Planeten, Sterne, Universum
Konflikten, für die zivile Nutzung verfügbar gemacht werden würde. Unter dem Namen GPS (Global Positioning System) reicht sein Anwendungsspektrum heute von Handgeräten über die Navigation im Auto bis zu Notfallsendern.
So arbeitet GPS
Das GPS besteht aus bis zu 31 Satelliten sowie einigen Bodenstationen, die ein weitgespanntes Netz bilden. Die je 844 kg schweren Kunstmonde kreisen in 20183km Höhe und wenn ihre Sonnensegel entfaltet sind, hat jeder eine Spannweite von 5,3 m.
Alle Satelliten haben zur möglichst exakten Zeitmessung eine Atomuhr an Bord. Die gemessene Uhrzeit und ihre augenblickliche Position übermitteln sie zur Erde. Hier überwacht die US-Luftwaffe die Geschwindigkeit, Position und Höhe der GPS-Satelliten. Deren Bodenstationen schicken diese Daten ins Hauptkontrollzentrum. Dort werden die Satellitenpositionen im Orbit für die kommenden zwölf Stunden vorausberechnet und dann über Bodenantennen zu den Satelliten gefunkt, um sie von dort weltweit zu verbreiten. Die Bahndaten wiederum ermöglichen es dem Kontrollzentrum, ständig die Vorhersagen der Satellitenposition zu aktualisieren.
Die Umlaufbahnen der für 7,5 Jahre Lebensdauer ausgelegten Satelliten sind so gelegt, dass ein Empfänger an einem beliebigen Ort auf der Erde die Signale von mindestens vier bis fünf Satelliten empfangen kann. Der GPS-Empfänger weiß somit genau, wann das Signal gesendet wurde und wann es ankam. Auf diese Weise kann er die Entfernung zu jedem der Satelliten berechnen und daraus die eigene Position und Höhe bestimmen.
Mithilfe der Galileo-Satelliten will Europa in den nächsten Jahren ein eigenes Satellitennavigationssystem installieren
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(c) ESA (J. Huart)
Achtung, Weltraummüll!
Weltraummüll – die ständige große Gefahr
Am 24. Juli 2008 meldeten die Zeitungen, dass ein neuer Stern am Nachthimmel zu beobachten sei. Die Lebensdauer dieses neuen Himmelslichtes, das die Helligkeit der Sterne des Großen Wagens erreichte, wurde mit bis Ende des Jahres oder Anfang 2009 angegeben. Sein Ort war zwar himmlischer, seine Herkunft aber irdischer Natur: Die ISS-Besatzung hatte einen alten Ammoniak-Tank über Bord geworfen und mit diesem kühlschrankgroßen Stück Weltraumschrott wieder etwas produziert, was alle Raumfahrtnationen fürchten: Weltraummüll.
Wo gestartet wird, da fliegen Teile…
Seit Beginn des Raumfahrtzeitalters 1957 sind im erdnahen Weltraum viele Reste der verschiedenen Raumfahrtmissionen verblieben. Während Müll auf der Erde gut entsorgt werden kann, gilt das für den Weltraum nicht. Was einmal in seinem Vakuum platziert wurde, bleibt dort für Jahrhunderte erhalten, und wo gestartet wird, fliegen Teile.
Grob gesagt: 90% der dort kreisenden Körper sind Weltraummüll. Das beginnt mit Farbpartikeln der Satellitenaußenhaut und reicht über Astronautenhandschuhe bis zu ausgebrannten Raketenstufen oder deren abgesprengten Teilen. Laut ESA-Modellen kreisen über 600 000 Objekte, die mehr als 1 cm durchmessen, in Umlaufbahnen um die Erde. Nur ein Bruchteil davon (ca. 13 000) kann mithilfe des amerikanischen Space Surveillance System kontinuierlich beobachtet werden.
Kirschkerne mit der Wirkung einer Handgranate
Das Problem betrifft Bahnhöhen zwischen 800 und 1500km. Bei niedrigeren werden die Teile durch den restlichen Luftwiderstand abgebremst und durch die Reibung in der Atmosphäre zum Verglühen gebracht. Gerade aber diese Höhen sind ein Problem: Hier kreist der Weltraummüll äußerst lange Zeit unverändert und ausgerechnet dieser Bereich wird bevorzugt von der Raumfahrt genutzt. Und so erwächst hier durch immer mehr Weltraummüll eine Bedrohung für die kommerzielle und wissenschaftliche Raumfahrt. Konzepte für die Lösung dieses Problems scheitern derzeit an den damit verbundenen Kosten.
Satellitenfänger ROGER
Der Robotoic Geostationary Orbit Restorer ist ein Konzept der ESA für einen Satelliten, der bis zu 30 ausgediente Oberstufen und Satelliten aus dem geostationären Ring in einen darüber gelegenen Friedhofsorbit befördern kann. Dazu soll ROGER ein Wurfnetz auf den Zielsatelliten schießen und ihn dann in die Friedhofsbahn ziehen. Geschickte Beschleunigungs- und Abbremsmanöver verhindern, dass sich das Seil mit dem Wurfnetz entspannt. Notwendig ist jedoch ein großer Vorrat an Wurfnetzen, weshalb auch der Einsatz eines wiederverwendbaren Greifarmes erforscht wird
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Genaue Überwachung ist daher lebenswichtig für alle im erdnahen Weltraum operierenden Körper –
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