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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Sie nicht beunruhigen. Ich werde alles zu gegebener Zeit erklären.«
    Die Erste Ratsherrin und ihre Katze sahen ihn argwöhnisch an. »Zu gegebener Zeit? Und wann wird das sein, verdammt noch mal?«
    »Wenn meine Bedingungen erfüllt wurden«, sagte Tuf.
    »Welche Bedingungen?«
    »Erstens«, sagte Tuf, »da ich die Aussicht, den Rest meines Lebens im Orbit um S’uthlam zu verbringen, äußerst unanziehend finde, muss festgelegt werden, dass ich gehen darf, wenn meine Arbeit hier vollendet ist.«
    »Das kann ich Ihnen nicht zusagen«, erwiderte Tolly Mune. »Und wenn ich es täte, würde mich der Hohe Rat in der nächsten Sekunde abwählen.«
    »Zweitens«, fuhr Tuf fort, »muss dieser Krieg beendet werden. Ich fürchte, ich werde mich nicht vernünftig auf meine Arbeit konzentrieren können, wenn es auch nur die leiseste Chance gibt, dass im nächsten Moment eine Weltraumschlacht um mich herum losbricht. Von explodierenden Raumschiffen, Gittern aus Laserfeuer und den Schreien sterbender Menschen lasse ich mich leicht ablenken. Außerdem sehe ich wenig Sinn darin, große Anstrengungen zu unternehmen, das s’uthlamesische Ökosystem ein weiteres Mal ins Gleichgewicht zu bringen, wenn die alliierten Flotten damit drohen, über meiner Hände Arbeit Plasmabomben abzuwerfen und damit all meine kleinen Fortschritte wieder zunichtezumachen.«
    »Wenn ich könnte, würde ich diesen Krieg sofort beenden«, sagte Tolly Mune. »Aber das ist nicht so einfach, Tuf. Ich fürchte, worum Sie bitten, ist unmöglich.«
    »Wenn schon kein dauerhafter Frieden, dann vielleicht zumindest eine kleine Unterbrechung der Feindseligkeiten«, sagte Tuf. »Sie könnten Botschaften an die alliierten Streitkräfte schicken und um eine kurze Waffenruhe bitten.«
    »Das könnte klappen«, sagte Tolly Mune zögernd. »Aber warum?« Blackjack gab ein unzufriedenes Miauen von sich. »Sie haben doch was vor, verdammt!«
    »Ihre Erlösung«, gab Tuf zu. »Verzeihen Sie mir, wenn ich mich dazu herablasse, mich in Ihre eifrigen Bemühungen einzumischen, zufällige Mutationen mittels Radioaktivität zu beschleunigen.«
    »Wir verteidigen uns doch nur! Wir haben diesen Krieg nicht gewollt!«
    »Ausgezeichnet. In diesem Fall wird eine kurze Verzögerung Sie ja nicht über Gebühr beeinträchtigen.«
    »Die Alliierten werden uns das niemals abkaufen. Genauso wenig wie der Hohe Rat.«
    »Sehr bedauerlich«, sagte Tuf. »Vielleicht sollten wir S’uthlam etwas Zeit zum Nachdenken geben. In zwölf Jahren sind die überlebenden S’uthlamesen vielleicht etwas flexibler.«
    Tolly Mune kraulte Blackjack hinter den Ohren. Blackjack starrte Tuf an und gab nach einer Minute ein leises, seltsam fiependes Geräusch von sich. Als sich die Erste Ratsherrin plötzlich erhob, sprang der riesige silbergraue Kater geschickt von ihrem Schoß. »Sie haben gewonnen, Tuf«, sagte sie. »Bringen Sie mich zu einer Komm-Einheit, und ich werde die verdammte Sache in die Wege leiten. Sie haben die Zeit, ewig zu warten, aber ich nicht. In jedem Moment, den wir zögern, sterben Menschen.« Ihre Stimme war hart, aber tief im Innern spürte Tolly Mune zum ersten Mal Hoffnung in sich aufkeimen. Vielleicht konnte er wirklich den Krieg und die Krise beenden. Vielleicht gab es wirklich eine Chance. Aber davon ließ sie sich nicht das Geringste anmerken. Sie richtete einen Finger auf ihn. »Aber glauben Sie nicht, dass Sie mit irgendeinem Quatsch davonkommen.«
    »Leider Gottes«, sagte Haviland Tuf, »war Humor noch nie meine starke Seite.«
    »Ich habe Blackjack, vergessen Sie das nicht. Dax ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt und zu eingeschüchtert, um Ihnen von Nutzen zu sein, und Jack wird es mich sofort wissen lassen, wenn Sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden, mich zu betrügen.«
    »Ständig wird meinen besten Absichten mit Misstrauen begegnet.«
    »Blackjack und ich, wir sind Ihre verdammten Schatten, Tuf. Ich verlasse dieses Schiff nicht, bis alles geregelt ist, und ich passe ganz genau auf, was Sie machen.«
    »In der Tat«, sagte Tuf.
    »Ein paar Fakten sollten Sie immer im Hinterkopf behalten«, sagte Tolly Mune. »Ich bin jetzt Erste Ratsherrin. Nicht Josen Rael. Nicht Cregor Blaxon. Ich. Damals, als ich Hafenmeisterin war, nannte man mich oft die Stählerne Witwe. Sie sollten vielleicht ein oder zwei Stunden lang darüber nachdenken, wie und warum ich zu diesem gottverdammten Namen gekommen bin.«
    »Das sollte ich in der Tat«, sagte Tuf und erhob sich. »Gibt

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