Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)
geschlossen haben. Alle Systeme waren auf OK geschaltet. Also holte sie Luft und gab dem System den Befehl zur Aufhebung der Stasis.
Wieder wachte Commander Elexia Mantion aus einem traumlosen Schlaf auf. Nur fehlte diesmal ihr Katana und die Neugier auf neue Welten. Statt dessen überfiel sie sofort eine allumfassende Traurigkeit. Sie hatte ihn verloren. Ihren goldenen Gott. Erschrocken griff sie an ihren Bauch, hoffentlich hatte der kleine Fisch alles gut übestanden, wo war sie überhaupt? Erleichtert fühlte sie die zarte Wölbung. Er war noch da.
Der Deckel des Tanks wurde aufgerissen und Elexia hätte beinahe geschrien, wenn ihre Stimmbänder das mitgemacht hätten. Eine vermummte Gestalt beugte sich hinein. Dann erkannte sie Susann Right's Gesicht im Schein der LED-Lampen, die ihren Anti-Virenhelm von innen beleuchteten.
Es war nicht zu fassen, sie war wieder auf der Erde.
Drei Stunden und gefühlte hundert Nadelstiche später saß sie auf einem bequemen Bett und stellte sich dem Verhör durch den General und Susann. Das Datenarmband hatte schon viele Erkenntnisse ausgespuckt, die sie nicht besser hätte beschreiben können. Die chemische Zusammensetzung der Luft, Bilder von Estoria und der humanoiden Bevölkerung , O-Töne, all dass war schon im System und wurde zur Stunde analysiert.
Jetzt allerdings sollte sie mal mit ihrer Schwangerschaft rausrücken, bevor die Laborergebnisse es ohnehin offenbarten. Außerdem könnte niemand ihr Kind so gut schützen, wie der General und Mini-Doc. Mannomann, sie wurde hier echt sentimental und weichherzig.
„Ich habe noch etwas anders von dort mitgebracht General.“
„Was denn noch, alles wurde bereits aus dem Shuttle entfernt, inklusive dieser fantastischen Energie-Kristalle.“
„Nun ja, ich habe einen kleinen Alien reingeschmuggelt.“
Bieber sprang auf und war schon auf dem Weg Alarm auszulösen, als sie ihn mit den nächsten Worten aufhielt,“Ich bin schwanger von einem Estorianer, sie nennen sich Ma'kaa. Er hieß Kemar Atraxos und ich liebe ihn.“ Jetzt flossen die Tränen, sie konnte sich einfach nicht mehr beherrschen. Beim Anblick des völlig schockierten Generals hätte sie allerdings beinahe gelacht.
Deutlich gelassener reichte er ihr ein Taschentuch, wer um alles in der Welt hatte heute noch Stofftaschentücher ? Gebügelte noch dazu.
„Wieso , zum Teufel sind sie dann hier ? Was ist mit den Kerlen da los, dass sie einer Schwangeren einen Weltraumtripp zumuten?“
Bevor er sich aufspulen konnte, musste sie ihm die Sache erklären.
„Wenn sie Susann rufen, dann kann ich ihnen die ganze Geschichte erzählen, aber nur einmal und ich garantiere nicht dafür, dass ich tränenfrei bleibe.“
Etwa eine Stunde später war alles erklärt, alle Fragen beantwortet und Elexia restlos erschöpft. Schließlich hatte Susann ein Einsehen und verordnete ihr Schlaf, Schlaf und nochmals Schlaf. Diesem Befehl kam sie nur zu gerne nach.
Sie würde es mit Scarlett aus „Vom Winde verweht“ halten, denn morgen war ja auch noch ein Tag.
18
Ein halbes Jahr später war es mit ihrer Ruhe allerdings vorbei. Elexia liebte das Leben, das in ihr heranwuchs. Mittlerweile war klar, dass sie Zwillinge erwartete. Susann ging von einer normalen Schwangerschaft aus, da sich hier zwei humanoide Lebensformen vereinigt hatten. Elexia kam die Kugel, die sie vor sich herschob allerdings außerirdisch vor. Sie konnte ihre Schuhe nicht mehr alleine zubinden, geschweige denn ihre Füße überhaupt sehen. Die Schokolust hatte sie voll im Griff und wenn einem sein Leben lieb war, stellte man sich besser nicht zwischen Elexia und ein Curly-Wurly. In den Zeiten ihres größten Kummers und der Trauer um ihre verlorene Liebe, hatte der Karamell-Schoko-Riegel ihr das Leben gerettet und General Bieber hatte gerne für ausreichend Nachschub gesorgt.
Momentan wurde sie allerdings von wenig mütterlichen Gefühlen beherrscht. Gerade mutierte sie wieder zum Schoko-Monster. In ihrem Quartier waren alle Kartons leer, also begab sie sich auf den Weg zur Kantine. Elexia bewegte sich langsam und leise schnaufend voran. Wenn sie so weitermachte, brauchte ihr Arsch demnächst einen eigenen Kontinent.
In der Kantine teilte sich vor ihr die Menge, wie weiland das rote Meer sich vor Mose geteilt hatte. Gut so, sie war heute absolut nicht in Stimmung. Ihr Herz war kaputt, sie hatte einen dicken Hintern, einen noch dickeren Bauch und keinen, der sie liebte. Also sollte ihr besser niemand in die Quere kommen,
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