Planetenkrieg - Das letzte Tor
Schreibtisch sitzen. Auf seinem Namensschild stand Gribson. »Mhm …«
»Sollten Sie mich nicht einer Einheit und einer Bucht zuteilen?«, fragte Dana. »Statt ›Mhm …‹?«
»Einheit ist einfach.« Der Typ blickte auf und grinste. Er war blond wie sie und wenn schon nicht gerade süß, dann immerhin nicht übel anzusehen. »Sie sind der 143. zugeteilt. Wir sind aber für die Unterbringung zuständig. Und das Problem ist, dass es keine Frauenquartiere gibt.«
»Dann geben Sie mir einen Einzelraum im Männerbereich«, sagte Dana. »So werde ich normalerweise eingeteilt.«
»Sie sind von der 142.«, erklärte Gribson. »Die läuft nach US-Vorschrift. Die 143. ist eine Einheit der Allianz. Und die läuft unter etwas anderen Vorschriften. Und eine davon lautet, dass es keine gemischten Einteilungen gibt.«
»Wo sind dann die anderen Mädels untergebracht?«, wollte Dana wissen.
» Welche Mädels?«, fragte Gribson.
»Ich bin die Einzige? «
»Sie haben’s erfasst. Und deshalb suche ich jetzt nach einer Unterkunft für Sie.«
»Vorzugsweise eine dicht bei den Booten, Sie wissen schon«, sagte Dana sarkastisch.
»Ich hab die Vorschriften nicht gemacht«, erwiderte Gribson. »Und danach suche ich gerade. Aber nicht dort …«
»Wo ist dort? «, fragte Dana.
»Marines.«
»Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch.« Danas Miene verfinsterte sich. »Aber irgendwie komm ich mit Marines ganz gut zurecht.«
»Aber nicht mit paschtunischen Marines«, wandte Gribson ein. »Das sind afghanische und pakistanische Stammesangehörige mit einigen Grundkenntnissen zum Thema Weltraumanzug und einem Riesenspaß daran, dass man ihnen anstelle von Kalaschnikows Lasergewehre gegeben hat. Oh, und Frauen, die keine Burka tragen, halten die für Huren.«
»Aha.« Dana nickte. »Ja, dann wäre ich gerne woanders.« Was zum Teufel?
»Ich werde Sie erst mal in das Quartier für Unteroffiziere auf Durchreise stecken müssen«, erklärte Gribson mit einem Achselzucken. »Das liegt nicht nahe bei den Booten und ist, na ja, eben für Durchreisende bestimmt. Aber wo man Sie auf Dauer einquartiert, darüber wird sich jemand anders den Kopf zerbrechen müssen.«
»Freut mich riesig«, sagte Dana. »Aber na schön, eine Pritsche ist eine Pritsche.«
»Eigentlich sind die sogar ganz nett«, sagte Gribson und lud die Karte und den Schlüsselcode auf ihr Pad. »Und damit wären wir beide fertig. Genießen Ihren Aufenthalt auf der Therm . Wir sind bemüht, es allen recht zu machen.«
»Zumindest Kerlen.« Dana nickte ihm zu. »Wiedersehen.«
Dana hatte eine Mitteilung erhalten, wonach sie sich am Tag nach ihrer Ankunft zur Einweisung melden sollte. Da sie bis neun Uhr am nächsten Morgen nichts Besseres zu tun hatte, begab sie sich in den Fitnessbereich.
Die Thermopylae besaß ebenso wie die Troy mehr als ein Dutzend »Fitnessanlagen«. Einige davon waren für spezielle Einheiten bestimmt, andere für die allgemeine Nutzung durch das Militär oder die allgemeine Nutzung durch Zivilpersonal, und einige standen allen offen.
Sie überlegte, dass es nicht schaden könnte, sich »ihren« Fitnessbereich näher anzusehen, und nahm deshalb Kurs auf den für die 143. bestimmten Raum.
Es stellte sich heraus, dass es ein ganz gewöhnlicher Apollo-Fitnessraum war. Exakt identisch mit dem, den sie die letzten vier Jahre benutzt hatte.
Nur die Benutzer waren ein wenig anders. Frauen waren im Militär mittlerweile in geringerer Zahl anzutreffen, was Johannsen’s zuzuschreiben war. Aber selbst in der 142. gab es ein paar »Tussen«, wie Chief Barnett das so einfühlsam ausdrückte. Fünf nach Danas Zählung, und sie konnte damit rechnen, meist nicht die einzige Frau in der Halle zu sein.
Einen Augenblick lang spielte Dana ernsthaft mit dem Gedanken, einfach kehrtzumachen und in ihr Quartier zurückzukehren. Der Anblick, der sich ihr bot, erinnerte sie an einen Film über das Freizeitgelände der Haftanstalt von San Quentin. Eine Unzahl Latinos, die meisten nicht größer als sie und alle ebenso tätowiert wie sie, wenn nicht sogar noch stärker.
»Du liebe Güte, hoffentlich sticht mich da keiner ab«, murmelte sie und arbeitete sich durch die Menge zu einer freien Nautilus-Maschine.
Sie stellte die Last höher ein, als sie sie vorgefunden hatte, und fing an, Gewicht zu stemmen.
»Yo, Chaco, schau mal, die Nutte«, rief einer der Männer von der anderen Seite des Raums. »Sieht gut aus, was?«
Dana hielt kurz in ihren Übungen inne und
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