Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Abbau und Schmelzen in einem Prozess.«
»Elegant«, sagte To’Jopeviq. »Aber dazu braucht man billige Laserenergie.«
»Und die bekommen die Menschen von ihrer Sonne«, erregte sich Dr. Avama. »Das ist eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise und hat, wenn man einmal darüber nachdenkt, erhebliche wirtschaftliche Folgen. Das ist einer der Gründe, weshalb ich diese Kultur so faszinierend finde …«
»Ich verstehe.« To’Jopeviq nickte. »Eineinhalb Kilometer Nickeleisen?«
»Eineinhalb Kilometer«, bestätigte Toer.
»Zugänge?«
»Die Startrohre für die Lenkwaffen«, erklärte Toer. »Die Laserrohre. Und auf lange Sicht sehen die Pläne auch Startrohre für Schiffe vor. Und dann die Haupttür. Die ist groß und schwer zu schließen. Wenn Sie es schaffen hineinzukommen, ehe sie die Tür schließen, könnten Sie vielleicht eine Chance haben. Wenn das nicht gelingt, werden nach meiner Analyse für einen Erfolg versprechenden Angriff, wenn die davor auch nur ihre Phase Eins abschließen, vierzig Sturmvektoren benötigt werden.«
»Vierzig?«, wiederholte To’Jopeviq. Die Sternenbrecher war Teil einer Flotte gewesen, zu der fünf Sturmvektoren gehört hatten. Das war die größte Konzentration von SV in der ganzen Geschichte Rangoras gewesen. Derzeit verfügte die Flotte gar nicht über vierzig SV.
»Falls die Phase Eins abschließen«, sagte Toer. »Und dazu werden sie eine Weile brauchen. Aber am Ende sehen deren Pläne neunzig SAPL -Emitter vor, achtundvierzig Startrohre für Lenkwaffen und ein Magazin mit zweihundertfünfzigtausend Lenkwaffen.«
»Die sie unmöglich produzieren können«, wandte Dr. Avama ein.
»Sie haben Glatun-Fabber und einen Asteroiden mit zwei Billionen Tonnen, den sie abbauen können«, sagte Toer, ohne dabei in die Runde zu blicken.
»Der eine Fabber, den sie besitzen, ist alt und wird nicht mehr lange halten«, meinte Dr. Avama.
»Die sind dabei, einen neuen zu bauen«, erklärte Toer. »Und wie ich diesen Mistkerl Vernon kenne, wird er sich nicht mit einem begnügen.«
»Meine Herren«, sagte To’Jopeviq und unterdrückte den Impuls, sich an den Kopf zu greifen. »Ich sehe, dass es hier einige Meinungsverschiedenheiten gibt. Ich finde, das ist gut so. Wir müssen die Angelegenheit gründlich und von allen Seiten betrachten. Ich möchte, dass Sie beide eine Abschätzung der Kriegskapazität der Terraner niederschreiben und dabei auch deren derzeitige Verteidigungsanlagen und politische Willenskraft berücksichtigen. Anhand dieser Analysen können wir dann versuchen, zu einer gewissen Übereinkunft zu kommen. Ich kann nur sagen, dass ich mich darauf freue, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ich möchte Ihre Ausarbeitungen in weniger als einer Woche vorliegen haben. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit.«
»Ich glaube, das schaffe ich nicht«, sagte To’Jopeviq und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. »So habe ich mir die Position eines Majors nicht vorgestellt. Weshalb hat sich der General keinen anderen ausgesucht?«
»Weil die wahrscheinlich schon alles wüssten, was sie wissen müssen«, sagte Beor. »Sie hätten ihre Entscheidungen getroffen, ein Papier eingereicht und sich wieder dem zugewandt, was sie lieber tun. Sie hingegen werden daran arbeiten, bis Sie wirklich wissen, was getan werden muss. Weil Sie die Leute kennen, die den Angriff führen werden, und sich um sie sorgen.«
»Da haben Sie recht«, sagte er und blickte auf. »Siebzig Petawatt? Das ist etwa der gesamte Output eines SV. Nicht etwa der Hauptkanonen, sondern sämtlicher Kanonen. Zweihundertfünfzigtausend Lenkwaffen? Ich mag dumm sein, aber nicht so dumm.«
»Dann sollten wir vielleicht zuerst überlegen, wie wir sie daran hindern, ihr Projekt zu vollenden«, schlug Beor vor.
9
»Sie sind, und das ist eigentlich erstaunlich, sozusagen der Inbegriff von Gesundheit«, sagte Dr. Pfau. »Und wenn Sie es schaffen, künftig verrückten Shuttlepiloten aus dem Weg zu gehen, wird das möglicherweise auch so bleiben.«
Leutnant Dixie Ellen Pfau, MD, war eine von vielen Ärzten und Ärztinnen, die die Space Navy gleich im Offiziersrang eingestellt hatte. Die Arbeit unterschied sich stark von der in der Mayo Free Clinic, aber es gab auch ein paar Ähnlichkeiten. Und sie hatte unterdessen einiges gelernt, unter anderem wie man Körpersprache versteht.
»Was habe ich gesagt?« Dixie wies auf Danas Anzug.
»Ich war der verrückte Shuttlepilot, Ma’am«, sagte Dana und fing an, den Anzug anzulegen. Mit all den
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