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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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10% des Sonnendurchmessers, und in ihm hätte unsere Erde 1300-mal Platz; darüber hinaus ist er schwerer als alle anderen Planeten zusammen. Begleitet wird er von zahlreichen Monden und umgeben von einem dünnen Ring.
Ein Gasriese mit festem Kern
    Die Bezeichnung „Gasriese“ trägt Jupiter zu Recht, denn er hat eine ausgedehnte Atmosphäre, die nach innen zuerst in den flüssigen und dann in den festen Zustand übergeht. In der Mitte könnte sich durchaus ein erdgroßer Kern aus festem Gestein und Eis befinden, allerdings mit einer viel größeren Masse. Hier herrscht ein Druck von 100 Mio. Atmosphären und eine Temperatur von 30 000°C. Es folgt ein mehrere 10000km dicker Mantel, der zu 75% aus Wasserstoff und zu 23% aus Helium besteht. Beide Elemente liegen hier in flüssiger Form vor, die dann mit immer größerer Höhe in den gasförmigen Zustand der Jupiteratmosphäre übergehen, die rund 20000km in die Höhe reicht. Neben diesen beiden Gasen gibt es noch einfache Wasserstoffverbindungen wie Methan, Ammoniak, Wasser, Ethan und Acetylen sowie Propan, die sich zu den unterschiedlich gefärbten Wolken in der oberen Atmosphäre verdichten und Jupiter sein typisch gebändertes Aussehen geben.
    Was der Beobachter sieht, ist die stürmische äußerste Atmosphärenschicht. Da der Planet sich in gerade einmal knapp zehn Stunden um seine Achse dreht, werden anders als auf der Erde durch die Corioliskraft die von Süd nach Nord strömenden Luftmassen nicht zu Wirbeln, sondern in Ost-West-Richtung zu den typischen farbigen Streifen verzogen. Die weißen Streifen aus warmer, aufsteigender Luft nennt man „Zonen“, die rotbraunen aus absinkender Luft dagegen „Bänder“.
    Steckbrief Jupiter
Name:
Römischer Göttervater
Mittlere Entfernung von
der Sonne:
778,6 Mio.km
Umlaufzeit:
11,869 Jahre
Rotationszeit:
9 Stunden, 55 Minuten
Durchmesser:
142 984km
Schwerkraft (Erde = 1):
2,64
Atmosphäre:
90% Wasserstoff/10% Helium
Oberflächentemperatur (Wolken):
-149°C
Zahl der Monde:
mind. 63
Riesenstürme
    Die Sonneneinstrahlung, die Eigenwärme des Jupiter, die durch die anhaltende Kontraktion des Planeten verursacht wird, die Winde sowie die Eigenrotation lassen Gebiete mit runden oder ovalen Wolkensystemen entstehen, die riesigen Stürmen entsprechen. Die kleinsten sind den größten Hurrikanen auf der Erde vergleichbar und können relativ kurzlebig sein, d. h. nur wenige Tage anhalten; andere dagegen bleiben über Jahre bestehen – zu ihnen gehört der Große Rote Fleck
    Auf der südlichen Halbkugel des Riesenplaneten gelegen, ist sein Oval schon in kleinen Teleskopen zu erkennen, sodass er seit 300 Jahren ständig beobachtet wird. Schon aus irdischen Beobachtungen wird klar, dass dieses Gebilde den dreifachen Durchmesser der Erde besitzt. In ihm toben Winde von bis zu 500km/h. Die wohl zutreffendste Erklärung ist, dass es sich um ein Gebiet mit hohem Druck handelt, das sich etwa 5km über die umgebenden Wolken erhebt. Welche chemischen Elemente für die rote Färbung verantwortlich sind, ist aber bis heute noch nicht geklärt.

Im Mai 2007 machte das Hubble-Weltraumteleskop diese beeindruckende Aufnahme der Jupiter-Atmosphäre, die niemals zur Ruhe zu kommen scheint. Doch inzwischen hat man herausgefunden, dass der Gasplanet ungefähr alle 70 Jahre auch eine sturmfreie Zeit erlebt – sieht man einmal vom Großen Roten Fleck ab, der auch dann nicht verschwindet
.
    (c) NASA (ESA)

Ein Mond namens Voyager-Pizza
Der Jupitermond Io und seine Schwefelvulkane
    Es war eine pilzförmige Wolke über dem Horizont seiner rötlich-orange leuchtenden Kugel, die Io weltweit bekannt machte. Bis zu ihrer Entdeckung 1979 auf den Fotos der Raumsonde Voyager II hatten die Wissenschaftler geglaubt, die Oberfläche dieses Jupitermondes würde der unseres kraterübersäten Mondes ähneln. Das tut sie auch – mit einem Unterschied: Die Krater sind äußerst aktive Vulkane, die in gewaltigen Eruptionen große Mengen Schwefel fördern. Sie sind auch für die markante Färbung der Io-Oberfläche verantwortlich, die diesem Mond den Spitznamen „Voyager-Pizza“ eingebracht hat.
Pilzförmige Wolken
    Die Eruptionen sind heftig, denn flüssiger Schwefel und Schwefeldioxid werden auf Io mit Geschwindigkeiten bis zu 1km/s ausgestoßen. Infolge der geringen Schwerkraft des Mondes kann die Eruptionswolke bis in 300km Höhe aufsteigen und sich wegen der fehlenden Atmosphäre pilzförmig ausbreiten.
    Ios Oberfläche ist nur wenige Millionen Jahre alt

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