Planetenkrieg - Das letzte Tor
nachgedacht?«
»Ja.« Dana nickte. »Auf dem Rückflug, als wir an Lud vorbeigeflogen sind.«
»Eine nagelneue Außenhaut«, sagte Tyler. »Ich habe mich inzwischen zu der Erkenntnis durchgerungen, dass ich wohl keine andere Wahl habe, als die Kohle rauszurücken. Der Aufsichtsrat wird toben.«
»Es war nicht die Außenhaut«, wandte Dana ein. »Es war etwas, was Granadica gesagt hat. ›Und hier bin ich jetzt, sitze im Wolf-System …‹«
»Wo sonst würde sie denn …« Tyler verstummte plötzlich. »O nein. Sie machen sich über mich lustig.«
»Sie sehnt sich nach ein wenig Action , Mister Vernon«, meinte Dana.
»Ich werde doch nicht sechzig Milliarden Credits, und das zu Vorkriegspreisen , ins Terra-System stecken!«, erregte sich Tyler.
»Ich habe gesagt: ›Als ich mir Lud angesehen habe‹, Sir«, erklärte Dana, »und die soll ja in der Thermopylae installiert werden. Und dann war mir plötzlich alles klar.«
»Sie meinen, Granadica statt Lud in die Therm einbauen?«, fragte Tyler. »Mhm … also das … das könnte ich vermutlich durchkriegen.«
»Aus verschiedenen Gründen«, sagte Dana, die jetzt allmählich in Fahrt kam. »Ich habe das noch nicht alles zu Ende gedacht, Sir. Zum einen kriegt sie ständig unterschiedliche Aufgaben. Die Schiffsfabber führen größere Reparaturen durch, produzieren unterschiedliche Teile und haben jeden Tag mit Tausenden von Leuten zu tun.«
»Also ist sie ständig mit neuen Aufgaben betraut.« Tyler nickte.
»Zum Zweiten … es ist mir zutiefst zuwider , bei der Eins-Vier-Drei zu sein«, sagte Dana. »Das geht einem richtig auf den Geist, und zwar ständig, und ich glaube, das ist Ihnen inzwischen auch klargeworden.«
»Das wird sich vermutlich legen.«
»Wir werden ja sehen. Aber worauf es ankommt, ist, dass es immer noch meine Einheit ist. Ich glaube nicht, dass Ihnen wirklich klar ist, was das bedeutet. Ich weiß, ich habe da einen Kampf geführt, den man nicht gewinnen kann, aber wenn meine Einheit eine schlechte Figur macht, dann mache ich das auch. Ganz egal wie gut ich bin. Ich werde immer und ewig jemand sein, der zu einer Einheit gehörte, die bei MASSEX total versagt hat .«
»Ja, ich kann mir vorstellen, dass man sich dabei ziemlich mies fühlt«, sagte Tyler. »Irgendwie kann ich das wegen all der Probleme mit Granadica verstehen.«
»Granny ist richtig darauf versessen, dass alles hundertprozentig in Ordnung sein muss«, sagte Dana. »Ich meine, ja, sie produziert bewusst Defekte. Das haben wir jetzt erkannt. Aber Granny möchte auf einer ganz anderen Ebene, dass alles stimmt. Das ist ihr sehr wichtig.«
»Okay«, sagte Tyler.
»Ich kann nicht überall sein«, gab Dana zu bedenken. »Megdanoff kann nicht überall sein. Verdammt, er probiert es gar nicht mehr. Die anderen Nortés können nicht überall sein, und auch die ganz wenigen Suds nicht, die sich mit uns darüber einig sind, dass alles ordentlich gemacht werden muss. Und jetzt raten Sie mal, wer das kann? «
»Oh.« Tyler atmete tief durch. »Oh, Dana Parker, Sie sind ein Genie! «
Er packte ihren Kopf mit beiden Händen und küsste sie auf die Stirn. Ein richtiger Schmatz.
»Was habe ich jetzt gesagt?«, fragte Dana.
»Oh, Sie ahnen ja nicht, wie viele Probleme Sie gerade gelöst haben.« Tyler sah in die Ferne. Nein, die Entscheidung, in Kürze die Eins-Vier-Drei zu demobilisieren, war noch nicht bekannt gegeben worden.
Danas Augen weiteten sich, als er sie auf den Mund küsste.
»Danke, ich danke Ihnen, ich danke Ihnen sehr .« Tyler richtete sich auf und sah in Danas Spiegel, fing an, an seiner Krawatte herumzuzupfen, und knöpfte zuletzt sein Jackett falsch zu. »Dieses Gespräch hat niemals stattgefunden. Aber wenn ich es schaffe, dass Admiral Duvall das erfährt, dann steht Ihnen eine Beförderung oder ein dicker Orden bevor. Von der Präsidentin der Allianz, falls sie weiß, was sich gehört. Sie sind echt ein Genie.«
Er zog sich das Jackett so gut es ging zurecht und lief zur Tür hinaus.
»Was ist, Leute, ein wenig geschmust?«, ließ sich Granadica fast im gleichen Augenblick vernehmen.
»Äh …« Dana rieb sich über den Mund. »Ja.«
»Das ist aber schnell gegangen.«
»Äh … ja … geschmust? «
»Wie würde eine Großmutter es denn sonst ausdrücken?«
»Sie wollen was?«, fragte Dr. Barreiro.
»Mister Vernon«, erklärte Admiral Duvall bedächtig. »Das Marineamt ist zwar trotz der bekannten Probleme bereit, weiterhin Shuttles von Granadica
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