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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Gebäude, bevor es seinen Betrieb aufnimmt, eine Belastung für die Wirtschaft dar. Nur wenige Banken können es sich erlauben, ein solches Unternehmen zu finanzieren, solange es nicht durch die Regierung oder die Zentralbank abgesichert ist, und dies macht die ganze Sache noch einmal komplizierter. Jaspeer kann sich höchstens alle paar Jahre etwas wie die Mage Towers erlauben. Große Veränderungen sind nicht möglich, weil die damit verbundenen Kosten viel zu hoch sind. Deshalb können die meisten Leute keine neuen Gebäude errichten und sind darauf angewiesen, die alten Gebäude umzubauen. Dies wiederum bedeutet, die Beschränkungen der alten Gebäude hinzunehmen und sich mit der Art und Weise, wie sie in die Infrastruktur eingebunden sind, einfach abzufinden.«
    Er nickt nachdenklich. »Und deshalb möchte ich die ganze Welt umgestalten. Ich möchte sie neu erfinden, ich möchte sie verwandeln.«
    »Was haben Sie denn nun vor?«, fragt Aiah. »Wollen Sie einfach ein paar Häuser abreißen und neu aufbauen?«
    Er lacht. »Ich wünschte, ich könnte es.« Er schüttelt den Kopf. »Was hätte ich ausrichten können, als Senko und seine Leute noch aktiv waren.«
    Aiah deutet mit einem Nicken in Richtung der drei Männer, die an den Terminals arbeiten. »Was machen die da?«
    Constantines Augen funkeln amüsiert. »Sie treffen die nötigen Vorkehrungen, um einige Dinge abzureißen.«
    »Ach, wirklich?«
    »Sie sind …« Er runzelt die Stirn. »Sie sind so etwas wie Späher. Erinnern Sie sich noch an das, was ich Ihnen über die Kampfmagier erzählt habe? Darüber, dass sie im Kampf nicht lange überleben? Nun ja, das gilt für eine bestimmte Sorte von militärischen Magiern. Für jene eben, die in Schlachten eingesetzt werden. Diejenigen, die sich in riesige brennende Frauen verwandeln und die Feinde mit gewaltigen Energiestößen einäschern.« Er sieht Aiah lächelnd an.
    Das Lächeln macht sie unsicher, und einen Augenblick lang fragt sie sich, ob er etwas über die Sache mit Guvag erfahren hat. Aber Constantine spricht sofort weiter.
    »Die andere Sorte der Militärmagier geht umsichtiger vor«, sagt er. »Sie greifen nicht an und versu chen eher, sich einzuschleichen. Sie suchen Schwachpunkte in der Verteidigung des Feindes, zeichnen sie auf und versuchen sie auszunutzen, ohne den Feind zu alarmieren. Sie sind eher Spione als Krieger, und jeder ist hundert von der anderen Sorte wert. Die dort«, er weist mit einem Nicken in Richtung der drei Männer, »gehören zu den Besten.«
    »Diese beiden jungen Burschen …«
    »Naturtalente«, meint Constantine mit kleinem Lächeln. »Genau wie Sie, Miss Aiah. Sie haben den Umgang mit dem Plasma instinktiv und nicht in einer formalen Ausbildung gelernt. Junge Geister sind für diese Art von Arbeit sehr gut geeignet, denn sie sind frei von hinderlichen Denkmustern und neigen nicht zu vorgefassten Interpretationen.« Er nickt noch einmal. »Und die beiden sind sehr erfolgreich.«
    »Ist ihre Arbeit nicht gefährlich? Wenn sie entdeckt werden …«
    Er sieht Aiah nicht ohne Wohlwollen an. »Ich glaube, die Männer begreifen sogar besser als Sie, welchen Risiken sie sich aussetzen.«
    Aiah formuliert ihren Einwand um. »Sie sind jung und wissen vielleicht gar nicht, worauf sie sich einlassen. Aber Sie benutzen diese jungen Leute.«
    Constantine lächelt sie an, dass die kräftigen weißen Zähne blitzen. »Miss Aiah«, erinnert er sie, »auch Sie sind jung und ich benutze auch Sie. Und – das kann ich Ihnen versichern – auch Sie wissen nicht, worauf Sie sich eingelassen haben.« Er spreizt die Finger. »Aber trotzdem sind Sie hier, nicht wahr? Ihr Wille hat Sie hergeführt.« Er macht eine umfassende Geste, die neben den riesigen Akkumulatoren, der Abschirmung und den Terminals die ganze Fabrik einschließt. »Und mein Wille hat das hier entstehen lassen. Nicht mehr lange, und es werden weitere Dinge entstehen. Neue Ideen werden auf die Realität Einfluss nehmen.«
    Aiah hat wenig Verständnis für Constantines me taphysische Erörterungen. »Ich bin älter als die beiden dort«, sagt sie. »Die jungen Kerle da können doch nicht …«
    Constantines Blick wird hart. »Warum messen wir dem Leben der Jungen einen höheren Wert bei als dem Leben der Alten?«, unterbricht er sie. »Die Jugend hat Qualitäten, die mir wertvoll sind – oder genaugenommen nicht nur mir, sondern auch allen anderen. In einigen Jahren werden die beiden Jungen da auf diese Episode als ihre

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