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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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er die Ziffern ausgibt: 200.141,81. Ein paar Tage Zinsen sind dazugekommen.
    »Danke«, sagt sie. Dann tut sie so, als würde sie ein paar Sekunden zögern. »Hat sonst noch jemand Zugriff auf das Konto?«, fragt sie.
    Der Bankangestellte sieht in den Unterlagen nach. »Wir haben auch dem Herrn, der das Konto eingerichtet hat, die Codes gegeben, ein gewisser Mr. Cangene. Wir haben auch von ihm die Unterschrift und den Abdruck.«
    Aiah verkneift sich ein Lächeln. Constantine sollte doch wissen, dass sie sich nicht von ihm zur Passu machen lässt.
    Nicht, dass sie sich an seiner Stelle anders verhalten hätte.
    »In diesem Fall«, sagt Aiah, »möchte ich gern den gesamten Betrag abheben und ein neues Konto nur unter meinem Namen eröffnen.«
    Mr. nar-Ombres Gesichtsausdruck verrät, dass er täglich solche Bitten hört. Vielleicht trifft es sogar zu. »Bei der Schließung eines solchen Kontos werden leider Gebühren fällig, ebenso bei der Einrichtung eines neuen«, warnt er sie.
    »Ich verstehe«, sagt Aiah. Sie hebt ihre Schultertasche. »Ich möchte auch eine Einzahlung machen.«
    Mr. nar-Ombres Finger tanzen über die Tastatur. »Sehr wohl, Miss.«
    Sie schätzt, dass ein paar Tage Zinsen die Gebühren wettmachen.
    Als sie die Bank verlässt, fragt sie den Türsteher, ob er ein Hotel empfehlen kann und fährt mit dem Taxi hin.
    Lebe gut, solange du es noch kannst, denkt sie sich.
    Sie schafft es, den Rest des Tages in Gunalaht zu verbringen, ohne auch nur einen Fuß in ein Spielcasino zu setzen. Wenn sie nicht Constantines Passu sein will, dann wird sie auch nicht zur Passu eines ganzen Staates werden.
     
    Plasmaleck Klasse B in Karapoor!
    Hunderte Verletzte!
    Einzelheiten im Wire!
     
    Und wieder diese unglaublich schnelle Arbeit. Während des Wochenendes, an dem Aiah nach Gunalaht und zurück gefahren war, haben die Arbeiter die Fabrik fast komplett eingerichtet. In die fertig gestellte Abschirmung sind einige Terminals eingebaut worden, jeweils mit bequemen Polsterstühlen und zwei ovalen Videoschirmen versehen, die wie Augenpaare starren. Ein Metalldach schützt jetzt die ganze Anlage vor etwaigen Versuchen, das Dach herunterbrechen zu lassen, die hohen Fenster sind verklebt, sodass praktisch kein Schildlicht mehr von draußen hereinkommt.
    Drei Männer arbeiten an den Terminals. Sie haben die Hände um die kupfernen Handsender gelegt und konzentrieren sich mit geschlossenen Augen. Zwei sind Jaspeeri, überraschend jung und mit schlechter Haut, aber in dezentes Grau gekleidet, das an die Uniformen einer Eliteschule erinnert, was sie noch jünger wirken lässt, als sie ohnehin schon sind. Einer flüstert lautlos mit sich selbst, während er den Vorrat anzapft. Sein Oberkörper schwankt, einem geheimen Rhythmus folgend, leicht hin und her. Der dritte ist älter und schwarz, er könnte ein Cheloki sein. Das Gesicht ist hart, die Hakennase sticht wie ein Schwert zwischen den Augen hervor. Vielleicht ein Veteran aus Constantines Kriegen.
    Durch die noch nicht verklebten Fenster des Büros sieht Aiah hinaus. Ein Lastwagen liefert an der Laderampe eine Fuhre Sandsäcke ab. Mit hochgezogenen Augenbrauen dreht sie sich zu Constantine herum, der am Schreibtisch arbeitet. »Wen wollen Sie eigentlich angreifen?«, fragt sie.
    Er schaut zu ihr hoch. »Sorya sagte mir schon, dass Sie ziemlich neugierig sind.«
    Es scheint ihn nicht weiter zu stören, aber vorsichtshalber wendet Aiah ein: »Wer wäre hier nicht neugierig?«
    Ein leichtes Lächeln spielt um Constantines Lippen. »Sie brauchen es nicht zu erfahren.«
    »Es ist offensichtlich, dass Sie eine Art Krieg planen.«
    »Ich plane eine Veränderung«, erwidert Constantine. »Eine evolutionäre Transformation. Und sie kommt mich nicht einmal teuer zu stehen.« Er steht auf, lässt die kräftigen Schultern kreisen. Mit funkelnden Augen betrachtet er die Terminals.
    »In unserer Welt verändert sich nichts, weil die Kosten jeder Veränderung so hoch sind«, erklärt er. »Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die Kosten für den Raum. Überlegen Sie doch mal, was es allein schon kostet, ein neues Gebäude zu errichten. Irgendetwas steht schon auf dem Gelände, also müssen Sie ein altes Gebäude kaufen und alle Leute, die jetzt dort wohnen oder arbeiten, umsetzen. Diese Menschen umzusetzen kostet sehr viel Geld, und selbst wenn die Bauherren es irgendwie schaffen, die Entschädigungen nicht auszuzahlen, muss irgendjemand dafür aufkommen. Deshalb stellt jedes neue

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