Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)
Gesicht. Die roten Haare verstärkten diesen Eindruck und sie band sie entschlossen zu einem Pferdeschwanz zurück. Sie trat näher an den Spiegel heran und suchte die Narbe auf ihrer rechten Wange, aber Kemar hatte Recht gehabt, und sie hatte es sich nicht eingebildet. Es war nurmehr ein leichter Schimmer der früheren Verletzung zu erkennen. Elexia zuckte die Schultern, was kümmerte es sie? Kemar kam es wohl nicht auf Makellosigkeit an und ihre erotische Ausstrahlung hielt wohl nur eine Nacht, kein Grund also, sich weitere Gedanken zu machen.
„Nun denn, auf zum, Palast, da wird sich Tiros Laleikos ja wohl aufhalten, oder?“ Teti wand sich sichtlich.
„Das ist anzunehmen. Aber Kadera, hierzulande ist es Frauen nicht zu empfehlen, sich alleine mit einem Mann zu treffen. Sie sollten Matina mitnehmen.“ „Aber ich nehme doch schon dich mit.“
Er plusterte sich auf.
„Aber ich bin auch ein Mann. Nehmen sie bitte auch Matina mit.“
Seine braunen Augen waren groß, wie Untertassen und sie hatte Mitleid mit ihm. „Also gut, wenn sie Zeit hat , kann sie mich begleiten.“
„Sie hat Zeit und sie wartet schon.“ Die Erleichterung war ihm anzumerken. Langsam fand Elexia ihren Humor wieder. Kopf hoch Marine.
„Teti,Teti,“seufzte sie betont tragisch,“was soll ich nur mit dir machen. Wenn dein Ego noch weiter anschwillt, passt du bald nicht mehr mit dem Kopf durch die Tür.“ Er grinste frech und ging ihr voraus zur Tür hinaus.
Der Gleiter hatte sie vor den Toren des Palastes abgesetzt und Elexia war von einem knurrigen Wachmann mitsamt ihrer Begleitung zu einem Gelände geführt worden, auf dem offenbar trainiert wurde. Herrlich, endlich etwas, dass sie kannte. Die Sonne schien warm von einem wolkenlosen Himmel, an dem sie drei Monde ausmachen konnte. Im Geist machte sie sich eine Notiz, Kemar, sollte er jemals wieder auftauchen, danach zu fragen.
Ihr Erscheinen verursachte augenscheinlich einigen Aufruhr, denn sobald sie um die Ecke gebogen war, verstummten die Waffen nach und nach. Es wurde ihr ein wenig mulmig, als sie weitergingen. Diese halbnackten, verschwitzten Kerle erinnerten sie dann doch ein wenig zu sehr an die vergangene Nacht.
Himmel, waren die hier alle so riesig?
In den Händen hielten sie entweder Schwerter, oder einen bogenförmig geschwungenen Stock, etwa so dick, wie ihr Handgelenk, der an beiden Enden eine etwa vierzig Zentimeter lange Klinge stecken hatte. Insgesamt war diese Waffe einen Meter siebzig lang, also so groß, wie sie selbst.
Sicherlich eine fürchterliche Waffe, wenn sie richtig eingesetzt wurde. „Wie heißt diese Waffe dort Teti.“
„Ein Kato, die Schwerter heißen Lakami und sind aus Eto-Stahl.“Er flüsterte, das fiel ihr auf, aber in der eingetretenen Stille, hörte sie ihn doch überdeutlich. Da kam auch schon Hauptmann Tiros auf sie zu. Hallejuja!
„Kadera Elexia, was macht ihr hier ? Ist Herr Atraxos mit euch gekommen ?“ Sie grinste ihn frech an.
„Nein, Herr Laleikos, das ist er nicht, er ist auf irgendeiner Inspektionsreise nach irgendwo.“
Sie wandte sich erneut dem Trainingsplatz zu.
„Interessante Waffen und ein schöner Platz, sie auszuprobieren. Darf ich hier mit meinem Katana trainieren, vielleicht ein Kämpfchen mit einem Mutigen versuchen?“ Jetzt ritt sie der Teufel, aber sich wollte sich selbst ein wenig auspowern, bevor sie wegen Kemar noch durchdrehte.
Tiros war wohl in der Klemme, denn sie hörte ihn nur noch stammeln, das ginge nicht, sie wäre eine Frau und so weiter und so fort. Elexia beschloss so zu tun, als hätte sie ihn nicht gehört. Strahlend lächelte sie weiter, auch wenn sie befürchtete, wie eine durchgeknallte Außerirdische rüberzukommen.
„Ich will ja nur nicht aus der Übung kommen und mein Katana ist es gewohnt täglich zu singen.“
Tiros stoppte seinen Redefluß.
„Was wollen sie damit sagen, es „singt“?“
„Gebt es mir, und ich werde es ihnen gerne demonstrieren. Ich verspreche auch, mich nicht zu schneiden.“ Sie lachte leise.
Auf sein Zeichen hin, erschien ein Soldat mit ihrem Katana, das er von seinem Körper weghielt, als würde es ihn jederzeit anspringen.
Elexia schnallte es sich auf den Rücken und lockerte ihre Schultern . Mit Tiros an ihrer Seite betrat sie das abgegrenzte Areal.
Die etwa zwanzig Soldaten hatten ihr Platz gemacht. Ah, also eine kleine Vorführung durch den Alien. Schön, sie konnte das. Wie immer gelang es ihr mühelos, mit den oft geübten, gewohnten Bewegungen auf die
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