Planetenkrieg - Das letzte Tor
könnten wir vermutlich zustimmen«, sagte Ve’Disuc. »Was denken Sie im Allgemeinen?«
»Meine ehrliche Meinung? Wir glauben nicht, dass Sie sich daran halten werden. Ich glaube nicht, dass Sie sich daran halten werden. Und wir werden vermutlich dennoch zustimmen. Weil wir Sie verstehen und weil uns klar ist, dass alles, was wir mit Ihnen aushandeln, im Grunde in dem Augenblick unverbindlich ist, an dem Sie zu der Meinung gelangen, dass Sie damit durchkommen könnten, die Vereinbarung zu brechen.«
»Das erschwert die Verhandlungen«, sagte Ve’Disuc.
»Glauben Sie?«, fragte Horst sarkastisch. »Und was ist mit den Horvath?«
»Dies ist eine bilaterale Übereinkunft«, sagte Ve’Disuc. »Die Horvath können sich anschließen oder es bleiben lassen.«
»Lassen Sie mich mit Eklit sprechen.«
»Wenn jemand seine Verhandlungsposition so grundlegend ändert, möchte ich die Gründe dafür wissen«, sagte Piotr Polit.
»Ist das wichtig?«, fragte Harry Danforth. »Wenn wir eine solche Übereinkunft zu Beginn des Krieges gehabt hätten, gäbe es heute New York und Paris noch!«
»Interessante Prioritäten«, meinte Horst. »Und, obwohl ich der Ansicht bin, dass wir vermutlich einverstanden sein werden, teile ich Eklits Meinung. Eine so grundlegende Änderung, ganz abgesehen davon, dass es eine Zustimmung zu unseren früheren Vorschlägen bedeutet, und das praktisch aus heiterem Himmel, heißt, dass sich da im Hintergrund irgendetwas bewegt. Ich wüsste auch gerne, was das ist.«
»Ve’Disuc hat es doch gesagt«, sagte Danforth. »Sie fangen an, uns zu begreifen. Zu begreifen, dass für uns Leben einfach ein wertvolles Gut ist.«
»Die gehen also davon aus, dass wir ihre Städte ohnehin nicht bombardieren würden«, sagte Horst.
»Wir sind gar nicht in der Lage, ihre Städte zu bombardieren«, meinte Danforth geringschätzig. »Und wir würden es auch ohnehin nicht tun.«
»Glauben Sie?«, fragte Piotr. »Haben Sie je etwas von Dresden gehört? Tokio? Hiroshima?«
»So kämpfen wir heute nicht mehr«, sagte Danforth. »Und diese Tragödien waren uns eine Lehre, das nicht mehr zu tun.«
»In einer Hinsicht bin ich Ihrer Meinung, Harry«, pflichtete Horst ihm bei. »Und in einer anderen ganz und gar nicht. Aber das will ich jetzt nicht näher erörtern. Mich interessiert immer noch, was da gerade bei denen abläuft.«
»Und das herauszufinden, ist nicht unsere Aufgabe«, erklärte Piotr. »Ich werde einen Bericht an das Ministerium schicken. James, schicken Sie auch einen an das Amerikanische State Department. Meine Empfehlung ist es, die vorgeschlagenen Änderungen zu akzeptieren. Und fügen Sie hinzu, dass wir liebend gern eine belastbare Analyse hätten, weshalb die ihre Position geändert haben.«
»Allmählich habe ich das Gefühl, dass wir Fortschritte machen«, sagte Harry.
»Und ich habe allmählich das Gefühl, dass wir in null Schwerkraft herumtaumeln«, sagte Horst.
»Wir kommen jetzt in Mikrogravitation«, warnte Diaz taktvoll.
»Ich habe die Tafeln gesehen, Engineer’s Mate.« Dana griff nach der Haltestange.
Die Shuttles der 143. waren an denselben »Bleistift«-Docks befestigt, die die 142. in den ersten drei Jahren benutzt hatte, als Dana bei der Einheit gewesen war. Die Bleistift-Docks ragten aus der Innenwand des Haupthangars, und die Shuttles waren an vier Seiten angedockt. Im Haupthangar herrschte Mikrogravitation. Die Techniker mussten deshalb einen Großteil ihrer Kontrollarbeiten in Mikrogravitation erledigen. Und weil immer damit gerechnet werden musste, dass etwas schiefging und eines der Boote ein Leck hatte oder sich aus der Andockhalterung löste, mussten sie in Raumanzügen arbeiten. Das war verdammt lästig, aber Dana hatte sich daran gewöhnt.
»Als Coxswain weiß ich nicht genau, wie erfahren …«, fuhr Diaz fort, als Dana in die Mikrogravitation kippte und anfing, den Korridor hinunterzuschweben.
»Kommen Sie, EM?«, fragte Dana, als sie die Hälfte der Strecke zu ihrem Boot zurückgelegt hatte.
Als Dana auf der Troy zum ersten Mal Erfahrung mit Mikro gemacht hatte, hatte sie sich nicht besonders geschickt angestellt. Aber seitdem hatte sie Tausende Stunden im Raumanzug, nicht nur in Mikrogravitation, sondern auch unter fluktuierender Schwerkraft hinter sich. Als ehemalige Turnerin verfügte sie darüber hinaus über exzellente räumliche Orientierung, und beim Nullgrav-Ball war sie schlicht brutal . Mikro war kein Problem.
»Äh … ja«, sagte Diaz sichtlich
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