Planetenkrieg - Das letzte Tor
Weile gewartet, und besonders angenehm ist das Klima ja nicht gerade …«
»Damit will er sagen, dass er gern hineingehen würde!«, brüllte Tyler. »Wir können uns das ja auf dem Rückweg noch einmal ansehen.«
»Mir ist bekannt, dass Sie hier Helium extrahieren«, sagte Dr. Werden und blickte zu einem der gewaltigen Raffinerietürme auf. »Und ich weiß, dass … das alles hier notwendig ist. Aber … warum?«
Die Führung dauerte jetzt schon zwei Stunden, und die Delegierten begannen mittlerweile unruhig zu werden. Allmählich begriffen sie, dass die Franklin-Mine nicht nur eine gewaltige mitten in der Luft hängende Raffinerie war, sondern dass jede Ölraffinerie der Erde dagegen wie Spielzeug wirkte.
»Konzentration«, sagte Tyler. »Es ist Ihnen ja aufgefallen, dass wir alle beim Reden ein wenig quieken.«
»Das Helium in der Atmosphäre«, sagte Dr. Palencia. »Logisch. Also ist davon ziemlich viel vorhanden.«
»Und auch eine Spur Wasserstoff«, ergänzte Fleming. »Zu wenig, um eine Feuergefahr darzustellen, aber etwa sechsmal so viel wie auf der Erde.«
»Helium-3 ist ein Isotop von Helium«, fuhr Tyler fort. »Und zwar ein sehr seltenes. Helium enthält nur null Komma null null null eins drei sieben Prozent Helium-3. Das ist weniger als ein Tausendstel. In dieser Atmosphäre und in der Höhe, auf der wir pumpen, haben wir sieben Prozent Helium. Hier gibt es weniger als einen Teil pro eine Million .«
»Ein Kraftwerk mit einer Leistung von einem Gigawatt pro Stunde braucht etwa zehn Kilo Helium-3 pro Tag«, sagte Dr. Velasquez. »Dazu müssen Sie … vierzigtausend Kubikmeter Atmosphäre pumpen?«
»Äh … vierhunderttausend Kubikmeter Atmosphäre, Sir«, korrigierte ihn Fleming. »Sie haben sich um eine Größenordnung verrechnet.«
»Und das produzieren wir …?«, fragte Tyler.
»Etwa alle dreißig Sekunden, Sir«, antwortete Fleming. »Seit die neuen Separatoren im Einsatz sind. In Kombination mit dem oberen Separatorsystem ist dies die effizienteste Gasmine, die je gebaut worden ist. Die Glatun-Berater, die noch hiergeblieben sind, sind ziemlich stolz.«
»Die Materie-Konversionssysteme sind auch nicht perfekt«, sagte Tyler. »Dieses Gigawatt-Kraftwerk sollte nur ein paar Gramm He3 pro Tag brauchen. Der Rest entweicht, wie Ihnen jeder Wissenschaftler erklären würde, Glatun, Mensch oder wer auch immer sonst, zur Seite, im Grund in ein anderes Universum.«
»In ein anderes Universum? «, fragte Dr. Palencia ungläubig.
»Ja, so könnte man es laienhaft ausdrücken«, erklärte Fleming. »Mathematisch wird es ein wenig komplizierter. Aber diesen Schwund müssen wir irgendwie noch beseitigen. Leider. Dann könnten wir mit der Produktion dieser Anlage den ganzen Spiralarm mit Energie versorgen.«
»Seit die Physiker von der Erde die galaktische Wissenschaft einigermaßen in den Griff bekommen haben, ist das eine von zwei Fragen, an denen die sich im Augenblick die Zähne ausbeißen«, erläuterte Tyler. »Nun, sagen wir eine von drei. Es sollte eine andere Möglichkeit geben, Pseudo-Gravitation zu erzeugen und zu steuern. Irgendjemand hat schließlich irgendwo einmal die erste Gravplatte hergestellt. Da man ohne Pseudo-Gravitation keine Gravplatten herstellen kann, hat jemand entweder diese Regel verletzt oder über eine andere Form von Pseudo-Gravitation verfügt. Bei der zweiten Frage geht es wie auch bei der ersten darum, wie man einen genügend hohen Gravitationsvortex erzeugt, um Neutronium herzustellen.«
»Und welchen Wert hat Neutronium?«, erkundigte sich Dr. Werden.
»Wenn man den Mathematikern glaubt«, sagte Fleming, »sollte man, um Neutronium zu erzeugen, weniger Energie brauchen, als man bei seiner völligen Annihilation bekommt.«
»Das widerspricht doch …«, sagte Dr. Palencia und hielt inne. »… irgendeinem Gesetz.«
»Dem Energieerhaltungssatz«, half ihm Tyler. »Wir stellen fest, dass das auf Quantenebene eher eine Art Empfehlung ist, aber kein Gesetz. Außerdem würde Neutronium eine klasse Panzerung abgeben. All das ist der Grund, weshalb ich immer noch eine Menge Geld für Grundlagenforschung ausgebe. Wir tun das, weil es notwendig ist, um genügend He3 für eine moderne Gesellschaft zu produzieren. Wenn wir diesen Gasriesen nicht gefunden hätten, der im Vergleich zum Normalzustand wirklich einen hohen Heliumanteil besitzt, wenn wir die Gasmine nicht in Betrieb gesetzt hätten, hätten wir im Grunde genommen kapitulieren müssen, als die Rangora
Weitere Kostenlose Bücher