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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Nervenkitzel, den sie jedes Mal empfand, wenn sie mit Athena sprach. Falls man sie gefragt hätte, welche KI ihr am liebsten war, hätte sie ganz eindeutig die für die Raumverkehrskontrolle und die primäre Verteidigung zuständige KI genannt. »Ich suche ein paar Trümmer, um damit Fangen zu spielen.«
    »Das hatte ich schon vermutet, als ich Ihr Gespräch mit CM1 Kelly hörte«, commte Athena. »Ein paar Trümmer und Kleinkram von einem alten Bergbauprojekt auf Sechs Ein Acht Mark Drei, sechzehntausend.«
    »Wie winzig?«, fragte Dana.
    »Fast alle wahrnehmbar«, erwiderte Athena. »Es ähnelt einigermaßen dem Schrottplatz, nur viel kleiner.«
    »Roger, Danke.« Dana wechselte den Kanal. »Raptor, Komet, erbitte Genehmigung für Trainingszwecke Kurs zu verlassen.«
    »Genehmigung erteilt.«
    »Haben wir genug Treibstoff?«, fragte Angelito besorgt. Sie hatten Anweisung, beim Erreichen der »Ablaufzone« aufzutanken. In Wirklichkeit diente das auch der Ausbildung. Die meisten Crews hatten kein einziges Mal im Flug getankt.
    »Reichlich«, sagte Dana, während sie den Shuttle vorsichtig aus der Formation manövrierte. In der Nähe der 143er-Boote würde sie nicht auf die Tube drücken, aber als sie die Formation hinter sich gelassen hatte, gab sie Gas.
    »Uff«, grunzte Angelito, als das Schiff plötzlich relative drei g hinlegte. »Ist das wirklich nötig?«
    »Flugzeit in harter Umgebung ist definiert als Manöver oberhalb zwei g relative interne Beschleunigung über mehr als zwanzig Minuten oder Manöver in einer Umgebung mit dem Potenzial, das Flugsystem zu beschädigen, oder Manöver in Atmosphäre oder anderen planetarischen Umgebungen, die eine Oberflächenerhitzung oberhalb fünfhundert Grad Celsius hervorrufen«, zitierte Dana aus dem Handbuch.
    »Wir werden das also über zwanzig Minuten lang machen?«, stöhnte Angelito. Besonders unbequem war es nicht – die Sitze waren für solche Manöver gebaut –, nur das Atmen fiel etwas schwer.
    »Sechzehntausend Kilometer«, sagte Dana. »Vierhundert g. Rechnen Sie’s aus.«
    »Ähm …«
    »Zwei Minuten«, sagte Dana. »Einschließlich Kehre und Bremsbeschleunigung. Ich werde nicht mit zweitausend Metern pro Sekunde in einen Schrotthaufen fliegen. Dann das Manöver, um uns an die relative Geschwindigkeit und die Orbitalmechanik anzupassen.«
    »Äh … ja«, sagte Angelito.
    »All das sollten Sie unter kümmerlichen drei g ohne Weiteres schaffen«, sagte Dana. »Wieder mit Ihren Implants.«
    Er gab keine Antwort, also kippte sie das Boot für die Bremsverzögerung, ging aber auf schrägen Kurs, anstatt den Antrieb abzuschalten.
    »Uff!«
    »Haben Sie den relativen Vektor zu dem unseren schon ausgerechnet?«, erkundigte sich Dana.
    »Ich versuche immer noch rauszukriegen, wo es ist«, gab Angelito zu.
    »Sechshundertdreiundneunzig Meter von der Stelle entfernt, an der es war, als wir den Vektor erhielten«, sagte Dana. »Antispinwärts, da es offenbar einer von diesen verrückten Felsen war, die in der falschen Richtung kreisen und … da sind wir.«
    Sie erreichten eine Ansammlung von Felsen, kleinen Asteroiden oder Planetismalen, die für Weltraumbedingungen erstaunlich dicht beieinander waren. Die Überreste eines früheren Aten-Bergbauprojekts, Felsbrocken, die das Weltraumäquivalent von Hochofenschlacke waren. Sie bestanden größtenteils aus Silizium und – aus Erdperspektive erstaunlicherweise – aus Eisen. Seit Ende des Abbauprojekts waren sie infolge ihrer eigenen Mikrogravitation langsam dichter zusammengerückt. Als das Boot sich näherte, stieß einer der Brocken mit einem anderen zusammen und verwandelte beide wieder in Staub zurück. Die meisten hatten etwa die Größe eines kleinen Reihenhauses. Manche waren auch kleiner. Auch Staub gab es und wahrscheinlich Tausende Mikrometeore.
    » Dort fliegen wir hin?«, fragte Angelito.
    »Wir fliegen dort hinein .« Dana suchte sich eine freie Stelle zwischen zwei der größeren Felsbrocken aus.
    Aus ihrem Blickwinkel bewegten sich die Felsen in multiplen Vektoren. In Bezug auf die Ebene der Ekliptik, bewegten sie sich spinwärts ebenso wie »abwärts«. Die meisten kreisten um andere. Ihre Geschwindigkeit variierte, und sie waren sichtlich bestrebt, sich einander anzunähern. Kleinere Felsen umkreisten sie wie Monde und füllten gelegentlich den Spalt zwischen den beiden, kollidierten hie und da miteinander und prallten voneinander ab.
    Mit anderen Worten, das komplette Chaos. Praktisch betrachtet war

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