Planlos ins Glueck
deine Mutter noch nicht mal geboren, junge Dame. Und ich werde ganz sicher nicht damit aufhören.“
Jane schüttelte resigniert den Kopf. „Komm, wir gehen, Chase.“ Sie wandte sich zur Tür um, aber Olive legte eine Hand auf Chases Arm, um ihn aufzuhalten.
Sie winkte ihn näher zu sich, und er beugte sich erwartungsvoll vor. „Schwänger sie bloß nicht, Junge!“
„Oh … Gott. Okay.“
Olive lächelte breit, und er hastete davon.
Jane nahm ihn am Arm und zog ihn zur Tür. „Was hat sie gesagt?“
„Dass ich dich nicht schwängern soll.“
„Irgendwann treibt mich diese Frau noch mal in den Wahnsinn.“
Chase musste lachen. „Deine Großmutter ist echt ein schräger Vogel.“
„Sie ist nicht meine Großmutter.“ Als sie nach draußen auf den Parkplatz traten, schlug ihnen ein eiskalter Wind entgegen. Am Horizont türmten sich düstere Wolken.
„Dann ist sie Big Macs Mutter?“
Frustriert hob Jane die Brauen. „Sie war ungefähr neun Monate lang mit Macs Vater verheiratet, dann ist er gestorben. Und sie ist einfach geblieben.“
„Hat sie gar keine eigenen Kinder?“
„Oh doch, einen Sohn. Aber der spricht nicht mehr mit ihr.“
„Warum?“, fragte Chase. Er konnte sich nicht vorstellen, was passieren musste, damit ein Mann seine eigene Mutter so behandelte. Er für seinen Teil hätte alles gegeben, um seine Mom zurückzubekommen.
„Grandma Olive hat ihm gesagt, dass sich seine Frau wie eine blinde Hure anzieht.“
„Autsch.“
„Was er ihr vielleicht sogar verziehen hätte, wenn sie sich für ihre kleine Ansprache nicht ausgerechnet den Tag seiner Hochzeit ausgesucht hätte.“
„Oh Mann.“ Nicht, dass er Olives Worte auch nur im Entferntesten angemessen fand – aber trotzdem musste er herzhaft lachen.
Jane presste die Lippen fest zusammen, aber er konnte sehen, dass auch sie ein Lachen unterdrückte.
„Du musst zugeben, dass sie ziemlich lustig ist.“
„Okay“, murrte sie widerwillig. „Ich geb es zu. Aber die Frau hat mir die Hölle heißgemacht, als ich ein Teenager war.“
Chase schauderte, als er versuchte, sich Grandma Olive und die Dynasty Alexis von früher in einem Raum vorzustellen. Keine sonderlich friedliche Kombination. „Sie mag mich übrigens“, erklärte er stolz.
Jane warf ihm einen Seitenblick zu, während er ihr die Trucktür aufhielt. „Wahrscheinlich hat sie sich endlich an Macs Tattoos gewöhnt. Vor ein paar Jahren hätte sie dir noch befohlen, dir den Quatsch vom Hals zu waschen oder sofort zu verschwinden.“
„Dann war dein Grandpa wohl nicht tätowiert?“
„Nein“, sagte Jane mit humorvoll glitzernden Augen. „Aber wenn du sie auf ihn ansprichst, hört sie nicht mehr auf, von seinem knackigen Hintern zu schwärmen.“
„Ach komm, ich glaub dir kein Wort.“
„Solltest du aber. Sie sagt immer, dass sein Arsch so fest war, dass man Nüsse damit knacken konnte. Und dass man sich prima daran festhalten konnte.“
Chase ließ die Tür zufallen, dann nahm er auf dem Fahrersitz Platz und warf Jane einen finsteren Blick zu. „Na, danke! Jetzt werde ich immer an Grandma Olive denken müssen, wenn sich eine Frau an meinem Hintern festkrallt.“
Endlich lachte Jane befreit auf, und es klang einfach wunderbar: ehrlich, heiser und ziemlich unanständig. Gott, war sie sexy. Trotzdem schaffte Chase es immer noch nicht, Jane und das kaputte junge Mädchen von früher unter einen Hut zu bringen. Wenn er hätte raten müssen, was mit Dynasty passiert war, hätte er auf einen ziemlich holprigen Lebensweg getippt. Abgebrochene Ausbildung. Mehrere Kinder von verschiedenen Vätern. Alkohol und Drogen und eine Reihe nutzloser Typen.
Als er seinen Highschoolabschluss gemacht hatte, war sie gerade mal vierzehn gewesen. Wann hatte sie ihr Leben geändert? Und warum? Er traute sich nicht, nachzufragen. Jane schien nicht zu kapieren, dass er Billy Chase war. Verdammt, wahrscheinlich erinnerte sie sich nicht mal an Billy Chase. Und selbst wenn …
Es war nicht zu übersehen, dass Jane ihre Vergangenheit hinter sich gelassen hatte. Und dass sie nicht sonderlich erfreut reagieren würde, wenn man sie darauf ansprach.
Jetzt, wo er ihr Geheimnis kannte, hätte Chase sie wohl eigentlich besser verstehen sollen. Stattdessen hatte er das Gefühl, dass Jane Morgan immer tiefer im Nebel verschwand. Sie war ihm ein größeres Rätsel als jemals zuvor. Und gleichzeitig war er faszinierter von ihr als jemals zuvor.
Er fragte nicht noch einmal, ob sie mit ihm
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