Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

zurückzuholen, Sir«, sagte Glass. »Sie und Thermo haben heute schon einiges durchgemacht.«
    »Eindeutig bestätigt.«
    »Je-jay!«, sagte Rambo über sein Anzugmikrofon. Einer der Horvath hatte sich aus der Gruppe gelöst und bewegte sich jetzt auf den Gefangenen zu.
    »Beschädigt«, sagte der Horvath. »Versorgung.«
    »Je-jay!« Rambo gestikulierte mit seiner Waffe. »Zurück. EM, ETA für Erreichen der Brigg?«
    »Dreißig Minuten«, commte der EM.
    »Ich brauche eine Verbindung zum meinem Kommando«, sagte Rambo.
    »Roger.«
    »Rambo, Pridgeon, sprechen.«
    »Wir haben hier einen Gefangenen, der Holländer war«, commte Rambo. »Der Kerl ist offensichtlich verrückt. Einer der anderen Gefangenen, ein Offizier nach seinen Abzeichen, will sich um ihn kümmern.«
    »Roger, warten Sie.«
    Ein paar Augenblicke war nichts zu hören, dann ließ sich Pridgeon erneut vernehmen.
    »ETA zur Brigg?«
    »Dreißig Minuten Minimum.«
    »Roger. Versorgung zulassen.«
    »Versorgung zulassen, aye.« Rambo trat vor und hob seine Waffe. »Nur zu«, sagte er und wies auf den immer noch um sich schlagenden Gefangenen.
    Der Horvath-Offizier wand sich zu dem ehemaligen Holländer durch und schob ihm einen Tentakel in den Kopf, woraufhin dieser sofort aufhörte zu zappeln.
    »Verdammte Scheiße!«, schimpfte Rambo und trat den Offizier weg. Wenn man Gefangene machte, war streng vorgeschrieben, dass man für ihre Sicherheit sorgte. Das wurde einem immer wieder eingebläut. Jeder Gefangene, der starb, während er sich in Gewahrsam befand, wurde als Mord seitens des Bewachungspersonals betrachtet. Und in dem Fall war für die Bewachung ein gewisser Lance Corporal Andrew Neil Ramage zuständig. »Schützen!«
    »Geht klar.« Lassie hob seine Waffe. »Je-jay!«
    »Verdammt!«, sagte Rambo nach einem Blick auf die Anzeige am Anzug. »Der Kerl ist tot! …«
    »Was zum Teufel ist passiert?«, fragte Pridgeon, als der letzte lebende Gefangene den Shuttle verließ.
    »Dieser Mistkerl hat seinen Tentakel irgendwo reingesteckt und ihn umgebracht!«, sagte Rambo und wies auf den Horvath-Offizier. »Er hat gesagt, er wolle ihn versorgen, das ist auf Video und Audio festgehalten. Das hat er gesagt. ›Beschädigt. Versorgung.‹ Sonst nichts. Und dann hat er ihn umgebracht!«
    »Du großer Gott«, sagte Pridgeon. »Darüber werden wir in alle Ewigkeit Berichte schreiben! Schaffen Sie die verdammte Leiche rüber.«
    »Er hat ihn einfach umgebracht«, sagte Hartwell und ließ den Clip erneut ablaufen. »Ihn einfach erledigt, wie einen Hund.«
    »Werden wir Ärger kriegen?«, fragte Dana. Irgendwie befriedigte es sie gar nicht sehr, mit anzusehen, wie einer der Horvath, die ihren Vater und in gewisser Weise auch ihre Mutter getötet hatten, vor ihren Augen umgebracht wurde.
    »Ich wüsste nicht, warum«, sagte Hartwell. »Ich meine, man wird uns natürlich vor einen Ermittlungsausschuss laden. Aber wir sind ja bloß die Fuhrleute. Die Marines stecken jetzt in der Klemme. Und wenn ich mir das Video ansehe und den Ton höre, kann ich mir nicht vorstellen, wie die das hätten wissen sollen.«
    »Sechsunddreißig«, commte Glass. »Rückkehr zum Stützpunkt. Mannschaftsruhe.«
    »Äh …«, machte Dana. »Wie war das?«
    Es klang jedenfalls so, als würde man sie wegen der Sache mit dem Gefangenen zurückholen.
    »Rückkehr, aye«, bestätigte Hartwell und verdrehte die Augen. »Rambo, Rückkehr, alle an Bord, die an Bord sollen.«
    »Augenblick, MM«, commte Rambo. »Wir bekommen Bestätigung. Aye, gehen an Bord.«
    »Und wir sind dicht«, sagte Thermo. »Rückkehr, Komet.«
    »Rückkehr, aye.«
    »Und wir sind dicht«, sagte Thermo. »Schließen ab. Und haben es zurück in den Hangar geschafft, ohne irgendwo anzurempeln!«
    »Erbitte Erlaubnis, meinen Helm im Shuttle abzunehmen«, sagte Dana, ohne auf die spitze Bemerkung einzugehen.
    »Erlaubnis gewährt, Komet«, sagte Hartwell.
    »Ich brauche dringend eine Dusche.« Dana stieg aus ihrem Anzug und nahm Kurs auf die Luke. »Nein, eine Dusche reicht nicht, ich glaube, ich muss mich zwei Tage in die heiße Wanne – Hallo.«
    »Äh, hi«, sagte der Marine. »Ich bin, äh, Rambo. Lance Corporal Ramage. Das hier ist Lassie. Private First Class Lasswell.«
    »Dana Parker.« Dana nickte ihm zu.
    »Okay.« Ramage erwiderte ihr Nicken. »Wir, äh, wollten bloß sagen, dass wir für den glatten Flug dankbar sind.«
    »Gerne geschehen«, sagte Dana
    »Das wär’s«, erwiderte Ramage. »Raus, Lassie.«
    »Aye,