Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Wartungsstatus zu halten«, sagte Tyler. »Aber diese Kreuzer brauchen mächtig viel Sprit. Die müssen einfach für die Dauer dieser Situation geparkt werden. Wir leiten einen Teil der Energie um, damit wir ein paar Prozessoren auf niedrigerem Atmosphäreniveau am Laufen halten können. Außerdem müssen wir einen Tanker bauen, der groß genug ist, um den von der Mine produzierten Treibstoff ins Solsystem zu befördern. In ein paar Wochen wird etwas Treibstoff reinkommen. Aber der Betrieb der Flotte muss für den Augenblick letzte Priorität bleiben. Ich werde später dafür sorgen, dass man Ihnen genügend Treibstoff nachliefert. Im Augenblick beunruhigt mich, wie viel Treibstoff gebraucht wird, um den Treibstoff zu bekommen. Man kann He-3 nicht einfach abzapfen.«
»Ich bin froh, dass wir diese Leitung nicht gekappt haben«, sagte Butch.
Endlich konnte er einmal richtig schweißen. Die Treibstoffventile der Horvath-Schiffe unterschieden sich von der Konstruktion der Glatun, die auf menschlichen Schiffen benutzt wurde. Da man sie nicht einfach aus den Tanks schneiden konnte – das flüssige Helium würde nicht lange flüssig bleiben, wenn es dem Vakuum ausgesetzt würde –, musste außen ein entsprechendes Reduzierventil angebracht werden.
Allein der Zerstörer hatte an jedem Tank vier Anschlüsse. Das dauerte eine Weile. Und das, nachdem die Ventile von der Erde angeflogen worden waren. Zum Glück hatte ein vorausblickendes Individuum sie bereits anfertigen lassen.
»Ich frage mich, wie viel sie wert sind«, commte Price. »Und ob das auch auf unsere Bergungsprämie angerechnet wird.«
»Wir schneiden sie nicht raus«, meinte Butch. »Ich habe neulich einen Anruf von meiner Mom bekommen. Die haben dort ständig Stromabschaltungen, seit auf der Erde sämtliche Kraftwerke ausgefallen sind. Dad sagt, die Fabriken fahren alle Kurzarbeit. Also stört es mich wirklich nicht, wenn wir Bergelohn bezahlt bekommen.«
»Mann, das Einzige, worauf es ankommt, ist, ob wir bezahlt werden«, commte Price. »Wenn du den Helden spielen willst, hättest du zur Space Navy gehen sollen.«
Das Treibstoffventil befand sich innerhalb einer gepanzerten Luke an der Außenwand des übel zugerichteten und sich immer noch langsam um seine Achse drehenden Zerstörers. Sie hatten zuerst innen den Freigabeschalter finden, ihn mit Energie versorgen und dann die Luke öffnen müssen. Erst danach hatten sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen können.
»Im Leben gibt es wichtigere Dinge, als bezahlt zu werden, Price«, wandte Butch ein. »Die Typen, die für die Horvath in den Bergwerken gearbeitet haben, haben keinen Cent gekriegt. Die Russen haben Strafgefangene eingesetzt. Die Südafrikaner haben ihren Leuten fast nichts bezahlt. Ich würde lieber Überstunden schieben und in Freiheit leben können, weißt du?«
Butch hatte es geschafft, sich in die Luke zu zwängen und den Schlitten dabei mit einiger Mühe stabilisiert. Um ihn herum kreiste, auch wenn er das nicht wahrnahm, langsam das Sternenfeld, als sähe es zu, wie die winzigen Menschen gegen die universelle Entropie ankämpften.
»Ich glaube, ich habe zu oft mit Purcell gesprochen«, sagte Price. »Der hat neulich darüber geredet, weshalb der Kapitalismus funktioniert. Das meiste davon habe ich nicht verstanden, aber eines schon – es kommt wirklich darauf an, dass man bezahlt wird. Freiheit und für seine Arbeit bezahlt werden gehen Hand in Hand. Ende der philosophischen Diskussion. Bist du so weit?«
»Ich schmirgle es bloß noch glatt«, sagte Butch und musterte sein Werk. »Sieht gut aus.«
»Sollte es auch.« Price zog seinen Schlitten herum. »Die wollen die ohne Gamma-Test ausprobieren. Sie haben es mit diesem Treibstoff mächtig eilig.« Er fuhr einen Schleifkopf aus und schliff einen imaginären Grat weg. »Jetzt ist es gut. Leitstand, Vierzehn Alpha.«
»Vierzehn Alpha, Leitstand.«
»Houston, wir haben ein Ventil.«
»Roger, Vierzehn Alpha«, antwortete der Leitstand. »Wir schicken den Tanker rüber.«
»Und jetzt müssen wir ihn ankoppeln«, murrte Price. »Schweißer werden dafür nicht bezahlt, deshalb hängen die uns sämtliche EVA-Jobs an, die sonst keiner haben will.«
»Wir sind bloß ziemlich teure Roboter«, meinte Butch. »Und das bedeutet, dass wir Überstundentarif bekommen und man uns bezahlt. Und du hast ja gerade gesagt, es komme nur darauf an.«
»Butch, ich hab da einen Laser in der Hand, und das Metall an diesem Schlitten ist nicht
Weitere Kostenlose Bücher