Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo

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aus. Ich versuche bloß, das richtig einzuordnen.«
    »Ich schlage vor, dass das unter uns bleibt«, meinte Palencia.
    »Also …«, sinnierte Dana, »haben Sie und Ihre Kameraden wahrscheinlich in gewisser Weise Probleme mit Leuten wie Megdanoff.«
    »Wir verstehen, dass es diese kulturellen Unterschiede gibt. Aber wir verstehen das auf intellektueller Ebene. Also, um Ihre Frage zu beantworten, ja, wir haben Probleme damit, Anweisungen von jemandem entgegenzunehmen, der nicht höher steht als wir. Sondern im Gegenteil, unter uns.«
    »Oh, wow .« Dana schüttelte den Kopf. »Das wird immer noch komplizierter. Also … bei Klasse geht es um den gesellschaftlichen Status. Bei gesellschaftlichem Status geht es um die Position und um die Kontrolle über Entscheidungen. Wenn Sie daher irgend so ein Bauernmädchen beleidigt, dann führt das nicht nur zu einer Beeinträchtigung Ihres gesellschaftlichen Status, sondern auch dem Ihrer Familie. Das hat Megdanoff also gemeint. Und das macht es weniger wahrscheinlich, dass Sie Ihre bequeme Offiziersplanstelle bekommen, sobald eine frei wird.«
    »Ich hätte das nicht so … unverblümt ausgedrückt«, sagte Palencia sichtlich unbehaglich.
    »Ja, mir war dieses Gespräch über gesteigertes Lob durch falsche Bescheidenheit auch nicht so richtig angenehm«, sagte Dana. »Es hebt also Ihren gesellschaftlichen Status nicht, wenn die Truppe ordentliche Arbeit leistet?«
    »Indem sie Wartungsarbeiten durchführt?« Palencia lachte. »Ich bitte Sie. Wir sollen Offiziere werden. Wartungsarbeiten ist etwas für die unteren Klassen. Nicht dass die die Arbeit leisten würden, wenn man ihnen nicht ständig im Nacken sitzt. Die sind doch schon faul und träge auf die Welt gekommen.«
    »Warum haben die dann nicht … einfache Soldaten geschickt und Leute wie Sie … Polo spielen lassen oder so etwas?«, fragte Dana verzweifelt.
    Wenn man zwischen den Zeilen las, bedeutete das, dass sie als Offiziere einen autoritären, detailversessenen Führungsstil betrieben. Und das erklärte, weshalb sie während der Enteraktion ständig Beschuss anfordern mussten. Das Feuer eines Kreuzers zu leiten, war so betrachtet wahrscheinlich eine Art gesellschaftliche Krücke und konnte, wollte man nicht seinen Status verlieren, auch nicht delegiert werden. »Während der Enteraktion habe ich persönlich den Beschuss der Supportkreuzer geleitet.« Kein Captain würde auf ein solches Statussymbol verzichten, weil er schließlich Admiral werden wollte, und das hing wahrscheinlich mehr von Gesprächen beim Dinner über seine heroischen Taten bei diesem Entermanöver als von seinen wirklichen Leistungen ab. Ganz zu schweigen davon, ob er der richtigen Klasse und der richtigen Familie angehörte.
    Und es bedeutete, dass man selbst Unteroffizieren mit langjähriger Erfahrung keine Kompetenz zutrauen konnte. Und dass man einen Offizier brauchte , um Einsätze zu leiten und zu überwachen, die in westlichen Einheiten und ganz speziell US-Einheiten von Unteroffizieren geführt wurden.
    »Einer dieser Shuttles kostet einen beträchtlichen Anteil des Bruttosozialprodukts von Ecuador«, erklärte Palencia mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Weniger in Bezug auf Argentinien natürlich. Aber um die Mittel für diese Staffel aufzubringen, mussten mehrere Länder zusammenarbeiten. Und das wird man nicht Affen überlassen.«
    Dana neigte manchmal dazu zu vergessen, wie teuer all diese Systeme waren. Und wie gewaltig der Unterschied im Bruttosozialprodukt zwischen den USA – selbst nach den massiven Bombardements – und dem Rest der westlichen Hemisphäre war.
    »Und deshalb war so ziemlich diese ganze Situation hier eine Beleidigung für Sie und hat Ihre … wie würden Sie das nennen … gestört?«
    »Gesellschaftspolitik ist der Fachausdruck«, sagte Palencia. »Ja. Angefangen mit dem Ultimatum Ihres letzten Präsidenten bis hin zu den Bedingungen, unter denen wir hier unseren Dienst tun, und der mangelnden Unterstützung durch Ihre Schiffe während des Entermanövers. Und dann natürlich die Art und Weise, wie wir vom amerikanischen einfachen Soldaten der untersten Ränge behandelt werden.«
    »Warum zum Teufel sind Sie dann überhaupt in der Allianz?«, fragte Dana.
    Palencia machte eine alles umfassende Handbewegung.
    »Ihr Mister Vernon hat jegliche Art von Weltraumtechnologie fest im Griff und war nicht gerade aufs Teilen aus. Wir bekommen Zugang zu sehr fortschrittlicher Technologie. Gravitationstheorie und