Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
ungewöhnlich schweigsam war.
Weil sie nicht fragte, es ihnen nicht leicht machte, wie sonst immer. Sie war nie nachtragend oder böse auf jemanden gewesen. Deshalb nahmen die anderen um sie herum es vielleicht nicht immer so genau, wie sie sich ihr gegenüber verhielten. Marina beschloss, es noch ein wenig ungemütlicher zu machen und setzte sich einfach in den zweiten Sessel vor dem Schreibtisch ihres Vaters.
Lysander räusperte sich, ein sicheres Zeichen, dass ihm nicht wohl war. Ha, es hatte sich ausgelacht. Aber , scheiß auf den einhundertachtzig Grad Blick, sie konnte ihn immer noch wahrnehmen.
„ Also, wie sich herausgestellt hat, ist unser lieber Jon hier, der lang verschollene Erbe von Mariot.“
Marina rollte die Zehen zusammen, damit sie äußerlich ganz ruhig wirkte. Aber innerlich tobte ein Vulkan. Er war der Erbe? Dieses Mysterium, über den in der gesamten Galaxie Legenden erzählt wurden? Ha, bei ihr war er immer noch unten durch. Fragte sich nur, warum sie jetzt hier saß.
„ Wie du vielleicht weißt, das heißt ich bin ganz sicher, dass du es weißt, hat sein Vater Barat damals hier durch Plektron um deine Hand angehalten und Jon ist jetzt hier, um die Verhandlungen fort zu setzen.“
Nur mit Mühe widerstand Marina dem Drang einem von beiden die Kehle heraus zu reißen. Alternativ konnte sie sich nur noch möglichst würdevoll erheben und so schnell als möglich den Raum verlassen, bevor sie etwas unverzeihliches tat oder sagte. Mit einem äußerst befriedigenden Knall, schloss sich die Tür hinter ihr.
So ein Oberarschloch.
„ Na, das lief doch ganz gut,“ sagte Jon in die donnernde Stille hinein. Er hatte allerdings schon mit etwas mehr Begeisterung gerechnet. Jiha, er ist ein König, Jubel, er will mich heiraten, so was in der Art. Aber Marina hatte ihn mal wieder überrascht. Es war eindeutig, er musste an seinem Charme definitiv noch arbeiten.
Lysander starrte immer noch die Tür an, durch die seine geliebte Tochter, sein kleines, liebes Mädchen, verschwunden war. Ihre Mine hatte nichts gutes verheißen, als sie höchst hoheitlich rausgerauscht war.
„ Ist irgendwas zwischen euch vorgefallen, von dem ich wissen sollte, Jon?“ Lysander musste nur in das Gesicht des anderen Mannes sehen, um seinen Verdacht bestätigt zu sehen. Es war etwas vorgefallen.
„ Kann sein, das da was war, aber wir wollten es beide und es kann sein, dass ich mich danach nicht so elegant …,“ scheiße, besser er rückte gerade aus damit heraus, sie würde es Papi ohnehin sagen.
„ Okay, ich habe mich einfach nach Mariot verpisst und ihr vorher gesagt, ich wäre nicht der Richtige.“
Woha, das war mal eine Rechte, aber er hatte es verdient. Lysander schüttelte seine Hand aus und ging wieder hinter seinen Schreibtisch, jeder Zoll ein König.
„ Da mir an den guten Beziehungen zu Mariot liegt und ich der Überzeugung bin, dass sie dich mehr als mag, gebe ich dir noch eine Chance, sie für dich zu gewinnen. Wie du sie dazu bringst, dir wieder zu vertrauen, ist mir fast egal, aber wehe, du gibst dir keine Mühe. Wenn du sie zum weinen oder sonst was bringst, bist du und dein Drache in ernsthaften Schwierigkeiten.“
Klare Ansage, damit konnte Jon umgehen.
„ Darf ich sie mit nach Mariot nehmen? Vielleicht stimmt sie das ja friedlicher?“ Klang seine Stimme wirklich so hoffnungsvoll? Er war ja so eine Memme.
Lysander grinste.
„ Tu nichts, was ich nicht auch tun würde. Du willst sie neben dir auf dem Thron? Dann lass dir was einfallen. Ihr Erdlinge seit ja besonders erfinderisch, wenn es darum geht den Dickschädel eines Ma'kaa zu knacken. Denk an die Folgen, wenn du versagst.“
„ Steht nicht auf dem Programm, wir beide wollen sie, gibt es nichts dran zu rütteln.“ Das war seine tiefste Überzeugung und Lysander wusste es zu schätzen, dass Jon nicht herumlamentierte und diplomatische Spielchen spielte.
Sein – hoffentlich - Schwiegersohn in spe, machte sich auf den Weg, die Widerspenstige zu zähmen und er atmete erleichtert auf. Susann trat hinter ihm aus einer geheimen Tür und legte die Arme um ihn. Tief sog er ihren einzigartigen Duft in seine Nase.
„ Hast du nicht gelobt, deine Kinder frei entscheiden zu lassen, wen sie heiraten sollen, alter Mann?“
Er hörte das Lächeln in ihrer Stimme und lehnte sich entspannt zurück.
„ Ja, habe ich und ich stehe dazu, aber, hier muss ich dem Glück wohl auf die Sprünge helfen, sie sind für einander bestimmt und ich bin
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