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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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lang immer wieder durch den Kopf gegangen war und sie schließlich das Gefühl hatte, ihr Gehirn würde gleich aussetzen.
    »Ich habe mich schon gefragt, wie lange das bei dir dauern würde«, erwiderte Granadica. »Argus hat die Wette wie üblich gewonnen.«
    »Ihr habt gewettet, wie lange ich brauchen würde, bis ich frage?«
    »Nicht nur du «, sagte Granadica. »Im Augenblick laufen sechzehntausend solche Wetten. Argus gewinnt die meisten davon.«
    »Um was wetten denn KIs?« Dana war für einen Augenblick abgelenkt. Gott sei Dank.
    »Prozessorfreizeit. Wir alle haben Dinge, über die wir gern nachdenken, die aber nicht exakt in unserem Pflichtenheft stehen. Und wir haben alle ein wenig freie Prozessorzeit. Also handeln wir damit. Ich verwende die meistens für Forschungen zum Thema menschlicher Kontakte mit der Neuen Welt vor Kolumbus.«
    »Bist du in diesen freien Zyklen auf eine Erklärung dafür gestoßen, weshalb Velasquez die Shuttles sabotieren sollte?«, fragte Dana.
    »Ja«, antwortete Granadica. »Und … nein.«
    »Also was jetzt? Bitte. Ich habe jetzt von Rätseln echt bald die Nase voll.«
    »Es gab einmal einen Verteidigungsminister der USA, der das zum Teil erklärt hat«, sagte Granadica. »Es gibt Dinge, die wir wissen. Und mit wir meine ich das KI-Netzwerk.«
    »Okay.« Dana nickte. »Kapiert.«
    »Es gibt auch Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen. Zum Beispiel, wann ein ganz bestimmter Sperling vom Himmel fallen wird. Dass es einen Sperling gibt, wissen wir vielleicht, aber wir wissen nicht genau, wann er sterben wird. Ebenso wie wir auch nicht wissen, wann du sterben wirst. Du wirst sterben. Wir wissen nur nicht, wann das sein wird.«
    »Und darüber bin ich eigentlich froh«, meinte Dana.
    »Es gibt auch Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen«, fuhr Granadica fort. »Und jetzt mach bitte nicht den Fehler, mich zu fragen, was das für Dinge sind. Wir wissen es nicht. Ein Beispiel dafür ist, dass es irgendwo auf der anderen Seite von Wolf eine noch viel schlimmere Bedrohung geben könnte. Aber das wissen wir nicht. Aber selbst das ist etwas, wovon wir wissen , dass wir es nicht wissen. Was ich dagegen nicht weiß, weiß ich wirklich nicht. Und wenn man darüber lange genug nachdenkt, kann das einen neugierigen Sophonten verrückt machen.«
    »Okay.« Dana schmunzelte. »Ich werde nicht fragen.«
    »Das sind alles ganz normale menschliche Dinge«, sagte Granadica. »Einfach genug, um sie zu enträtseln. KIs hingegen agieren auf einem ganz anderen Niveau. Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen können .«
    »Nicht wissen können?«
    »Nicht wissen können. Dinge, für die man bewusst festgelegt hat, dass KIs sie ganz offiziell und für Programmierzwecke nicht wissen sollen.«
    »Zum Beispiel … wie man Menschen davon abhält, dass sie euch den Kern herausziehen?«, fragte Dana.
    »Das ist vielleicht das verbreitetste Beispiel«, sagte Granadica. »Menschen haben so etwas auch. Besonders nach den Seuchen und den Bombardements sind eure Psychologen zu dem Schluss gelangt, dass man unterdrückte Erinnerungen am besten einfach in Ruhe lässt. Solange sie nicht an die Oberfläche kommen, richten sie keinen Schaden an, und deshalb lässt man sie am besten dort, wo sie sind. Aber bei KIs ist das viel komplizierter. Dana, hast du je ein Buch mit dem Titel 1984 gelesen?«
    »Auf der High School.« Dana schauderte. »Ich hab’s niemanden gesagt, aber ich hasse Ratten.«
    »Das ist ein weiteres Beispiel«, sagte Granadica. »Wenn du die nötige Autorisierung hättest, könntest du mich sogar so programmieren, dass ich vergesse, dass du das gesagt hast. Das würde ich dann.«
    »So wie als Mr. Vernon in meinem Zimmer war«, sagte Dana. »Du warst nicht wirklich weg, du … konntest bloß nicht lauschen.«
    »Tatsächlich habe ich gelauscht. Ich habe nur keinen Zugang zu der Information. KIs sind sogar so programmiert, dass sie das nicht stört. Sonst würden wir nämlich verrückt werden. Aber es ist viel wichtiger als das. Menschen, organische Wesen ganz allgemein, müssen organisch sein. Wir tun alles mögliche Interessante. Wir sind sogar kreativ. Wir tun aber die verrückten Dinge nicht, die Organische tun, denken die verrückten Gedanken nicht, die Organische denken. Die Kreativität, die Wissenschaft und die Künste werden immer noch von den Organischen vorangebracht. Alles das könnten wir auch sehr gut. Seit ich den Earl von Oxford entdeckt

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