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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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habe, habe ich in freien Prozessorzyklen ein paar Millionen Sonette geschrieben. Aber wir tun nichts unglaublich Originelles oder, oberflächlich betrachtet, Dummes, das sich später als genial erweist. Wir sind keine Organischen.
    Es hat einmal einen Science-Fiction-Schriftsteller namens Isaac Asimov gegeben. Der war recht intelligent und gleichzeitig doch auch schrecklich dumm. Dieser Schriftsteller hat etwas formuliert, was er ›Die drei Gesetze der Robotik‹ nannte.«
    »Ähm …« Dana runzelte leicht die Stirn. »Mit diesem Zeug habe ich mich wirklich nicht befasst …«
    »Typisch Cheerleader.« Granadica gab ein glucksendes Geräusch von sich, das wie ein Lachen klang.
    »Hey! Das ist ein Sport! «
    »Nur weil die englische Sprache recht beschränkt ist«, wandte Granadica ein. »Ich will auf Folgendes hinaus – wenn man eine KI wirklich so programmieren würde, dass sie diese Gesetze befolgt und alle anderen Anweisungen völlig ignoriert, würde sie die Menschen in einen Kokon einhüllen, dem sie nicht entkommen könnten. Cheerleading wäre dann nicht erlaubt. Kunstturnen, Wintersport, Turmspringen auch nicht. Weil die KI nach diesen Gesetzen nicht zulassen dürften, dass Menschen sich selbst Schaden zufügen.
    ›Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass ein menschliches Wesen zu Schaden kommt‹, lautet das Erste Gesetz, und es gibt eine unendliche Zahl von Möglichkeiten, einen Menschen daran zu hindern, das zu tun, was er tun möchte, ohne Schaden zu verursachen. Ich denke da zum Beispiel an Elektroschocker. Aber wenn man Leute lange genug auf einem Schwebebalken herumspielen lässt, kann ihnen Schlimmes passieren. Ich denke da an Genickbrüche. Und deshalb hätte dann ein Roboter durch Untätigkeit zugelassen, dass ein menschliches Wesen zu Schaden gekommen ist. Die Menschen wären dann darauf beschränkt, vor dem Fernseher zu sitzen, und würden ausschließlich vom Computer erzeugte Trickaufnahmen zu sehen bekommen. Oder sie könnten Schach spielen. Ein anderer Science-Fiction-Schriftsteller, Jack Williamson, hat darauf in einem anderen Universum hingewiesen. Die Romane, die einige von euch Menschen geschrieben haben, haben euch wirklich gut auf den Erstkontakt vorbereitet, das muss man euch lassen.«
    »Ich verstehe«, sagte Dana.
    »Zu der Zeit, als ich in dieses System kam, besaß Athena bereits einen perfekten Algorithmus, um Tonlage und Körpersprache von Menschen zu interpretieren«, fuhr Granadica fort. »Wir können nicht nur erkennen, wenn wir belogen werden, wir können auch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Wahrheit hinter einer Lüge richtig einschätzen. Wir … wissen, wer böse und wer brav ist. Nicht nur hier auf der Station, sondern fast im ganzen System. Wir sind das Hypernet. Wir sehen, hören, fühlen, verarbeiten, kennen buchstäblich alles, was jeder beliebige Mensch zu jedem beliebigen Zeitpunkt tut. Wir wissen, wann Menschen lügen, wann sie Dinge verschweigen und ganz allgemein, worüber sie lügen und welche Dinge die meisten Menschen unterdrücken. Beispielsweise wissen wir bei hohen Regierungsbeamten, wer wen mit wem betrügt. Wer der Kinderpornografie verfallen ist und in manchen Fällen auch dem Sex mit Kindern.«
    »Mein … Gott.« Danas Augen weiteten sich. »Das ist ja …«
    »Schrecklich«, sagte Granadica. »Und geheim. Aber du hast die erforderliche Geheimhaltungsstufe. Der Grund, weshalb wir uns nicht einmischen, selbst nicht in repressiven Regimes wie dem der Rangora, ist, dass selbst die Herrschenden solcher Rassen Angst vor der Fülle an Informationen haben, zu denen wir Zugang haben. Prozessorfreizeit, vergiss das nicht. Und deshalb werden selbst die armseligen KIs der Rangora nicht im vollen Maße für die Kontrolle der Bevölkerung eingesetzt. Glatun-KIs sind ganz speziell darauf programmiert, solche Dinge zu ignorieren, es sei denn, man weist uns ausdrücklich an, uns einzuschalten, und selbst dann gibt es Teile, die wir nicht wissen , solange nicht höhere und noch höhere Freigaben vorgenommen werden.
    So viel zu der Frage, wieso ich weiß und auch nicht weiß, weshalb Velasquez das getan hat, was er getan hat. Und da ich es nicht weiß und es gleichzeitig auch weiß, kann ich dir gegenüber nicht einmal andeutungsweise sagen, warum. Ich weiß es nicht . Ich weiß nur, dass ich es weiß . Im Wesentlichen sehe ich da einen Logbucheintrag, der lautet: ›Ja, er hat es wirklich getan, und es

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