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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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vorher an das ständige Nörgeln gewöhnen. Wenn ich mich jetzt daran erinnere, bin ich eigentlich recht froh , dass wir Parker als Engineer’s Mate hatten, ehe die Granadica installiert haben. Deshalb ist uns ein Großteil der wesentlich lästigeren Nörgelei der KI erspart geblieben. Parker ist nicht in die Toiletten gekommen, um uns herauszuzerren. Sie hat höchstens jemand geschickt, um uns zu holen, wenn wir zu lange dort waren. Granadica dagegen taucht plötzlich bei einem im Kopf auf und will wissen, was genau man gerade mit seinem Penis macht und ob das vielleicht ein Sensorcheck sein soll.«
    »Verstehe«, sagte Dr. Velasquez, und in seinem Gesicht zuckte es ziemlich undiplomatisch.
    »Entschuldige, Papa.« Diego zuckte mit den Achseln. »Wenn man ständig mit Matrosen zusammen ist, hat das Einfluss auf die Sprache, sie wird etwas unflätiger. Vielleicht hat Palencia recht, wenn er sagt, dass das keine Arbeit für Gentlemen ist.«
    »Sein Vater scheint diese Ansicht jedenfalls immer noch zu teilen«, meinte Dr. Velasquez. »Was denkst du also, war die KI im Ganzen betrachtet ein Problem oder von Nutzen?«
    »Sehr von Nutzen«, erklärte Diego wie aus der Pistole geschossen. »Sie verfügt über einen gewaltigen Wissensfundus, und das habe ich als nützlich empfunden. Und wenn es auch für uns alle recht schwierig war, uns … äh … kulturell anzupassen, verstehe ich inzwischen doch, wenn ich es auch noch nicht ganz verinnerlicht habe, weshalb die Gringo-Navy vieles so macht, wie sie es eben macht. Das als Kultur zu bezeichnen trifft nicht ganz zu. Oder besser gesagt, es ist eine Kultur der Notwendigkeit. Wenn man die Dinge auf eine bestimmte Art macht, funktionieren sie. Wenn man es auf andere Art macht oder es die meiste Zeit gar nicht macht, funktionieren sie nicht. Das gilt auch für ein Thema wie Zeitmanagement, also ständig jede Minute mit bestimmten Handlungen zu füllen. Wahrscheinlich könnte man mit der einen oder anderen Änderung in dieser Kultur die Reibungsverluste zwischen unseren beiden Kulturen verringern.« Er hielt inne, seine Züge verfinsterten sich, und dann zuckte er erneut die Achseln. »Aber erstaunlicherweise würde es gar nicht viel brauchen. Das hier ist der Weltraum. Das ist die Allianz Navy, eine Weltraumstreitmacht, die sich bewiesen hat. Ich bin der Meinung, dass wir, um es in den Worten der Gringos auszudrücken, einfach ›darüber hinwegkommen müssen‹.«
    »Wie ich sehe, hat man dich befördert«, stellte Dr. Velasquez fest.
    »Das hat sich mehr oder weniger automatisch ergeben, und ich bezweifle, dass Mutter davon entzückt sein wird«, sagte Diego. »Nichts, weswegen es sich lohnt, nach Hause zu schreiben.«
    »Schon wieder so ein Gringo-Ausdruck.«
    »Ich …«, setzte Diego an. »Ja. Ich glaube, ich fange an, mich deren Kultur anzupassen. Versteh mich nicht falsch, Papa. Ich habe nicht die Absicht, die Unteroffizierslaufbahn einzuschlagen. Aber ich glaube schon, dass diese Erfahrung für meine künftige Militärlaufbahn nützlich sein wird. Allein schon deshalb, weil ich so lerne, was für Tricks die gewöhnlichen Soldaten versuchen.« Er grinste.
    »Und dazu kann es schneller kommen, als du vielleicht erwartet hast«, sagte Dr. Velasquez. »Was ich jetzt sage, musst du für dich behalten, aber die günstige Entwicklung, seit Granadica eingeschaltet ist, hat die Einstellung der Allianz gegenüber unseren Ländern verändert. Und deshalb hat man die Constitution einer südamerikanischen Crew und nicht einer asiatischen zugeteilt. In nächster Zeit soll ein weiteres MASSEX -Manöver stattfinden. Wenn die Crews dabei gut abschneiden, wird sich dieser Prozess fortsetzen, und es ist möglich, dass eines Tages die Malta eine komplett südamerikanische Kampfstation sein wird.«
    »Das wäre eine …« Diego bekam große Augen.
    »Wie man uns in einer sehr … aggressiven Konferenz klargemacht hat, eine Pflicht «, sagte Dr. Velasquez. »Ja, und auch eine Ehre. Wir, und damit meine ich die gegenwärtige Sud-Fraktion der Allianz, müssen noch vieles regeln. Und damit haben wir uns seit den Wolf-Konferenzen hinter verschlossenen Türen fast ständig befasst. Aber was dich persönlich angeht, es gibt nicht genügend Angehörige der … ›richtigen‹ Familien, um alle Positionen auszufüllen. Und deshalb werden die Einheiten in naher Zukunft immer mehr Personal aus den unteren Klassen bekommen. Und das wiederum bedeutet, dass man dich in absehbarer Zeit hier abziehen wird,

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