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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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zur Hölle war das ganze Zeug nur abgeblieben? Sie stellte das Glas ab und fing an zu lachen. „Chase, das kannst du gar nicht verstehen. Meine Mutter war … Gott, ich weiß nicht mal genau, was sie eigentlich war. Lass es mich so ausdrücken: Meine Kindheit sah so aus, dass wir ihren wechselnden Ehemännern von Gefängnis zu Gefängnis hinterhergezogen sind. Meine Mom hat Lebenslängliche gesammelt.“
    Chase schüttelte den Kopf und erstarrte mitten in der Bewegung. Seine Hand mit der Gabel schwebte auf halben Weg zu seinem Mund in der Luft. „Lebenslängliche?“
    „Mom war ein Knastgroupie. Sie hat Typen geheiratet, die im Gefängnis saßen. Einen nach dem anderen. Vier, um genau zu sein. Und alle hat sie kennengelernt, als sie schon einsaßen. Du sitzt hier gerade dem Ergebnis eines sogenannten Intimzellenbesuchs gegenüber.“ Sie schlug sich die Hand vor den Mund. „Oh Gott. Habe ich das gerade wirklich gesagt?“
    „Ja“, krächzte Chase, dem es vor Schreck fast die Stimme verschlagen hatte.
    Sein fassungsloser Gesichtsausdruck brachte Jane zum Kichern. Und dann brach sie fast zusammen vor Lachen. „Oh, Mann“, keuchte sie, „dein Blick ist echt zum Schreien.“
    „Deine Mom hat Häftlinge gesammelt?“
    „Ja, wie Hundewelpen am Straßenrand.“ Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen. „Ich kann dir versichern, dass mein Leben als Kindergartenkind ziemlich abwechslungsreich war.“
    „Jane“, sagte er leise. Die Überraschung in seinem Blick war aufrichtiger Sorge gewichen. „Wie oft bist du damals denn umgezogen?“
    Sie zuckte die Achseln. „Sobald meine Mom es leid war, ihrenjeweiligen Mann zu besuchen, hat sie angefangen, dem nächsten zu schreiben. Mein Dad war der Erste, deswegen ist er für sie wahrscheinlich etwas Besonderes. Ist es heiß hier drin? Mann, mir ist echt heiß.“
    „Das liegt wahrscheinlich an der Mischung aus Curry und Alkohol.“
    „Oh, Mist. Wirklich? Wie peinlich! Allerdings nicht halb so peinlich, wie mit den Kindern der Gefängniswärter deines Dads zur Schule zu gehen. Kannst du dir das vorstellen?“
    „Nein“, sagte er über ihr prustendes Gelächter hinweg.
    Sie atmete tief durch und sagte halbwegs gefasst: „Keine Ahnung, warum ich dir das alles erzählt habe.“
    „Könnte daran liegen, dass du deinen ersten Drink einfach so runtergeschüttet hast.“
    „Vielleicht“, sagte sie. Dann traf das schlechte Gewissen sie wie ein Faustschlag. „Oh, Chase, es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht. Wegen dem Alkohol.“
    Er verdrehte die Augen. „Nicht das schon wieder! Kein Problem. Wenn dir danach ist, schieß dich ruhig hemmungslos ab. Ich verspreche, dass ich nicht gleich die Anonymen Alkoholiker anrufe. Und wo du schon angetrunken bist: Gibt es sonst noch etwas, das du gerne loswerden willst?“
    In ihrem Kopf begann eine Alarmglocke zu schrillen. Noch ein Cocktail mehr, und sie würde vermutlich alles erzählen. Nicht nur das, was ihre Mutter getan hatte. Darüber zu reden fiel ihr relativ leicht. Janes Kindheit war schwierig gewesen, aber nichts davon war ihre eigene Schuld. Das mit der Schuld hatte erst angefangen, als sie zwölf wurde und begann, ihre eigenen Fehler zu machen.
    „Jane …“
    „Nö“, log sie. „Sonst habe ich nichts zu beichten. Alles andere ist nicht weiter erwähnenswert. Langweilig. Kein Grund, mich mit weiteren Drinks zu bestechen.“ Was schade war. Denn einen Augenblick lang hatte sie ernsthaft in Erwägung gezogen, sich heute Abend ins Nirwana zu schießen.
    Chase neigte ganz leicht den Kopf und sah ihr in die Augen. Zwischen seinen Brauen erschien eine tiefe Falte. Angst breitete sich in Janes Magen aus. Aber Chase war in Grand Junction aufgewachsen. Es konnte nicht sein, dass er mehr über sie wusste!
    Dennoch war sein nachdenklicher Blick beunruhigend. „Was?“, fragte sie.
    „Du bist einfach …“ Er blickte auf die Tischplatte. „Du verwirrst mich.“
    „Ich bin nicht verwirrend“, beharrte sie. „Ich bin total durchschaubar. Meine Familiengeschichte ist vielleicht kompliziert, aber ich bin nicht wie meine Leute. Ich bin anders.“
    „Bist du deswegen mit mir zusammen, Jane?“ „Ich bin nicht mit dir zusammen.“
    „Danke, dass du mich daran erinnerst. Also, hast du deswegen eine Affäre mit mir? Statt mit einem ganz normalen Typen? Weil ich dich an deine Familie erinnere?“
    Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, schneller und immer schneller. Sie wusste, warum Chase ihr gefiel, aber sie

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