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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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Vorsichtig streckte er die Hand aus. Es fühlte sich weich und nachgiebig an, aber er konnte es nicht zerreißen oder durchdringen, also tat er das, was er mit einem Vorhang auch gemacht hätte, er schob es zur Seite. Sieh mal einer an, so einfach konnte es sein. Jon trat ein und sofort schloss sich der magische Vorhang hinter ihm wieder, wie Ali Babas Wunderhöhle. Er verkniff sich ein Grinsen.
    Schon etwa fünf Meter hinter dem Eingang war die Dunkelheit so dicht, dass sie nicht natürlichen Ursprungs sein konnte. Er hatte Plektron gelöchert, was ihn wohl erwarten würde, aber der konnte ihm keine Auskunft geben. Auch, wenn die Weisen alle fünfzig Jahre die Höhle betreten konnten, so war diese für sie ganz anders und alle Thronfolger hatten dicht gehalten, wie die Höhle für sie speziell war. Es existierten keinerlei Aufzeichnungen, die ihn auf das, was ihn jetzt erwartete, hätten vorbereiten können. Eine echte Wundertüte also.Er beschritt den leicht abschüssigen Weg im Blindflug, als sich völlig unvermittelt seine Sicht änderte. Es war beinahe so, als hätte er ein Nachtsichtgerät eingeschaltet. Nun sah er den glitzernden Boden, die wie mit schwarzem Glas verkleideten Wände. Behutsam legte er seine Hand auf diese Wand und fühlte die kühle Glätte der Oberfläche. Während er vorwärts ging, hielt er Kontakt zu dieser Wand, sie erinnerte ihn an Marinas Haut. Energisch rief er sich zur Ordnung. Er konnte jetzt wirklich keine Ablenkung gebrauchen. Jon sah auf den Boden und erkannte, das das Glitzern tatsächlich von, ihm blieb das Herz beinahe stehen, Diamanten, kam. Seine Neugier zwang ihn in die Knie und er hob einen der Steine auf, er würde ihn später untersuchen, jetzt trieb es ihn weiter in die Höhle hinein. Ein unheimliches Gefühl beschlich ihn, es war , als wüsste er genau, was zu tun war. Irgendwie waren seine Gedanken nicht mehr seine allein und sein Körper folgte nicht mehr nur seinen Befehlen. Es fühlte sich so an, als würde er sich diesen Körper noch mit jemand anderem teilen. Weiter und weiter drang er in die Höhle vor. Vorbei an mächtigen Stalaktiten und Stalagmiten, Riesenkristallen und einem kleinen und wild rauschenden Bach. Die Geräusche, die es möglicherweise hier gab wurden völlig vom Wasser geschluckt. Aber es zog ihn weiter und immer weiter hinein, bis er sich nicht mehr sicher war, ob er jemals wieder hier herausfinden würde.
    Dann öffnete sich völlig unvermittelt eine überwältigende Halle aus Kristallen, in deren Mitte sich ein See befand, in den sich das Wasser des Gletscherbaches ergoss. Die Oberfläche schimmerte im Lichte der Farne, die ihn umstanden. Offenbar gab es hier Bioluminiszenz. Das bläuliche Licht, erinnerte ihn an seine eigenen Augen.
    Wer auch immer in bislang begleitet hatte, er schubste ihn förmlich Richtung Pool. Also gut, er sollte wohl ein Bad nehmen. Jon schauderte, das könnte arschkalt werden. Aber es wäre ja möglich, dass seine neu erworbene Kälteresistenz sich auch hier einschaltete. Wie auch immer, kaum hatte sein Fuß die erste Stufe berührt, konnte er sich nicht mehr zurückhalten und leider nahm ihm die Kälte den Atem. Also keine besondere neue Fähigkeit. Er biss die Zähne zusammen, als ihm das Wasser bis über die Brust reichte und immer weiter zwang es ihn hinein. Schließlich nahm er noch einen letzten tiefen Atemzug, bevor es ihn ganz unter Wasser zog. Die Strömung riss ihm die Beine unter dem Körper weg. Schneller und schneller saugte es ihn in einen völlig gefluteten und pechschwarzen Tunnel. Nirgendwo in diesem scheinbar endlosen Schlauch eine Luftblase oder auch nur ein Lichtschimmer.Das war sein Ende, aus der Traum. Du bist erledigt General. Seine Lungen waren kurz vor dem Platzen, als eine Stimme ihm befahl zu atmen. Er führte Sekundenlang einen aussichtslosen Kampf gegen diesen Drang, den er natürlich verlor. Aber statt in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben, akzeptierten seine Lungen das Wasser ohne Widerspruch. Erleichterung überkam ihn und mit einem Mal war das Wasser nicht mehr kalt und dunkel, es war wie eine Wiege, in der er geschaukelt wurde.
    Beinahe war er enttäuscht, als die Strömung ihn am Ende des Tunnels in einen weiteren Raum spülte. Jon kletterte aus dem Becken und sah sich um. Auch hier war es durch leuchtende Pflanzen erstaunlich hell. Die Wände, die hier von einem strahlenden Weiß waren, als befände er sich im Innern einer Perle, reflektierten das Licht und spalteten es in seine

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