Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
verwenden wir für den Bau von Fabber Nummer drei. Aber wir sind auch dabei, ein Weltraumdock zu bauen. Wir werden die leicht beschädigten Schiffe ins Wolfsystem schleppen und uns dort an die Arbeit machen. Sagen wir … sechs Monate?«
»So lange?«
»Ist eigentlich alles nur Kleinkram«, sagte Tyler. »Und das kostet Zeit. Und man braucht dazu auch ausgebildetes Personal, und das ist immer noch knapp. Sehr knapp sogar. Aber wenn das so weitergeht, können wir vielleicht sogar aufhören, Schiffe zu bauen. Die schicken uns mehr, als wir einsetzen können.«
»Das nächste Mal werden sie uns nicht unterschätzen«, gab der Admiral zu bedenken.
»Wetten?«
To’Jopeviq wandte sich von dem Holo der Siegesfeier auf Glalkod ab, als Beor sein Büro betrat.
»Leutnant?«, sagte er, als sie die Tür schloss.
»Sie meinen wahrscheinlich: ›Ja, Agent?‹«, sagte Beor und schob einen Datenkristall in sein Lesegerät.
Auf dem Bildschirm wurde das Innere eines Verhörraums sichtbar. An dem Glatun waren keine Spuren von Folter zu erkennen, wahrscheinlich, weil er freiwillig redete.
»Definieren Sie, was Sie unter ›alles‹ verstehen?«, fragte der Verhörende, dessen Stimme elektronisch verfälscht und dessen Gesichtszüge gepixelt waren.
»Granadica verfügt über einen Datenspeicher mit all unseren Militärsystemen«, sagte der Glatun. »Ich weiß das, weil ich den Speicher selbst geladen habe. Die Anweisung dazu kam von ganz oben aus der Geschäftsleitung. Man hat mir gesagt, aber ich weiß nicht, ob es stimmt, Como Gaff hätte gesagt, dass man den Menschen Zugangscodes gegeben habe. Ich weiß nicht, wer das genehmigt hat. Es muss aber jemand in den oberen Rängen des Militärs oder einer der Wohltäter gewesen sein. Und nach allem, was ich gehört haben, haben die auch eine ganze Menge KIs bekommen.«
»Was genau würde denn in dem Datenspeicher sein?«
»Alles?«, sagte der Glatun, und seine schwarze Mähne wogte. »Ich meine, wir waren einer der Hauptauftragnehmer für Militärgerät. Was wir nicht an eigenen Konstruktionen hatten, haben wir uns über das Militär von unseren Mitbewerbern besorgt. Sie wissen schon, man baut ja kein komplettes Waffensystem mit nur einer Firma …«
»Verdammt«, murmelte To’Jopeviq. »Toer hat recht. Wir werden tatsächlich mehr als zwanzig Sturmvektoren brauchen.«
»In Ihrer Analyse können Sie das nicht benutzen«, erklärte Beor. »Dass es diesbezüglich bitte ja keine Unklarheiten gibt. Sie haben Zugangsautorisation, aber in Ihrer Analyse darf es nicht enthalten sein.«
»Das wird unsere Position schwächen«, wandte To’Jopeviq ein. »Damit … die Menschen müssen ihre Mine irgendwie fertiggestellt haben, sonst hätten sie keinesfalls genügend Treibstoff produzieren können, um die Flotte zu besiegen. Sie stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Nicht für das Imperium, aber für jede Kampfgruppe, die in deren System eintritt.«
»Könnte schon sein«, meinte Beor. »Jedenfalls sind Sie nicht autorisiert, das in irgendeiner Analyse zu verwenden. Das ist lediglich Hintergrundinformation. Um Ihre Analyse zu stützen, werden Sie andere Geheimdienstinformationen finden müssen. Aber es gibt da noch eine Kleinigkeit, die Sie verwenden dürfen.«
»Und das wäre?«, fragte To’Jopeviq.
»Die Menschen erlauben es den Gefangenen, kurze Nachrichten durch das Tor zu schicken. Zehn Wörter, nicht mehr. Und ihre Zensur scheint äußerst gründlich zu sein. Falls in den Nachrichten irgendwelche chiffrierten Informationen enthalten sind, ist das jedenfalls nicht zu erkennen. Ob diese Nachrichten überhaupt echt sind, ist eine weitere Frage. Aber wenn sie nicht echt sind, haben sie jedenfalls die kompletten Manifeste diverser Schiffe. Es kommen Nachrichten von Gefangenen von allen Schiffen, mit Ausnahme der Vaghusigh durch. Offenbar haben die Mehrzahl der Mannschaften von acht Aggressors , zwei Cofubofs , zwei Gufesh und drei Sheshibas überlebt.«
»Die haben acht Aggressors erobert?«, staunte To’Jopeviq.
»Oder sie haben nur deren Manifeste«, meinte Beor. »Die geringste Zahl von Überlebenden, die Vaghusigh ausgenommen, stammen von der Zhiphewich und der Ziyuzhim , aber offenbar hat Kapitän Bacajezh überlebt. Jedenfalls gibt es eine Nachricht von ihm an seine Frau.«
»Ich nehme an, dass die Nachrichten nicht an die vorgesehenen Adressaten gelangen«, sagte To’Jopeviq.
»Selbstverständlich nicht«, bestätigte Beor. »Damit irgendjemand sich austüftelt, dass
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