Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)
zur Seite und öffnete die Augen. Sie war alleine. Kein blonder Gott in der Nähe. Wo steckte er ? Zumindest lag sie immer noch ihn seinem Bett. Ah, die Kavallerie nahte. An der Tür tat sich was.
Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gebracht, sah sie Teti rückwärts durch die Tür treten. Er war in die Farben des Hauses Atraxos gekleidet und offenbar schwer beladen. Das Tablett in seinen Händen musste ungefähr hundert Kilo wiegen, so viele Köstlichkeiten waren darauf gestapelt. Die Versuchung war riesengroß, es ihm aus den Händen zu reißen, aber sie wusste, wie stolz er war, also ließ sie es.
Teti sah vorsichtig zum Bett und drehte sich erst dann komplett herum, als er sicher war, dass Elexia sich vollends bedeckt hatte. Den Schreien nach zu urteilen, die während der Nacht durch diese dicke Tür gedrungen waren, hatten der Herr und Elexia jede Menge Lust miteinander geteilt. Jetzt war Kemar Atraxos bereits zu einer Inspektion aufgebrochen. Zuvor hatte er Teti noch aufgetragen, sich um die Kadera zu kümmern.
„Ihr Morgenmahl, Kadera. Herr Atraxos bat mich, für sie zu sorgen, während er unterwegs ist.“
Elexia schoss förmlich nach oben. Er war weg ?!
„Wohin ist er den verschwunden ?“ Ihre Stimme quietschte förmlich vor Frust. Da hatte sie wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, wenn er schon in aller Hergottsfrühe aus dem Bett geflohen war.
Mist,Mist,Mist. Sie war zu forsch gewesen und hatte ihn verjagt. Typisch für sie, sie kannte keine Gnade, wenn sie etwas wirklich wollte.
„Kader Atraxos ist nach Geltani Bay aufgebrochen. Er teilte mir leider nicht den Grund mit, aber er ließ mich wissen, dass er spätestens morgen Abend wieder hier sein würde.“
Morgen abend und er hatte Teti, aber nicht sie informiert. Bravo. Das sollte erst nach zehn bis hundert Ehejahren vorkommen und eigentlich nicht mal dann. Sie verfluchte sich selbst, dass sie so reagierte. Es wäre klüger die Sache so zu betrachten, wie er sie offensichtlich auch sah, als kurzweiliges, hocherotisches Vergnügen, aber eben auch nur das. Sie benahm sich ja beinahe, wie eine enttäuschte Jungfrau, die auf mehr gehofft hatte. Schön, sie konnte das auch.
Also hievte sie ihre Beine aus dem Bett. Teti riss die Augen auf, ihr Frühstück noch in der Hand, aber ihr war der Appetit vergangen.
„Teti sei doch bitte so gut und besorge mir was zum Anziehen, wenn es geht, so was bequemes, wie du es trägst? Bitte, ich bin auch ganz brav, ich verspreche es. Ich will mir nur mein Schwert zurückholen, das hat nämlich dieser Tiros einkassiert und ich will es endlich wieder haben. Ohne fühle ich mich ganz nackt und schutzlos.“ Der kleine Valerianer sah prüfend zu ihr auf. Traute er ihr etwa nicht ?
„Kader Atraxos trug mir aber auf, sie im Haus zu halten Kadera. Er hat nichts davon gesagt, dass sie ausgehen wollen.“
PAH! Das wurde ja immer schöner, erst abhauen und sie dann hier anketten, na der konnte was erleben.
„Wenn du mir nicht helfen willst, dann werde ich eben Matina fragen.“ Ein Ruck ging durch Teti und er drückte die Schultern durch.
„Ich bin für sie verantwortlich Kadera, ich werde mich also um alles kümmern.“ Sein Selbstvertrauen schien täglich anzuschwellen, seit sie sich kannten. Erleichtert atmete Elexia auf. Sie musste dringend hier raus. Weg von diesem Bett und den Gerüchen der Lust, die sie hier erlebt hatte.
Während Teti auf der Jagd nach ihren Klamotten war, nahm sie sich vom Tablett ein weiches Gebäckstück, das wie ein Croissant aussah und ähnlich köstlich schmeckte. Kemar hatte wohl nicht vor, sie darben zu lassen. Sie seufzte, aber er war wohl auch nicht fasziniert genug, um seine Pflichten zu vernachlässigen. Was hatte sie denn erwartet ?
Sie fand das Bad und erledigte ihre morgendliche Toilette, als sie Teti zurückkommen hörte. Elexia kehrte in Kemars Schlafzimmer zurück und fand Hose, Tunika und Gürtel mit ihren Kampfstiefeln auf dem Bett. Teti wandte sich um,“Ich warte auf sie draußen, wir können dann Herrn Laleikos suchen.“
„Wer ist den Herr Laleikos?“
„Tiros Laleikos, der Hauptmann der königlichen Wache, er ist der Sohn von Mervan Laleikos, einer der bedeutendsten Ma'kaa. Eine Familie, die sehr alt ist. Sie treiben Handel und sind immer in irgendeiner Funktion für das Königshaus tätig.“
Inzwischen hatte Elexia sich angezogen. Kritisch nahm sie ihr Erscheinungsbild im mannshohen Spiegel auf. Ihre blauen Augen erschienen ihr riesig in ihrem etwas blassen
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