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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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unbedeutend im Vergleich zum Racheengel, zu der brennenden Frau, deren Auftritt sie gerade inszeniert hat.
    »Erfolgreich?«, fragt Constantine.
    »Ich glaube schon.« Entweder sie hat Guvag eingeschüchtert oder sie hat ihre ganze Familie getötet. Ihr Auftritt war zweifellos spektakulär. Wenn sie das Plasma hätte bezahlen müssen, dann wäre es eine Rechnung von zehntausend Dalder geworden. Sie hofft, dass der Anblick eines Gegners, der so großzügig mit Plasma umgehen kann, Guvag entsprechend nachdenklich macht.
    »Wollen wir jetzt etwas anderes versuchen?«, fragt Constantine. Er zieht sich einen der billigen Stühle heran, zupft die Knie seiner grauen Hosen hoch und setzt sich.
    »Gut.«
    Fügsam hält Aiah ihm das Handgelenk hin und Constantine umfasst es.
     
    Stoka Siebzehn
    Die Uhr für Männer, deren Wort Gesetz ist
     
    Constantines Leibwächter Khoriak fährt Aiah in einem kleinen Geldan-Zweisitzer nach Hause. Sie lässt sich am Supermarkt absetzen, um vom öffentlichen Fernsprecher aus Esmon anzurufen.
    »Ich habe mich um Guvag gekümmert«, sagt sie. »Er dürfte dir jetzt keine Probleme mehr machen.«
    Esmon braucht einen Augenblick, um die Neuigkeit zu verarbeiten. »Was meinst du damit? Was heißt das, du hättest dich um ihn gekümmert?«
    »Wenn er dich oder Khorsa noch einmal belästigt, sag mir Bescheid. Aber er dürfte es eigentlich nicht tun. Du brauchst nichts zu unternehmen, hast du verstanden?«
    »Äh … ja, schon. Aber …«
    »Und du musst Stonn davon abhalten, etwas Dummes zu tun. Ich weiß, das ist eine lebenslange Aufgabe, aber wenn er jetzt gegen Guvag vorgeht, ruiniert er alles.«
    »Ich … ich rede mit ihm.«
    Aiah legt auf, kauft ein paar Erfrischungsgetränke, um den Kühlschrank aufzufüllen, und geht nach Hause.
    Die Erinnerung an die brennende Frau drängt sich in ihr Bewusstsein.
     
    Die Rache des blauen Giganten …
    Aber die Lynxoid Brothers sind bereit!
    Sehen Sie das neue Chromoplay!
     
    Das Zischen und das leichte Druckgefühl im Innenohr verraten ihr, dass der Wagen die Spitzengeschwindigkeit von mehr als 450 Radien pro Stunde zu verringern beginnt. Die InterMetropolitan-Pneuma nach Gunalaht ist ein Hochgeschwindigkeitszug, der mehr Zeit in den Bahnhöfen verbringt als auf freier Strecke.
    Aiah klemmt ein Lesezeichen in das Buch über die Plasmatheorie und wartet, bis der Zug abgebremst hat. Regelmäßig gesetzte, sanfte grüne Lampen, mehr kann sie draußen nicht erkennen. Vorher in voller Fahrt waren die Lampen nur als Streifen zu sehen gewesen, jetzt kann Aiah bereits einzelne Lichtflecken voneinander unterscheiden. Schließlich wird ihr der Magen in die Kehle hochgedrückt, als der Wagen aus dem Tunnel ausschert und zischend am Bahnsteig stehen bleibt.
    Draußen sieht sie als Erstes eine Reihe greller Reklamen für Spielcasinos. Alle in der Farbe von poliertem Gold, um den verheißenen Luxus anzudeuten. Alle versprechen großartige Darbietungen und Vergnügungen und immer größere Gewinnchancen. Sie steckt das Buch in ihre Reisetasche, die schwer ist von Constantines Münzen, wirft sie sich über die Schulter und steigt aus.
    Ihre Fahrkarte ist bis zur Haltestelle hinter Gunalaht gültig. Eine der kleinen Vorsichtsmaßnahmen, die Martinus ihr ans Herz gelegt hat.
    Sie geht an den Reklametafeln der Spielbanken vorbei, findet den Wegweiser zu den Nahverkehrszügen und stellt fest, dass sie Geld wechseln muss. An einem von einem halben Dutzend Ständen, die offenbar alle den gleichen Wechselkurs anbieten, versorgt sie sich mit einheimischer Währung. Dann fährt sie mit dem Nahverkehrszug bis direkt zu ihrer Bank.
    Wenn sie eine Angeberin wäre, überlegt sie, dann könnte sie natürlich auch mit dem Taxi fahren. Aber die Reflexe eines reichen Menschen hatten noch keine Zeit, sich bei ihr einzunisten.
    Die Bank ist anders als alle Banken, die sie bisher gesehen hat. Ein großer, stiller Raum mit weichen Teppichen, an einigen Schreibtischen sitzen Angestellte und arbeiten lautlos. Spitz zulaufende mit weißer Emaille überzogene Säulen stützen die fächerartig unterteilte Decke. Ein Empfangschef in schwarzem Samtfrack führt Aiah zum Schreibtisch eines Mr. nar-Ombre. Er spricht so leise, dass sie sich vorbeugen muss, um ihn zu verstehen.
    Die Formalitäten sind rasch erledigt: Sie nennt ihm die Codes, die Constantine ihr gegeben hat, unterschreibt, hinterlegt ihren Fingerabdruck und fragt nach dem Kontostand. Nar-Ombres Computer surrt ein paar Sekunden, bevor

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