Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo

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erschrak. Das lag nicht so sehr an der Beleidigung, sondern daran, wie laut und deutlich der Mann sie gerufen hatte. Dann wurde ihre bewusst, dass er Spanisch gesprochen hatte und ihre Implants das automatisch übersetzt hatten. Sie sah sich den Mann an und konzentrierte sich, bis sein Name und sein Rang vor ihr eingeblendet wurden. Spaceman First Class Jose Reyes.
    »Sie sollten eine Coxswain’s Mate Zwo nicht als Nutte bezeichnen, Spaceman«, commte Dana. »Unsere Implants übersetzen alles, was Sie sagen, Sie sollten sich also vielleicht Ihre Witzchen besser überlegen.«
    »Wer zum Teufel hat das geschickt?«, schimpfte der Spaceman First Class und ließ seine Gewichte heruntersinken.
    »Ich«, sagte Dana laut genug, um das Stimmengewirr im Raum zu übertönen. »Und, ich sag’s noch einmal, Implants übersetzen alles, was um sie herum gesprochen wird, besonders wenn es sich auf eine Person bezieht. Also wäre ich mit solchen Ausdrücken etwas vorsichtiger.«
    »Wenn ich deinen Scheiß hören will, du Nutte, dann sag ich’s dir«, sagte der SM1 mit einem breiten Grinsen und winkte ihr zu. Das war wieder Spanisch, also hatte er offenbar nicht zugehört.
    »Jetzt reicht’s!« Dana rutschte von der Maschine und schaltete ihren Rekorder ein. »Sie sollten jetzt besser die Klappe halten , Spaceman. Was Sie da gesagt haben, war eine strafbare Beleidigung. Direkte Respektlosigkeit gegenüber einem Unteroffizier. Das fällt unter Artikel 91.«
    »Halt’s Maul, Schlampe.« Vor ihren Augen blitzte CM2 Pedro Benito auf, also hatte sie es wenigstens mit einem Ranggleichen zu tun. Benito hatte eine riesige Tätowierung, die bis zu seinem Hals hinaufreichte und wie ein Engel aussah. »Das da ist mein Kumpel, also jemand, dem du besser nicht frech kommst.«
    »Coxswain’s Mate, ich bin bereit, diesen Vorfall zu vergessen«, sagte Dana und atmete tief durch. »Aber Sie sollten Ihren Leuten wirklich Manieren beibringen. Erstens brauchen die offenbar Nachhilfe über die Leistungsfähigkeit von Implants. Und zweitens ein wenig Unterweisung in militärischem Respekt und Höflichkeit.«
    »Wenn ich deine Meinung hören will, du Nutte, dann werde ich dich danach fragen«, sagte der CM2 mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    »Und jetzt reicht’s wirklich.« Danas Kinnmuskeln spannten sich. »Leonidas, erbitte sofortige Mitteilung an den nächsten ranghohen Unteroffizier, vorzugsweise männlich, in diesem Bereich. Es gibt hier mehrere Verstöße gegen die Gleichstellungsvorschrift und den Artikel 91.«
    »Nachricht übermittelt«, erwiderte Leonidas, die KI der Thermopylae . »Brauchen Sie Sicherheitsunterstützung?«
    »Im Augenblick nicht«, sagte Dana, um die sich bereits eine Gruppe zu bilden begann. Sie stand einfach mit verschränkten Armen da und blickte in die Runde. »Wir werden das jetzt gleich regeln, Herrschaften.«
    Es dauerte eine Weile, bis die Luke sich schließlich öffnete, und Dana fing an, ernsthaft nervös zu werden.
    »Was zum Teufel ist hier los?«
    Zu Danas Erleichterung war das ein Mann, ein Bosun’s Mate 1.
    »Bosun’s Mate, ich möchte einen Verstoß gegen Artikel 91 melden, konkret respektloses Verhalten gegenüber einem Unteroffizier, sowie mehrere Verstöße gegen die Gleichstellungsvorschriften«, erklärte Dana. »Ich habe versucht, das runterzuspielen, aber obwohl ich daran erinnert habe, herrscht hier offenbar Unklarheit darüber, dass Implants alles übersetzen, was gesagt wird.«
    »Blödsinn«, sagte CM2 Benito. »Wir haben überhaupt nichts Unpassendes gesagt, Coxswain’s Mate.«
    »Ach, wirklich?« Dana spielte das Video ab, das sie aufgezeichnet hatte. »Unmittelbar davor hat Spaceman Reyes mich zuerst als Nutte bezeichnet, und zwar laut genug, dass der ganze Raum es hören konnte. Anschließend, als ich ihm zu verstehen gab, dass die Implants alles übersetzen – über Com, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen –, hat er die Beleidigung wiederholt. Und von da an habe ich angefangen aufzuzeichnen. Als ich ihn aufforderte, die Klappe zu halten, hat sich CM2 Benito eingeschaltet.«
    »Das ist einfach alles verlogener Scheiß, Bosun’s Mate«, schimpfte Benito. »Die will uns bloß Ärger machen, wie es die 142. ja ständig tut. Wir haben sie nie eine Nutte genannt!«
    »Augenblick mal«, sagte BM1 Steve Persing und informierte sich bei seinen Implants. »Scheiße. Okay, Pedro … CM2 Parker, nach draußen.«
    Als sie im Korridor standen, fing Persing halblaut zu fluchen an.
    »Okay,