Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
beschlossene Sache.« Tyler verschränkte die Arme.
»Wir waren ebenfalls der Ansicht, dass die Investition gültig sei, Mr. Vernon«, sagte Suw Qalab und schnippte sich dabei gegen die Nase. Der Vice President für Investitionsstrategien der Region Onderil-Glalkod war sichtlich über diesen »kleinen Rückschlag« ebenso verstimmt wie Tyler. »Aber die … allgemeine strategische Situation hat sich bedauerlicherweise geändert.«
»Bankstrategisch oder militärstrategisch?«, wollte Tyler wissen. »Wir sprechen ja nicht einmal über das terranische Sonnensystem. Und das haben wir recht gut gesichert. Die Horvath müssten das terranische System passieren, um nach Wolf zu kommen.«
»Sowohl bankstrategisch wie politisch-strategisch«, erwiderte Qalab. »Und das bezieht sich weniger auf Terra und die Horvath, die ja schließlich für die Glatun nur von geringerer Bedeutung sind. Es geht hier um Kernthemen. Haben Sie sich in letzter Zeit mit den Nachrichten befasst?«
Tyler schloss die Augen und suchte mit Hilfe seiner Implants nach Einzelheiten über die strategische Lage von Glatun. Damit hatte er sich, seit er das erste Mal Erkundigungen über die Glatun eingezogen hatte, nicht mehr sehr beschäftigt. Als er fand, worauf Qalab anspielte, wäre er beinahe in Ohnmacht gefallen.
Im vergangenen Monat hatte sich der Wohltäterrat von Glatun, also die Oligarchie, die den Großteil der wichtigen Entscheidungen für die Regierung von Glatun traf, damit einverstanden erklärt, den Rangora die strategische Kontrolle über fünfzehn unbewohnte Sonnensysteme abzutreten. Bei den meisten dieser Systeme handelte es sich um solche in der Grenzzone zwischen von Glatun besetzten Systemen und dem der Rangora. Die Rangora hatten die Ansprüche der Glatun seit beinahe sechzig Jahren bestritten. Da ihre Bevölkerung sich im Wachstum befand, waren sie der Ansicht, den Raum einfach zu brauchen. Die Glatun andererseits wollten aus gut nachvollziehbaren strategischen Gründen die Systeme als neutrale Pufferzone behalten.
Etwas hatte in letzter Zeit dazu geführt, dass sich die Ansicht des Rates geändert hatte. Beinahe gleichzeitig hatte es weniger bemerkenswerte Nachrichten gegeben. Der Rat hatte die Steuern erhöht, die zehn Jahre lang praktisch zum Stillstand gekommene Flottenproduktion gesteigert und eine Werbekampagne für Rekruten für die Flotte begonnen. Tyler überraschte es nach all dem nicht, dass die Dinge nicht gut standen.
»Die Rangora«, sagte er.
»Die Rangora«, bestätigte Qalab. »Der Großteil unserer für Investitionen zur Verfügung stehenden Mittel ist versiegt, teilweise wegen der neuen Steuern, teilweise, weil wir sie in militärisch orientierte Programme investiert haben.«
»Verdammt«, sagte Tyler. »Krieg kann ich wirklich nicht gebrauchen. Ich hasse natürlich die damit verbundenen Verluste. Aber den Aufbau von Infrastruktur behindern sie echt . Verschwendung ist das. Warum in drei Teufels
Namen können Sophonten in diesen Dingen nicht vernünftig sein?«
»Sie sind …« Qalab hielt inne. »Tut mir leid. Als Mensch sind Sie bei den Glatun recht gut bekannt. Einmal natürlich wegen des Ahornsirups, aber ganz besonders als Krieger. ›Gebt mir Freiheit oder gebt mir Tod.‹ Die Schlacht in der Star Fury .« Sein Kopf ruckte auf und ab, und dann rümpfte er verblüfft die Nase.
»Ich habe gesagt, dass ich einen Krieg nicht gebrauchen kann«, erklärte Tyler. »Ich habe nie gesagt, dass ich nicht weiß, wie man einen Krieg führt. Es gibt Zeiten, in denen man kämpfen muss, und Zeiten, in denen man das besser bleiben lässt. Sich wegen Grenzsystemen auf einen Krieg einlassen? Die Rangora werden diese Systeme nicht benutzen. Es gibt dort keine bewohnbaren Planeten, die Gasriesen befinden sich alle im kalten Gürtel und haben ein niedriges relatives Heliumniveau. Hier geht es schlicht und einfach um Macht. Und so etwas kotzt mich an. Und …« Er hielt inne, überlegte, wie viel er sagen sollte.
»Die Flotte der Rangora ist der der Glatun um fast das Sechsfache überlegen«, erläuterte Qalab. »Individuell sind sie schwächer. Dafür sind es viele. Und Schiffe zu bauen erfordert Zeit. Ich nehme an, der Rat will Zeit gewinnen.«
»Sie glauben, dass die Rangora die Glatun-Föderation angreifen werden.« Tyler lehnte sich zurück.
»Eines Tages«, bestätigte Qalab. »Ja. Darüber herrscht bei … Leuten, die sich um diese Dinge kümmern, allgemeiner Konsens. Und zu denen gehöre ich auch. Das muss
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