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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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doch nicht einfach so sitzen lassen.“
    Als sie nichts darauf erwiderte, legte er wortlos auf. Jane hasste sich für das, was sie getan hatte. Sie hatte überhaupt nichts erreicht, außer, dass sie sich noch schlechter fühlte als vorher.
    Jane saß neben Chase auf dem Beifahrersitz seines Trucks. Dem Sitz, auf dem sie gestern Abend den heißesten Ritt des Jahrhunderts erlebt hatten. Grundgütiger. Chases Herz legte einen kleinen Salto ein. Und dann breitete sich wieder diese seltsame Schwäche in seinen Gliedmaßen aus.
    „Okay“, sagte Jane. „Irgendwelche Regeln, die ich beachten muss?“
    „Bei meinem Dad?“
    Sie lächelte zustimmend.
    Chase warf einen Blick in Richtung Wohnwagen. „Nein, eigentlich ist er ziemlich umgänglich. Tu mir einfach nur den Gefallen und lass dich nicht überreden, ihm Bier zu besorgen.“
    Sie nickte, aber trotzdem machte keiner von ihnen Anstalten, aus dem Wagen zu steigen. „Wann hat er eigentlich angefangen zu trinken?“
    „Schon ziemlich lange her. Als ich noch klein war, hat er in Grand Junction als Detective gearbeitet. Direkt abgeneigt war er dem Alkohol damals schon nicht. Er hat abends oft einen getrunken, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber dann ist meine Mom gestorben, und …“
    „Oh Chase, das tut mir so leid. Davon wusste ich ja gar nichts!“
    „Hm, war eine schwierige Zeit.“ Er lachte nervös auf und mied ihren Blick. „Eigentlich war es nur eine Routine-OP. Ihr Blinddarm musste rausgenommen werden. Aber sie hat das Narkosemittel nicht vertragen, und dann … Dann war sie einfach weg.“
    „Wie alt warst du damals?“, fragte sie betroffen.
    „Neun. Nach dieser Sache fing er an, richtig zu trinken. Eine Zeit lang lief trotzdem alles irgendwie weiter, aber dann hat er seinen Job verloren. Danach …“ Er verstummte und warf Jane einen vorsichtigen Blick zu. Sie hatte sich die Hand vor den Mund gepresst, und in ihren Augen standen Tränen. „Nicht weinen, Jane.“
    „Aber das ist so traurig!“
    „Ach, komm schon.“ Er zog sie in die Arme und hörte, wie sie in sein Hemd schniefte. Plötzlich schnürte sich auch ihm die Kehle zu, aber er gab dem Gefühl nicht nach. Selbst heute, fünf- undzwanzig Jahre später, vermisste er seine Mom noch. „Sonst bringst du mich auch zum Weinen. Und du magst mich doch nur, weil ich so ein knallharter Kerl bin. Wenn ich einen Hauch von Schwäche zeigen, hab ich keine Chance mehr, dich jemals wieder in mein Bett zu bekommen.“
    „Hör auf damit. Das ist wirklich traurig!“
    „Ja, das ist es.“ Er gab ihr einen Kuss auf ihr duftendes Haar, ehe ihm klar wurde, was er gerade tat. Doch Jane schien die Zuneigungsbekundung nichts auszumachen. Jedenfalls wich sie nicht zurück, und so drückte Chase sie noch ein bisschen fester an sich. Wenn er seine mitleiderregende Vergangenheit als Vorwand nutzen musste, um sie berühren zu dürfen, dann bitte. Dafür war er sich nicht zu schade. Am liebsten hätte er Jane vonfrüh bis spät berührt. Und es gab noch so vieles an ihr, an das sie ihn bisher nicht herangelassen hatte.
    „Chase?“
    „Hm?“ Die Haut in ihrem Nacken fühlte sich wunderbar weich an.
    „Benutzt du gerade deine kaputte Kindheit, um dich an mich ranzumachen?“
    „Kann sein.“
    Sie schob ihn weg, doch ihm entging nicht, dass sie ein Lächeln unterdrücken musste.
    „Hey, ich wollte das nicht! Aber meine Mom würde sich bestimmt wünschen, dass ich glücklich bin, meinst du nicht?“
    „Du bist echt grauenhaft“, rief sie und gab ihm einen Klaps auf den Arm. Aber jetzt lachte sie, anstatt zu weinen, und auch Chase fühlte sich besser als vorher. Und zum ersten Mal in dieser ganzen langen Woche wirkte Jane so, als hätte sie ein bisschen inneren Frieden gefunden.
    Er strich ihr über die Wange, nur um zu spüren, wie sich ihre Muskeln zusammenzogen, als sie lächelte. „Können wir los? Wir sollten mit ihm reden, bevor er sein erstes Sixpack vernichtet hat.“
    Ihr Lächeln verblasste, und sie nahm ganz zart seine Hand. „Meinetwegen gern. Aber bist du auch bereit?“
    „Klar.“ Chase wurde schwer ums Herz, als sie aus dem Truck stiegen, aber sein Lächeln saß wie festzementiert. Schließlich war das hier nicht Janes Problem. Trotzdem war er erleichtert, als sein Vater ihnen frisch geduscht und in seinen besten Klamotten die Tür öffnete. Selbst das Wohnzimmer sah einigermaßen ordentlich aus.
    „Hey, Dad. Das hier ist Jane Morgan. Jane, mein Vater, Peter Chase.“
    Er konnte sehen, dass

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