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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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Bestandteile auf. Unzählige Regenbogen schimmerten ihm entgegen. Inmitten all dieser unfassbaren Pracht stand so etwas wie ein Altar.
    Neugierig ging Jon darauf zu. Er triefte immer noch und doch war ihm nicht mehr kalt. Er war von Vorfreude erfüllt und konnte seine Ungeduld kaum bezähmen. Hier, das wusste er in diesem Augenblick, würden sich all seine Fragen beantworten und das Rätsel, wer er war, lösen. Woher diese Zuversicht kam, konnte er nicht sagen, aber sie hüllte ihn ein, wie einen warmen Mantel.
    Zögernd legte er die Hand auf die Oberfläche des Altartisches. Sie fühlte sich rau an, geradezu grob, wenn man die Perfektion der übrigen Höhle bedachte. Als er die Hand wieder lösen wollte, stellte er fest, dass er es nicht konnte. Hitze schoss bis in seine Schulter hoch. Stöhnend stützte er sich mit der zweiten Hand ab, um sich los zu reißen. Böser Fehler, jetzt klebte auch die zweite fest und die Hitze traf ihn doppelt. Sie floss jetzt noch schneller und heftiger in ihn hinein, bis er nur noch hecheln konnte. Sein Herz raste, es pumpte verzweifelt gegen die Glut an, allerdings ohne Erfolg. Er würde garantiert einen ausgewachsenen Infarkt bekommen. Jons Knie gaben unter ihm nach, aber seine Hände klebten immer noch am Altar fest. Seine innere Stimme war jetzt deutlich zu vernehmen und sie bat, nein befahl ihm, sich auf den Altar zu legen, keine leichte Aufgabe mit zwei gefesselten Händen, aber irgendwie lag er dann doch da, wo er sollte.
    Sein Atem kam in kurzen abgehackten Stößen und sein Schädel schien zu explodieren. Jesses, wenn er in die Hölle kam, kämen ihm die pieksenden Teufelchen seiner Jugend vermutlich wie ein Puppentheater vor.
    Als das Feuer endlich weniger tobte und schließlich zu einer sanften Glut, direkt unter seiner Haut wurde, hechelte Jon nur noch. Zu mehr war er nicht in der Lage. Der Schweiß lief ihm in Strömen an Brust und Beinen herab. Hatte er eben noch über kaltes Wasser gemoppert? Jetzt würde er für ein Bad darin töten.Seine Arme waren beinahe ausgekugelt und in seinen Ohren klingelte es. Wenn er sich hiervon jemals erholte und den Weg nach draußen fand, würde er diese drei Weisen zu toten drei Weisen machen.
    Kaum das er einen klaren Gedanken gefasst hatte, bog sich seine Wirbelsäule durch, dass es eine Freude war, echt, er könnte damit glatt im Zirkus auftreten. Jon kam sich vor, wie ein Schlangenmensch, immer wieder wand er sich in den unmöglichsten Verrenkungen, bis er merkte, dass er größer geworden war. Was jetzt? Hatten sie ihn auf der Streckbank ein Stück in die Länge gezogen?
    Die Schmerzen schalteten jeden weiteren Gedanken aus.
    Er kam mit einem Ruck wieder zu sich und wunderte sich über seine neue Perspektive. Wow, er stieß sich den Kopf an einem der Kristalle, die von der Decke herunter hingen. Er hob die Hand, um sich zu kratzen und starrte auf zehn Zentimeter lange Klauen. Irritiert schaute er an sich herab. Wenn er sich getraut hätte, würde er sich jetzt die Augen reiben. Ging aber nicht, wenn er sein Augenlicht behalten wollte. Schwerfällig schleppte er sich in Richtung Wasser, um sich selbst in Augenschein zu nehmen. Aus seinem Spiegelbild blickten ihn seine Augen an, aber der Rest war irgendwie verschwommen. Jon bemerkte, dass er so stark zitterte, dass der Rand des Wasserbeckens bebte. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er sich zu beruhigen.
    Tja und dann sah er es , dieses alptraumhafte Geschöpf, das nur der irren Phantasie eines Verrückten entsprungen sein konnte. Konnte ihn mal bitte jemand wecken?
    Ein riesiges schwarz-blaues Vieh starrte ihn mit seinen Augen an. Es hatte eine lange, mit riesigen weißen Zähnen bewehrte Schnauze und einen Knochenkamm hinter den großen Ohren. Der Hals war langgestreckt und biegsam, bis er in gewaltigen Schultern und einen schlanken Körper mündete. Die Beine waren ebenfalls geschuppt und stabil, mit Klauen an den Zehen. Aber der blanke Wahnsinn waren diese riesigen Flügel, die sich hinter ihm entfalteten, als wollten sie sich ihm zeigen. Sie waren ebenfalls schwarz, wie der Nachthimmel über dem Planeten, aber gleichzeitig schienen Sterne auf ihnen zu blinken.
    Jon dankte Gott, dass Marina ihn so niemals zu sehen kriegen würde. Sicherlich würde sie schreiend davon laufen. Wie könnte sie so eine Bestie jemals lieben, geschweige denn seine Kinder bekommen. Erleichterung flutete ihn mit der Wucht eines Tornados. Er hatte richtig gehandelt, was auch immer ihn dazu gebracht hatte,

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