Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
ich. Weil das Einfluss auf … Risiken hat.«
»Und ob«, schnaubte Tyler. »Zeit können Sie gewinnen, so viel Sie wollen, aber Matrosen werden Sie nicht
kaufen können. Ihr Glatun habt ja den Kriegerethos in eurer Bevölkerung praktisch ausgelöscht.«
»Das war eine strategische Kalkulation des Rates.« Qalab lief eine Welle durch den Rückenpelz, was einem menschlichen Achselzucken entsprach. »Ich sehe mich nicht in der Lage zu entscheiden, ob das falsch oder richtig war. Jedenfalls hat es eine lange Periode relativer Stabilität innerhalb der Föderation sichergestellt.«
»Und jetzt beißt Sie das in den Hintern«, sagte Tyler. »Okay, unter den gegebenen Umständen kann ich es verstehen, wenn Sie die Mittel für diese Investition nicht hinlegen wollen. Ich weiß nicht genau, was das jetzt für mich bedeutet, aber ich habe gerade erkennen müssen, dass es größere Probleme gibt, über die ich nachdenken muss.«
»In der Tat. Ich hoffe, dass wir in Zukunft wieder Geschäfte machen können. Unsere bisherigen Arrangements waren höchst lukrativ.«
»Ja«, sagte Tyler. »Und so wie es aussieht, werde ich eine ganze Menge Metall an Ihre Welt verkaufen. Ich kann nur hoffen, dass Sie sich das leisten können. Was für ein Universum.«
Tyler stand vor den Onderil-Büros und überlegte einen Augenblick, während rings um ihn das Leben und Treiben der Glatun auf der Glalkod-Station vorbeizog.
Auf der Erde hätten an einer Besprechung über die hier in Rede stehenden Beträge wenigstens dreißig Leute teilgenommen. Assistenten, Leute, die sich Notizen machten, Anwälte. Und noch einmal Anwälte.
Die Glatun hatten dank der Leistungsfähigkeit ihrer Implants und ihrer KIs den größten Teil von all diesem Überfluss abgeschafft. Tyler hatte Zeit mit einer juristischen
Hurin-KI gebucht, um die Vertragsbedingungen zu diskutieren. Onderil hatte natürlich seine eigenen KIs. Sobald sie auf einen Punkt stießen, den die beiden gegnerischen KIs nicht lösen konnten, besprach Tyler das mit Qalab und dann machten sich die KIs wieder daran, um die exakte Formulierung zu ringen. Da brauchte man niemanden, der Aufzeichnungen machte. Und auch keine Assistenten.
Auf der Erde gab es noch einen weiteren Grund für ein solches Gefolge, der weniger der Notwendigkeit als dem Status geschuldet war. Mit großem Gefolge aufzutreten war ein Zeichen von Macht und Prestige.
Aber die Glatun-Banker verhielten sich wie altes Geld auf der Erde. Sie verabscheuten jegliche unnötige Zurschaustellung von Wohlstand. Die Banken waren ordentlich und sauber und sahen reich aus. Aber wenn Fußvolk nicht gebraucht wurde, gab es auch keines.
Es war beinahe, als wäre man zu den Bräuchen in den Anfangszeiten des Bankwesens auf der Erde zurückgekehrt. Man verhandelte von Angesicht zu Angesicht, um elektronische Störungen zu vermeiden, man einigte sich und ging dann seiner Wege. Es war … erfrischend.
Wenn es nur funktioniert hätte.
Tyler fragte sich, wie viele der sichtlich wohlhabenden Glatun, die lachend und plaudernd auf dem Hauptboulevard der Station unterwegs waren, auch nur einen Gedanken an das Dilemma verschwendeten, in dem sie sich befanden. War es 1930 in Paris so gewesen? Oder in Rom im siebten Jahrhundert? Die meisten der Schönen und Reichen bezogen ihren Lebensunterhalt aus bequemem, ererbtem Wohlstand, der von den wenigen Glatun verwaltet wurde, die immerhin so viel Ehrgeiz wie Qalab hatten. Und dieser Ehrgeiz hatte zum Ziel,
einen weiteren Megacredit zu verdienen und nicht etwa das Risiko einzugehen, im Vakuum des Weltraums zu sterben.
Tyler stellte sich erneut die Frage, ob er sich vielleicht einen untergehenden Stern als Verbündeten ausgesucht hatte. Er kaufte Schiffe von den Rangora, aber das hieß nicht, dass er ihnen vertraute und sich darauf verließ, dass sie einen kleineren Planeten nicht etwa einfach wegputzen würden, falls sich ihnen dafür die Gelegenheit bot. Und sie verstanden sich hervorragend mit den Horvath. Wenn es um strategische Partnerschaft ging, so war die Erde auf der galaktischen Ebene am ehesten mit den Glatun verbündet.
Sie hatten Pech gehabt. Schon wieder.
»Mr. Vernon«, sagte ein älterer Glatun und nickte in einer seltsam terrestrisch wirkenden Geste. Er war gut, aber nicht so auffällig gekleidet wie die meisten der Schönen und Reichen. Eine kurze Nase. Tyler hatte es gelernt, Unterschiede zu erkennen. Die »Langnasen-Glatun«, oder »Korkoo«, galten im Allgemeinen als die
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