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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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sich wieder auf den Highway. Alles klar, dann würde es also bei bedeutungslosem Sex bleiben. Kein Grund, sich zu ärgern.
    „Chase …“, setzte sie an, doch dann bimmelte ihr Handy. „Mist.“ Sie klappte es auf und las die SMS. „Oh nein!“
    „Was? Was ist los?“
    „Grandma Olive. Mac schreibt, dass sie im Krankenhaus liegt. Ich muss da sofort hin!“
    „Was ist denn passiert?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Offenbar darf er sein Handy in der Notaufnahme nicht benutzen. Aber er schreibt, dass sie okay ist. Keine Ahnung, was los ist. Chase, würdest du mich hinfahren? Sie liegt im County Hospital in Carbondale.“
    Chase bremste ab und legte einen U-Turn in Richtung Carbondale ein. Zehn Minuten später eilte er im Laufschritt hinter Jane her durch die Notaufnahme.
    Das Krankenhaus war nicht sonderlich groß, und Mac mit seinem Bandana-Tuch und seiner schwarzen Lederjacke warschwer zu übersehen.
    „Dad“, keuchte Jane, während sie auf ihren Stiefvater zulief. „Was ist passiert?“
    „Wer ist da?“, rief eine kratzige Stimme hinter dem Vorhang. „Dynasty, bist du das?“
    Jane schob den blauen Stoff zur Seite.
    „Sie hat sich nur in den Finger geschnitten. Es geht ihr gut“, versicherte Mac und warf Chase einen aufschlussreichen Blick zu. „Verrücktes altes Huhn.“
    Chase beobachtete durch den Spalt im Vorhang, wie Jane sich einer alten Frau näherte, deren lange silberfarbene Haare zu einem strengen Dutt hochgesteckt waren. Seltsam. Ihre Großmutter hatte sie Dynasty genannt. Wahrscheinlich war sie senil und verwechselte ihre Enkelkinder miteinander. Aber während sie mit Jane sprach, wirkte ihr Blick wach und klar. Nein, senil war diese alte Lady ganz sicher nicht!
    Chase musterte Jane, versuchte, so zu tun, als hätte er sie noch nie gesehen. Ein seltsames Gefühl kroch seine Wirbelsäule hoch. Sie trug wieder ihre teuren, konservativen Klamotten und elegante High Heels. Ihr dichtes Haar war zu einem französischen Zopf geflochten, und die Brille verbarg ihre großen braunen Augen. Und trotzdem …
    „Kann es sein“, sagte er zu Mac, der seinem Blick gefolgt war, „dass sie sich ziemlich verändert hat?“ Nein, es kann nicht sein, polterte sein Gehirn drauflos. Das kann einfach nicht sein!
    „Kann man so sagen“, erwiderte Mac, was Chases wahnwitzigen Verdacht allerdings weder bestätigte noch widerlegte.
    Sie kann es nicht sein.
    Er suchte Macs Blick und wagte den Sprung nach vorn. „Sie hat ja sogar ihren Namen geändert.“
    Mac hob einen Mundwinkel. Chase wartete nur darauf, dass Janes Stiefvater in schallendes Gelächter ausbrechen und ihn fragen würde, was für einen Müll er da redete. Stattdessen nickte Mac fast unmerklich.
    Lieber Himmel. Chase spähte wieder in Janes Richtung. IhreGroßmutter schien sie in ein Streitgespräch verwickelt zu haben. Jane sprach mit beherrschter Stimme, ihre Großmutter dagegen polterte laut vernehmbar: „Ach, kümmer dich doch um deinen eigenen Quark, junges Fräulein!“
    Nein, das war einfach nicht möglich. Kein Mensch konnte sich so sehr verändern! „Warum hat sie das getan?“, hakte er leise nach.
    Ein nachdenkliches, grollendes Geräusch drang aus Macs breiter Brust. „Sie wollte eben nicht mehr Dynasty Alexis sein. Da kann man ihr keinen Vorwurf draus machen.“
    Dynasty .
    Dynasty Alexis MacKenzie. Heilige Scheiße. Dynasty. Seine Hände wurden taub, und sein Herzschlag geriet ins Stolpern.
    „Und der Name war noch die unbedeutendste Veränderung.“
    Er hoffte, dass ihm der Schock nicht allzu deutlich anzusehen war. „Klar. Sicher.“
    „Sie ist wirklich ein tolles Mädchen.“ Mac nickte zufrieden. „Wir sind wahnsinnig stolz auf sie. Aber …“ Er hob warnend eine Braue. „Wenn ich du wäre, würde ich sie nicht darauf ansprechen. Sie redet nicht gerne über ihre Vergangenheit.“
    Chase nickte stumm. Natürlich wollte sie nicht darüber reden. Schließlich war sie damals … Ihm fiel keine freundliche Umschreibung für das ein, was sie gewesen war.
    „Himmel“, flüsterte er. Er konnte sich nur noch undeutlich an sie erinnern: weißblond gefärbte, zu Stacheln hochfrisierte Haare. Dunkel umrahmte Augen. Und genau dieselbe Figur wie jetzt, nur dass sie sie permanent zur Schau gestellt hatte.
    Jetzt fiel ihm auch wieder ein, wann er ihr zum ersten Mal begegnet war. Auf einer Hausparty, die ziemlich aus dem Ruder gelaufen war. Dynasty war außer Rand und Band gewesen. Sie hatte auf seinem Schoß gesessen, in der einen

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