Planeten, Sterne, Universum
auch glasartige Partikel, deren Entstehung auf den Aufprall des Meteoriten zurückzuführen ist. Bei einem solchen Impakt verdampft ein Teil der Mondmaterie und das abkühlende Material kondensiert sie zu kleinen Glaskügelchen.
Eine seleno-chemische Analyse
Von der Zusammensetzung her ähnelt das Mondgestein sehr stark dem irdischen, bis auf eine wichtige Ausnahme: Es enthält weit weniger flüchtige Elemente wie etwa Natrium und Kalium sowie Elemente, die sich in der geschmolzenen Lava lösen – z.B. Gold und Nickel. Ferner fanden die Selenologen verschiedene Mineralien, wie Pyroxen, Plagioklas, Ilmenit und Olivin. Die Altersbestimmung des Gesteins ergab ein Alter um die 4Mrd. Jahre; nur bei wenigen ließ sich ein Alter von 4,4Mrd Jahren ermitteln, was recht genau dem Alter des Mondes entspricht.
Dieser historische Fußabdruck, der während der Apollo-XI-Mission im Mondstaub hinterlassen wurde, zeigt recht deutlich, wie staubig die Mondoberfläche tatsächlich ist
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(c) NASA (Headquarters/Greatest Images of NASA (NASA-HQ-GRIN))
Die unsichtbare Hälfte
Die geheimnisvolle Rückseite des Mondes
Wie sieht sie wohl aus, die ständig erdabgewandte Seite des Mondes? Ähnelt sie der Vorderseite mit ihren kraterübersäten Hochländern und den ausgedehnten dunklen Tiefebenen der Maria oder gibt es dort vielleicht sogar eine Atmosphäre, was Fritz Lang für seinen berühmten Stummfilm „Die Frau im Mond“ (1929) annahm, um seinen Filmstars vermummende Raumanzüge ersparen zu können?
Diese Fragen konnten erst die amerikanischen Lunar-Orbiter-Sonden sowie die Apollo-Missionen VIII und X bis XVII zufriedenstellend beantworten. Zwar hatte die sowjetische Sonde Lunik 3 den Mond am 7. Oktober 1959 als erste umrundet und mit einer Kamera 29 Fotos der bis dahin unbekannten Rückseite geschossen. Doch die Bildqualität war schlecht, die Aufnahmen zeigten eigentlich nur eine helle Scheibe mit dunklen Flecken.
Viele Krater und wenige „Meere“
Auch wenn die Bildqualität der Lunik-3-Fotos nicht besonders war, so machten sie eines klar: Die Mondrückseite lässt vollständig die großräumige und deutliche Gliederung nach „Mondmeeren“ und „Kontinenten“ vermissen, also die Hochländer sowie die vielen in sie einschneidenden Buchten der Vorderseite. Ferner fehlen auch die sie begrenzenden Gebirgsketten. Stattdessen beherrschen unzählige, sich dicht an dicht reihende, manchmal aber auch quasi miteinander verschmelzende und übereinander liegende Krater die Szenerie. Es gibt sie somit in noch größerer Zahl als auf der Vorderseite. Sogar Becken in Mare-Größe existieren, aber sie haben helle Böden anstelle des dunklen Maria-Materials.
Der Grund für das andere Aussehen der Mondrückseite ist in der Entstehungsgeschichte des Mondes zu suchen. Als er in seiner Frühzeit wie alle Körper des Sonnensystems von Meteoriten bombardiert wurde, war davon die Rückseite stärker betroffen. Außerdem war damals der Abstand Erde-Mond noch kleiner, sodass der Mond mehr unter dem Einfluss der Erde stand. Dies hatte zur Folge, dass die leichte Mondkruste sich auf der Rückseite höher auftürmte als auf der Vorderseite, wo das Magma sich nach einem Meteoriteneinschlag leichter seinen Weg an die Oberfläche bahnen und in die Vertiefungen ergießen konnte, um so die Maria zu formen. Deshalb ist die Rückseite vor allem von Hochländern bedeckt und die Mare-Flächen sind klein.
Paradies für Radioastronomen
Die meisten Astronauten würden wohl die Erdabgeschiedenheit der Mondrückseite nicht begrüßen – ganz im Gegensatz zu den Radioastronomen. Sie betrachten die Rückseite des Mondes als einen idealen Standort ihrer Radioteleskope. Denn diese sind hier durch den massiven Mondkörper komplett von der irdischen Störstrahlung abgeschirmt, sodass sie sich in wörtlich aller Ruhe horchend auf die Suche nach Funksignalen außerirdischer Intelligenzen begeben könnten
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Eine Welt ohne Erdlicht
Der entscheidendste Unterschied würde einem Besucher beim Blick zum Himmel jedoch sofort auffallen: Die Erde fehlt. So wie sie durch die besonderen Umdrehungs- und Umlaufverhältnisse auf der Mond-Vorderseite ständig am pechschwarzen Mondhimmel hängt, dort dem Betrachter wie ein blauer Diamant auf schwarzem Samt gebettet erscheint und damit trotz der lebensfeindlichen Umgebung einen tröstlichen Anblick bietet, so bedrückend ist hier auf der Mond-Rückseite ihr Fehlen. Hier könnte einen Astronauten dann schon das Gefühl der Verlorenheit
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