Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
orangefarbenen Flächen in der Nähe der Marsbahn und dann wieder hinunter auf die Ekliptik, wo sie an der Stelle endeten, an der vermutlich die Arbeiten an Connie stattfanden. Und dann gab es im ganzen inneren System auch noch dünnere Linien.
»Was bedeuten die?«, wollte Steve wissen und zoomte hinein. Er stellte fest, dass er damit schließlich zu Darstellungen anderer Asteroiden kam und darüber hinaus sogar zu einem Kometen, mit dem sich der SAPL offenbar befasste.
»Solange wir keinen guten funktionierenden VSA-Spiegel haben, können wir nicht die ganze Leistung des VLA auf einen Punkt konzentrieren«, erklärte Tyler mit einem Achselzucken. »Deshalb heizen wir andere Asteroiden auf, um später an ihnen zu arbeiten. Dieser hier …« Er übernahm die Steuerung und änderte die Ziele. »… dieser hier ist der Glashaufen von Icarus. Ich werde noch einmal versuchen, ihn in einen Spiegel zu verwandeln. Solange ich mit Silizium nichts Besseres anfangen kann, verwenden wir es eben dafür.«
Steve sah sich die Zahlenkolonnen auf dem Bildschirm näher an und erkannte jetzt, dass es sich um Bahn- und Temperaturdaten handelte.
»Der ist geschmolzen«, sagte Steve.
»Wir versuchen die Verunreinigungen durch Zufuhr von Hitze rauszubekommen«, erklärte Tyler. »Das Silizium hat eine höhere Dichte als die Verunreinigungen, deshalb migrieren diese langsam nach außen, weil der Brocken sich ja nur ganz wenig dreht. Dann halten wir mit größerer Energie drauf und brennen die Verunreinigungen teilweise weg, lassen das Ganze abkühlen und halten erneut drauf. In Wirklichkeit ist das bloß ein Experiment, um herauszubekommen, was wir erreichen können, ohne andere Systeme einzusetzen. Wie zum Beispiel Raumfahrzeuge, wovon ich immer noch nur fünf habe. Aber ich habe auf einige zusätzliche Schlepper geboten, als Paws für die Monkey Business . Dabei hat sich herausgestellt, dass die Rangora billiger Schiffe bauen als die Glatun. Also kriege ich vielleicht von denen eines. Das Problem ist, dass sie schwieriger zu betreiben sind und an Menschen angepasst werden müssen. Höhere interne Schwerkraft, höherer Luftdruck und die Mannschaftsquartiere sind ein wenig überdimensioniert.«
»Nathan würde das zu schätzen wissen«, grinste Steve.
»Und ich könnte auf die Idee kommen, ihn als Einsatzleiter einzusetzen«, sagte Tyler. »Ich brauche Leute! Aber die Tatsache, dass Boeing, immerhin ein bedeutendes internationales Konglomerat, Probleme hat, das Geld für Implants aufzubringen, zeigt, wie schwierig das ist. Selbst Rangora-Schiffe brauchen Leute mit Implants. Die Steuerung ist einfach zu kompliziert, um ein gewöhnliches Computerinterface zu benutzen. Und weil wir denen gegenüber technisch noch so rückständig
sind, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass wir sie selbst herstellen können. Ich hatte gehofft, wir würden bald selbst Schiffe bauen können. Schiffe, die Menschen ohne Implants benutzen können. Um mehr Geld zu verdienen, um mehr Leute mit Implants auszustatten und all die anderen Sachen zu kaufen, die wir nicht selbst produzieren können.«
»Sie sind wohl sehr frustriert?«, fragte Steve.
Tyler schwenkte das Bild auf das Horvath-Schiff.
»Die sind uns fünfzig Jahre voraus«, sagte er. »Als die ersten Forschungsschiffe der Glatun sie entdeckten, haben sie noch Pferdefuhrwerke benutzt. Die Glatun haben ein Kulturförderungsteam hingeschickt und ihre Entwicklung so beschleunigt, dass sie ihre eigenen Schiffe und ihre eigenen Computer bauen konnten. Schlüsselfertige Fabriken. Geld von Glatun-Universitäten.«
»Wirklich?«, staunte Steve. »Uns bieten sie so etwas nicht an.«
»Die Glatun haben das früher ständig getan«, erklärte Tyler. »Weil man sich so gute Handelspartner schafft. Im Laufe der Zeit verdient man mehr Geld an ihnen, als man ursprünglich aufgewendet hat. Aber die haben das aus zwei Gründen aufgegeben. Zum einen geben sie mehr und mehr aus ihrem Regierungsbudget für interne Unterstützung aus. Sprich für Wohlfahrtszwecke. Zum anderen sind nicht nur die Horvath, sondern auch die Ogut und die Ochu, alles Rassen, die die Glatun gefördert haben, inzwischen zu strategischen Konkurrenten geworden. Die Glatun wollen vermeiden, dass sich nach einer Weile auch die Menschen auf ihre Märkte stürzen.«
»Ich würde sagen, dass wir das nicht tun würden, aber …«, sagte Steve gedehnt. »Mit der Zeit würden wir es vielleicht doch tun.«
»Ich bekomme nicht einmal größere
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