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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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der Bestiendompteure vor mir. Norn hat zuletzt nur wenige Kämpfe gewonnen, und ich werde nicht mehr lange Senior-Bestiendompteur sein, wenn nicht irgendetwas unternommen wird. Wir verarmen. Als ich hörte, dass Ihre Arche nach Tamber gekommen ist, beschloss ich, Sie aufzusuchen. Ich werde mit Ihrer Hilfe eine neue Ära des Ruhmes für Norn begründen.«
    Haviland Tuf saß sehr still da. »Ich kann das Dilemma nachvollziehen, in dem Sie sich befinden. Trotzdem muss ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass ich mich für gewöhnlich nicht damit beschäftige, Monster zu verkaufen. Die Arche ist ein uraltes Saatgutschiff, vor Tausenden von Jahren von den Erdimperialen erschaffen, um die Hrangan mittels Biowaffen zu dezimieren. Ich kann ein veritables Füllhorn von Krankheiten und Seuchen freisetzen, und in meiner Zellbibliothek ist Klonmaterial für eine ungeahnte Anzahl von Arten von mehr als tausend Planeten gespeichert, aber wahrhafte Monster von der Art, die Sie, wie ich schließen darf, benötigen, gibt es nur in einer etwas geringeren Auswahl.«
    Herold Norn sah niedergeschlagen aus. »Sie haben also nichts?«
    »Das waren nicht meine Worte«, sagte Haviland Tuf. »Die Männer und Frauen des vergangenen Ökologischen Ingenieurskorps haben tatsächlich hin und wieder von Spezies Gebrauch gemacht, die die schlecht Informierten oder Abergläubischen als monströs bezeichnen könnten, sowohl aus psychologischen als auch ökologischen Gründen. Ich habe in der Tat ein paar derartige Tiere im Bestand – eine geringe Anzahl, vielleicht ein paar Tausend, sicher nicht mehr als zehntausend. Um eine genauere Aussage treffen zu können, müsste ich zunächst meine Computer konsultieren.«
    »Ein paar Tausend Monster!« Norn war aufgeregt. »Das ist eine mehr als ausreichende Auswahl! Zweifellos können wir darunter eine Bestie für Norn finden!«
    »Vielleicht«, sagte Tuf. »Oder vielleicht auch nicht. Beides ist möglich.« Er betrachtete Norn, sein langes Gesicht war kühl und leidenschaftslos. »Diese Angelegenheit auf Lyronica hat mein Interesse ein wenig geweckt, und da ich im Moment ohne berufliches Engagement bin, nachdem ich den Tamberkin einen Vogel verschafft habe, um ihre Wurzelwurmplage in den Griff zu bekommen, bin ich geneigt, Ihren Planeten und Ihre Bitte einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Kehren Sie zurück nach Norn, Sir. Ich werde die Arche nach Lyronica bringen und Ihre Spielgruben besuchen, und wir werden entscheiden, was dann geschehen soll.«
    Norn lächelte. »Ausgezeichnet«, sagte er. »Diese Runde Bier geht auf mich.«
    Dax schnurrte so laut wie ein landendes Shuttle.
    Die Bronzene Arena stand mitten im Zentrum der Stadt Aller Häuser, an dem Punkt, an dem sich die Sektoren, die von den Zwölf Großen Häusern beherrscht werden, wie die Stücke einer großen Torte in der Mitte trafen. Jedes Viertel der wuchernden Steinstadt war von einer Mauer umgeben, über jedem wehte eine Flagge mit individuellen Farben, jedes hatte seine eigene Atmosphäre und seinen eigenen Stil; aber alle trafen sich in der Bronzenen Arena.
    Die Arena war nicht vollständig aus Bronze, sondern hauptsächlich aus schwarzem Stein und poliertem Holz. Sie wölbte sich aufwärts, höher als alles bis auf ein paar in der Stadt verstreute Türme und Minarette, und wurde von einer glänzenden Bronzekuppel überdacht, die in den orangefarbenen Strahlen der untergehenden Sonne leuchtete. Aus Stein geschnittene oder aus Bronze und Schmiedeeisen geformte Wasserspeier blickten aus den vielen schmalen Fenstern. Die großen Türen in den schwarzen Steinwänden waren ebenfalls aus Metall hergestellt, und es gab zwölf von ihnen, jede führte in einen anderen Sektor der Stadt Aller Häuser. Die Farben und die Kupferstiche an jedem Tor kennzeichneten das jeweilige Haus.
    Lyronicas Sonne zog faustgroß und feuerrot Schlieren über den westlichen Horizont, als Herold Norn Haviland Tuf zu den Spielen führte. Die Bediensteten hatten soeben Gasfackeln entzündet, metallene Obelisken, die wie Zähne in einem Ring um die Bronzene Arena standen, und das riesige uralte Gebäude war von flackernden Säulen blau-orangener Flammen umgeben. Inmitten der Menge aus Spielern folgte Tuf Herold Norn von den halb verwaisten Straßen der Norn-Slums eine Straße aus zerstoßenen Steinen hinunter, kam an zwölf bronzenen Eisenzähnen vorbei, die in zeitlosen Posen an beiden Seiten der Straße die Zähne fletschten und wütend fauchten, und ging dann durch das

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