich instinktiv. Woha, das Ding hatte Stacheln, so lang wie Dolche. Energisch hielt er es fest und betrachtete alles ganz genau. Er war eine Kampfmaschine, die Klauen, die Dornen und Stacheln, seine enorme Größe und all die netten kleinen Extras. Moment mal, konnte er immer noch mit den Augen Tod und Verderben bringen?
    Er musste nur an Nachbars Katze denken und … Wham, flog etwas weiter vorne ein Kristall in die Luft.
    Und jetzt? Was sollte er jetzt tun? Die Antwort war: Keine Ahnung, aber er wusste, was er gerne tun würde und das war fliegen. Nur, wie hier wieder rauskommen? Durch den Tunnel zurückschwimmen, so wie er gerade war, ein Ding der Unmöglichkeit, er würde steckenbleiben, bis sein Hintern seine Üppigkeit verloren hätte. Aber schließlich waren seine Ahnen vor ihm auch wieder hier rausgekommen. Denk nach Jon. Das Konzept eines zweiten Ausgangs kam ihm doch recht plausibel vor, und obwohl er insgeheim immer noch hoffte, dass die geheime Kraft, die ihn hierher geleitet hatte, noch eingreifen würde, machte er sich auf die Suche. Mit erstaunlicher Wendigkeit, reagierte sein riesiger Körper auf alle Befehle und er konnte sich sogar in Ecken quetschen, die ihm viel zu klein erschienen. War vielleicht alles nur eine Sache der Vorstellungskraft. Da er keinen zweiten Ausgang fand, nahm er wieder den Unterwassertunnel ins Visier. Wenn er als Mensch unter Wasser atmen konnte, dann sollte er es als Drache doch wohl auch können. Zumindest sollte ein Drachenatemzug ihn weiterbringen, als ein Menschenatemzug.
    Wie ein kleines Mädchen tauchte erst mal eine einzige Kralle in das Wasser und spürte – nichts. Noch nicht mal das Fließen des Wassers. Er spürte die Steine, die Luft, sogar den Schnitt an der Stirn, wo er sich gestoßen hatte, aber nicht das Wasser. Also ließ er sich hineinsinken und sah sich, als er komplett untergetaucht war, gründlich um. Es war, als hätte er lediglich einen anderen Raum betreten und so atmete er vorsichtig ein, als das Bedürfnis zu groß wurde. Tja, damit war das Rätsel gelöst, er konnte in beiden Daseinsformen Wasser atmen.
    Die Augen zu Schlitzen verengt nahm er den Tunnel unter die Lupe und beschloss sich einfach vorzustellen, er würde hindurch passen und, ein dreifaches Hoch auf die Magie dieser Höhle, er passte durch. Er wurde von einem Hochgefühl erfasst, das ihn regelrecht beflügelte. Jon gab Gas uns schoss, gegen die Strömung durch den Tunnel, der ihn noch vor geraumer Zeit in Panik versetzt hatte.
    So fühlte sich uneingeschränkte Freiheit an und er liebte es. Er war frei. Als er am anderen Ende aus dem Becken sprang, bebte die Erde und Jon stieß einen Schrei aus, den man wohl noch am anderen Ende der Galaxie hören konnte. Das hier war sein wirkliches Leben, danach hatte er seit er denken konnte gesucht und sich verzehrt. Nur sein Verlangen nach Marina kam dem gleich. Und in diesem einem Augenblick wusste er es, sie war sein , sie gehörte ihm und er würde jeden einen Kopf kürzer machen, der sie ihm wegnehmen wollte.
    Er musste zu ihr, so heftig war sein Verlangen, dass seine kräftigen Drachenbeine ihn hinaus auf die verschneite Ebene vor der Höhle trugen. Bevor er noch darüber nachdenken konnte, hatte er sich in die Luft erhoben und gönnte sich selbst einen herrlichen Blick auf diesen wundervollen Planeten. Unter ihm die

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