Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Gras hinterlassen, weil er einfach nicht still bleiben konnte. Plektron konnte seine Sorge verstehen, er wusste ja selbst, wie gefährlich es war. Ein leises Beben kündigte eine Veränderung an. Alle sahen instinktiv nach unten, als könne der Boden ihnen Auskunft geben, was jetzt geschehen würde. Wieder ein Beben, diesmal etwas stärker und der Geruch von Ozon lag in der Luft, bis der Drachenkönig durch den Eingang der heiligen Höhlen brach. Er brüllte in den nächtlichen Himmel und sandte einen Feuerstrahl hinterher. Seine Flügel hatte er weit ausgebreitet und als er sie zusammenfaltete, wurden erstaunte und erfreute Rufe laut, denn er enthüllte damit einen weiteren Drachen. Kleiner und blau, aber mit wundervollen Flügeln und den Augen der Prinzessin. Oberon und er sahen sich an. In den Augen seines Freundes las er die gleiche Fassungslosigkeit, die auch sein Gehirn fest im Griff hatte. Niemals in all seinen Lebensjahren hatte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass der Drache eine echte Gefährtin haben könnte. Wie auch immer die Wandlung der Prinzessin von statten gegangen war, es war ein Wunder. Oberon hatte recht gehabt. Jon war etwas Besonderes, er war anders, als seine Vorgänger, nicht nur in seinen Ansichten, Handlungen, nein, auch seine Magie war anders. Vielleicht war sein Drache dominanter, als bei seinem Vater oder den Ahnen. Möglicherweise war es aber auch von Wichtigkeit, dass sein Drache die Prinzessin selbst gewählt hatte, nicht der menschliche Anteil, nicht der Rat, oder sein Vater. Sein Drache hatte gewählt und wohl beschlossen, seine Magie auf die Gefährtin zu übertragen.
Aber noch interessanter war die Frage, wie das Gleichgewicht der Kräfte sich verhalten würde, wenn zwei Drachen auf dem Thron sitzen würden, wie die Nachkommen sein würden. Energisch befahl Plektron sich selbst, diese Fragen der Zukunft zu überlassen. Seine fruchtlosen Erwägungen würden hier nicht helfen.
Die Ma'Riat um ihn herum waren fasziniert und schauten wie gebannt auf die beiden Drachen. Der blaue Drache schien sich wohl zu fühlen und auch Jon sah aus, als wäre er vollständig genesen. Erleichterung machte sich in der Menge breit, man konnte die Welle förmlich sehen. Sie hatten so lange auf ihren Beschützer gewartet und fast hätten sie ihn wieder verloren, durch die dummen und irrationalen Handlungen eines Einzelnen. Doch wie hatte sich das Blatt gewendet! Plektron sah in die Richtung, in der er den Kronprinzen Estorias zuletzt gesehen hatte und bemerkte die steife Handlung des jungen Mannes. Der liebte seine Schwester auf eine raue, aber hingebungsvolle Art. Wie würde er auf die Wandlung reagieren? Würde er ausrasten, sich voller Abscheu abwenden? Mariot konnte nur hoffen, dass hier keine Zwistigkeiten entstanden. Aber, als er genauer hinsah, konnte er nur die Liebe zu einer Schwester erkennen und auch so etwas, wie Bewunderung, ja Stolz.
Marcos war fassungslos. Seine Schwester ein Drache! Er schwor sich, sie nie wieder so zu nennen, wer wusste schon, ob sie ihn dann nicht grillte. Sein Vater würde ausflippen. Wie sollte man ihm das erklären? Was, wenn ihr Hintern so gigantisch blieb? Stolz regte sich in ihm. Sie würde mit allem zurecht kommen, seine kleine große Schwester, auch Estoria hatte starke Frauen, nicht nur die Erde. Er merkte, wie sein Mund offen stand und schloss ihn hastig. Hoffentlich hatte das jetzt keiner gesehen, dass würden sie ihm ewig aufs Brot schmieren. Er konzentrierte sich auf den blauen Drachen und stellte fest, dass es ihr wohl gut ging, trotz der extravaganten neuen Körperausstattung und Papadrache schien auch ganz hingerissen zu sein, so wie er gerade seine riesige Schnauze an ihr rieb. Gruselig, aber auch irgendwie ganz süß. Allerdings süß mit riesigen Krallen, Zähnen und schillernden Schuppen. Ein Schauder überlief ihn. Die Macht, die von den beiden abstrahlte verschob das Gleichgewicht auf Mariot, das stand mal fest. Dieses Drachenpaar bedurfte keiner Gängelung durch den Rat. Was sie genau mit ihrer Macht taten, würde die nächste Zeit zeigen.
Als der Kopf auf diesem schlanken Drachenhals zu ihm herumschwang, fiel ihm das Herz in die Hose. Oh nein, sie würde doch nicht?!
Doch, sie tat es, schleckte ihn mit dieser rauen Zunge einmal ab. Ein Drachenkuss, super und er konnte sehen, wie er den Sabber loswurde. Die Drachen schossen in den Himmel, ihre Schwingen durchschnitten die kalte Luft und die Ma'Riat jubelten ihnen zu. Marcos war
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