Planeten, Sterne, Universum
der Mondscheibe, ganz anders, als es bei der Sonne, den Planeten und Sternen am Erdhorizont mit seinen atmosphärischen Dunstschichten der Fall ist. Besäße der Mond eine richtige Atmosphäre, so müsste bei einer Sternbedeckung das Licht langsam schwächer werden und nicht innerhalb von weniger als einer Sekunde verlöschen. Und außerdem: Über den Mondlandschaften müssten Wolkenformationen und Nebelbänke zu beobachten sein!
Allerdings zeigen Untersuchungen, dass der Mond doch über eine unglaublich dünne Restatmosphäre verfügt. Sie hat etwa eine Gesamtmasse von 10000kg. Das entspricht ungefähr der Gasmenge, die ein landendes Apollo-Raumschiff abgab. Die Atmosphäre besteht aus Neon, Wasserstoff und Helium, die aus dem Sonnenwind stammen. Das Element Argon hat seinen Ursprung im radioaktiven Zerfall von Kalium in den verschiedenen Mondgesteinen.
Wasser an den Mondpolen?
Raumsonden wie Clementine und Lunar Prospektor scheinen aber deutliche Anzeichen dafür gefunden zu haben, dass es an den Polen des Mondes Wasser in gefrorenem Zustand gibt. Das lunare Wassereis liegt tief verborgen in Kratern, die nie vom Sonnenlicht getroffen werden, und stammt von Kometeneinschlägen aus der Frühzeit des Erdtrabanten. Man schätzt, dass die Wassereis-Areale am Südpol 5000 bis 20000km 2 und am Nordpol zwischen 10000 und 50000km 2 groß sind.
Gezweifelt wird aber immer noch, da die Daten nicht schlüssig genug sind. Deshalb sendet die NASA eine neue Sonde zum Mond: den Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO). Ausgestattet mit weiterentwickelten Sensoren, wird er Wasser auf mindestens vier verschiedene Arten entdecken können. Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass der LRO die Frage nach Wasser auf dem Mond ein für alle mal beantworten kann.
Wissenschaftler sind sich sehr sicher, dass an den Polen des Mondes – hier der Südpol – Wasser in Form von Eis gefunden werden kann
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(c) Clementine, BMDO, NRL, LLNL
Gelandet auf einer Schutthalde
Die Oberfläche des Mondes
Was würden die ersten Menschen auf dem Mond vorfinden? Würden sie auf einem felsigen, sonnendurchglühten Boden aufsetzen oder in einer meterdicken Staubschicht versinken? Dieses durchaus mögliche und von einigen Science-Fiction-Autoren ausgemalte Szenario bereitete den Planungsingenieuren der Sowjetunion und der USA große Sorgen. Um sich ihrer zu entledigen, schickten die beiden konkurrierenden Raumfahrtnationen Mitte der 1960er-Jahre unbemannte Sonden zum Mond. Sie testeten nicht nur die Standfestigkeit der Oberfläche und nahmen Bodenuntersuchungen vor, sondern fertigten auch Panoramafotos ihres Landeplatzes an. Das Ergebnis: Nachdem etwas Staub aufgewirbelt worden war, ließ es sich sicher auf dem Mondboden stehen und zur Erde schauen.
Wie schmutzig wird man auf dem Mond?
Schon die Apollo-XI-Astronauten stellten fest, dass sich trotz fehlender Atmosphäre und damit fehlender Witterungseinflüsse die Verschmutzung mit Mondmaterial nicht vermeiden ließ. Der feine Mondstaub blieb überall haften; er schmeckte und roch etwa wie Schießpulver
.
Die Verschmutzung damit kann so starke Ausmaße annehmen, dass der in der Apollo-XII-Kapsel zurückgebliebene Dirk Gordon seinen beiden Kameraden Conrad und Bean nach ihrer Rückkehr vom Mond verbot, an Bord zu kommen. Sie mussten sich daher nach dem Umladen der Proben ausziehen und schwebten nur mit ihren Kopfhörern bekleidet durch die Luke
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Regolith und Brekzien
Die genaue Oberflächenbeschaffenheit des Mondes konnte aber erst nach den Apollo- Landungen erforscht werden, in deren Verlauf die Astronauten insgesamt 283 kg Mondgestein aus den verschiedensten Mondregionen zur Erde brachten. Hier wurde es in einem Speziallabor gelagert und mit den damals modernsten Untersuchungstechniken bis ins Kleinste analysiert.
Demnach ist die Mondoberfläche wie folgt aufgebaut: Die Oberfläche ist von gewaltigen Schuttmassen (Regolith) überzogen, deren Schichten zwischen 5m in den jungen Maria und 10m in den alten Hochländern dick sind. Sie enthalten größere eckige und kantige Bruchstücke (Brekzien), kleine blasig-kristalline Brocken sowie feinen Staub. Er überzieht in einer dünnen Schicht große Teile der Mondoberfläche – selbst die Berghänge, deren Konturen dadurch verhältnismäßig weich und wie „überpudert“ erscheinen.
Verursacht wird dieser Zustand durch das ständige Bombardement mit Meteoriten – 1 bis 2% des Mondgesteins bestehen aus meteoritischem Material. Gelegentlich finden sich darin
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