Planeten, Sterne, Universum
Kriterium hierbei war wieder die Entfernung: Die Erde ist im Gegensatz zu Merkur und Venus weder zu nahe an der Sonne noch wie der Mars zu weit entfernt. Sie umläuft unseren Stern im mittleren Abstand in der sogenannten Ökosphäre, der Lebenszone.
Daneben weist die Erde eine Fülle weiterer lebensnotwendiger Eigenschaften auf:
• die richtige Masse, denn sie legt fest, wie hoch die Schwerkraft an der Oberfläche ist, die Zusammensetzung der Lufthülle, die Höhe des Luftdrucks
• eine nicht zu schnelle und nicht zu langsame Rotation, um die Tag- und Nachttemperaturen auszugleichen
• eine nicht zu starke Achsenneigung mit wenig Schwankung, gekoppelt mit einer sich kaum verändernden Kreisbahn, um erträgliche klimatische Verhältnisse zu garantieren
• einen recht großen Mond, der durch seinen Schwereeinfluss diese beiden zuletzt genannten Punkte garantiert
• die Bewegung der Krustenplatten durch innere Wärmeströme, um Vulkanismus zu erzeugen und so genug Wasserdampf als Grundlage für das Leben zu produzieren
• ein Magnetfeld, um die starken Teilchen des Sonnenwindes abzuhalten
• eine schützende Ozonschicht, um höherem Leben an Land eine Chance zu geben
Dies wird auch in Zukunft so bleiben und die Erde als Hort des Lebens erhalten. Es sei denn, wir machen ihr und damit uns selbst durch Umweltzerstörung oder Kriege den Garaus. Selbst das würde die Erde überstehen und nach wenigen Millionen Jahren mit neuen Lebewesen weiter ihre Bahn um die Sonne ziehen, und zwar als das, was sie die meiste Zeit gewesen ist: ein blauer Punkt im All.
Steckbrief Erde
Name:
altgriech. Gaia oder lat. Terra
Mittlere Entfernung von
der Sonne:
149,6 Mio. km
Umlaufzeit:
365,26 Tage
Rotationszeit:
23 Stunden, 56 Minuten,
4 Sekunden
Durchmesser:
12 756km
Schwerkraft:
1
Atmosphäre:
78,08% Stickstoff/
20,94% Sauerstoff
Oberflächentemperatur (Durchschnitt):
+15°C
Anzahl der Monde:
1
Die Erde, der Blaue Planet, ist ein Sonderfall in unserem Sonnensystem. Nur hier herrschen Bedingungen, die höherentwickeltes Leben begünstigen
.
(c) NASA (Goddard Space Flight Center/Reto Stöckli/Robert Simmon/MODIS/USGS)
Wenn Kontinente wandern und warum
Die Plattentektonik – der alles bewegende „Erd-Motor“
Wer heute einen Globus betrachtet, der weiß, dass die abgebildete Verteilung der Kontinente und Ozeane ein Augenblickszustand ist. Forschungen haben gezeigt: Die Landkarte der Erde sah vor 200 Mio. Jahren ganz anders aus und wird es in 50 Mio. Jahren ebenfalls tun, denn der antreibende Motor steht seit Geburt der Erde nie still: fließende Konvektionsströme und die auf ihnen fußende Plattentektonik.
Anzeichen und Beweise
Dass Kontinente und Ozeane nicht immer so verteilt waren, wie wir sie heute auf dem Globus und auf Fotos aus dem All wahrnehmen, kann sich jeder selbst denken. Kinder mit ihrer einfachen Weltsicht machen es vor, wenn man ihnen die ausgeschnittenen Kontinente gibt: Sie fügen automatisch Afrika und Südamerika zusammen, indem sie die südamerikanische ausgebeulte Ostküste in die eingedellte Westküste Afrikas legen. Aber auch die Küstenlinien Europas und Nordamerikas sowie der restlichen Kontinente passen nahtlos ineinander, wie sich heute mit entsprechenden Computerrechnungen und -modellen überzeugend zeigen lässt.
Sonderfälle
Besonderes spielt sich beim Himalaja, in Kalifornien und auf Hawaii ab. Beim Himalaja stoßen zwei kontinentale Platten zusammen: die indische und die asiatische. Ihr Gestein wird gestaucht und gehoben. In Kalifornien gleiten an der San-Andreas-Spalte zwei Platten aneinander vorbei und verhaken sich, sodass Erdbeben entstehen. Und bei Hawaii gleitet eine Krustenplatte über einen heißen, aufsteigendes Magma enthaltenen Fleck (Hot Spot), der sie wie die Nadel einer Nähmaschine durchlöchert
.
Weiterhin finden die Gesteinsschichten, Kohle- und Diamantenvorkommen Südafrikas ihre Fortsetzung in Argentinien und Brasilien, zeigen fossile Pflanzenreste auf Spitzbergen oder in der Antarktis, dass es hier in einem früheren Erdzeitalter nicht nur Wälder mit Bäumen unserer gemäßigten Breiten gegeben hat, sondern sogar mit tropischer Vegetation, und dass Fossilien bestimmter Saurierarten in Südamerika, Afrika, Madagaskar, Indien und der Antarktis anzutreffen sind, obwohl diese Landmassen heute Tausende Kilometer voneinander entfernt liegen.
Alfred Wegener machte in einem provokanten Vortrag am 6. Januar 1912 darauf aufmerksam, dass Hochgebirge meist in schmalen
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