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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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für jeden Bereich lassen sich dann von einem bestimmten Gebiet Karten erstellen.
    Auf diese Weise bringt jeder Wellenlängenbereich des thematischen Kartografierers andere Erkenntnisse über die Erde. So zeigt z.B. Band 5 den Infrarotbereich, der den Feuchtigkeitsgehalt der Vegetation misst. Ist dort die Intensität gering, lässt das auf ein gestörtes Pflanzenwachstum schließen, auch wenn das Getreide grün erscheint.
    Weitere wichtige Geräteformen sind verschiedene Arten des Radars. Als Radar-Altimeter dient es im Orbit zur Höhenbestimmung von Eisflächen und Festland. So lassen sich Bahnabweichungen und damit auch das Schwerefeld der Erde messen, was dann wiederum für die Oberflächenkartierung eingesetzt werden kann. Das noch raffinierter abbildende Synthetic Aperture Radar erlaubt durch seine vielen, mit einer kleinen bewegten Antenne gewonnenen Aufnahmen eine sehr hohe Ortsauflösung, unabhängig von der Entfernung.
    Steckbrief Envisat
Start:
1. März 2002 (Kourou mit Ariane 5)
Bahnverlauf:
800km Höhe, Neigung 98°,
jeder Ort wird in 35 Tagen
einmal überflogen
Abmessungen:
sattelschleppergroß,
Sonnensegel 14 x 4,5m
Gewicht:
7,9 t
Datenrate:
rund 280 Gigabyte/Tag
Gesamtkosten:
2,3 Mrd. Euro
Missionsdauer:
verlängert bis 2010
Envisat – Europas Argusauge im All
    Hatten die bisherigen Erderkundungssatelliten wie Landsat, Seasat oder ERS-1 und 2 nur „Einzelinstrumente“ an Bord, ist der europäische Umweltsatellit Envisat eine Art Multispektralscanner.
    Zu den wichtigsten Aufgaben des Kunstmondes zählen die ständige Überwachung des Klimas, der Ozeane, der Landfläche bzw. allgemein des Ökosystems. Hierfür ist er mit zehn hochentwickelten Instrumenten ausgerüstet. Sie können die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre, die Temperatur der Ozeane, Wellenhöhen und -richtungen, Windgeschwindigkeiten und Wachstumsphasen von Pflanzen messen sowie Waldbrände und Umweltverschmutzungen aufspüren. So lassen sich die Folgen von Naturkatastrophen, Waldbränden und Erdbeben direkt überwachen und dokumentieren.
    Aber auch der Einfluss menschlicher Aktivitäten und Eingriffe in den Naturhaushalt unseres Planeten, z.B. die Ausweitung der Anbaugebiete, der Raubbau im tropischen Regenwald oder Luft- und Wasserverschmutzung, lassen sich viel genauer und gezielter verfolgen. Auf diese Weise hilft Envisat bei der Bewältigung vieler globaler Umweltprobleme, inklusive des Klimawandels.

Die Aufnahme des Erderkundungssatelliten Envisat zeigt Saharastaub, der im März 2008 vor der Westküste Afrikas über den Atlantik geblasen wird
.
    (c) ESA

Lotsen aus dem All
GPS und andere Navigationssatelliten
    Eine Jahrtausende lang gestellte Frage der Seeleute und Karawanenführer lautete: „Wo bin ich?“ Denn um zwischen zwei Orten den genauen Kurs zu halten, muss man seinen Standort kennen – und seit Menschen zu Wasser oder Land in die Ferne zogen, ermittelten sie ihren Standort, indem sie ihn mithilfe von Sonne, Mond und Sternen berechneten. War jedoch der Himmel bewölkt, konnten sie leicht vom Kurs abkommen, mit eventuell katastrophalen Folgen. Dank spezieller Satelliten gehört diese Furcht heute der Vergangenheit an. Deren Radiosignale können selbst bei bewölktem Himmel empfangen werden. Die Namen dieser Lotsen aus dem All sind: GPS, GLONASS und Galileo.
    GLONASS und Galileo
    Um nicht von den USA abhängig und selbst auf diesem lukrativen Markt aktiv zu sein, entwickelte die UdSSR in den 1980er-Jahren ihr GPS-Äquivalent, das Global Orbiting Navigation Satellite System GLONASS. Es besteht aus 24 Satelliten in 19 100km Höhe. Mit ihm lässt sich die eigene Position auf 20 –100 m genau berechnen. Mit speziellen Techniken ist bei Bedarf noch eine höhere Genauigkeit erzielbar. Die ESA arbeitet an einer verbesserten flächenmäßigen Abdeckung Europas durch das Galileo-System. Es soll bis 2013 fertiggestellt sein und aus bis zu 30 Satelliten bestehen, die in 23 260km die Erde umkreisen
.
Zunächst fürs Militär
    Auch bei der Entwicklung der Navigationssatelliten standen zu Anfang wieder militärische Aspekte im Vordergrund. Das von den USA im Januar 1965 gestartete Transit-Satellitennavigationssystem sollte die Ortung der Polaris-U-Boote verbessern. Es wurde im Juli 1967 dann für zivile Zwecke nutzbar gemacht. In den 1970er- und 1980er-Jahren bauten die USA dann das Satellitennetz NAVSTAR auf. 1983 verkündete Präsident Reagan, dass das System, abgesehen von einigen Einschränkungen bei kriegerischen

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