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Plastikfreie Zone

Plastikfreie Zone

Titel: Plastikfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Krautwaschl
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kein Dauerzustand sein kann, da sich jetzt die Schranktüren nicht mehr öffnen lassen. Zeit, das Schlafzimmer mal umzuräumen, denke ich. Das haben wir schließlich seit Jahren vor.
    Währenddessen hat Thomas Bogner bereits einige Gäste interviewt, um zu erfahren, was sie von der Sache halten. Die Familienmitglieder sind schon früher drangekommen. Soweit ich die Statements mitverfolgen kann, äußern sich eigentlich alle recht positiv oder zumindest neutral über unser Experiment. Um sie etwas stärker einzubeziehen, habe ich ein großes Plakat vorbereitet, auf dem sämtliche Problemfälle aufgelistet sind, die noch auf eine Lösung warten. Jeder kann und soll zu den einzelnen Punkten Vorschläge und Tipps notieren – Platz ist genug. Wenn man so will, ist es eine Art Wohnzimmergeneralprobe für unseren Blog.
    Nahrungsmittel
    Käse: auch in Bioläden zumindest in Frischhaltefolie verpackt. (Wie schaut’s da mit Schadstoffen aus? Gibt es etwas aus Bioplastik?)
    Kaffee: offen und in Bio-Fair-Trade-Qualität noch nicht gefunden.
    Gefrierbeutel aus kompostierbarem Bioplastik zum Einfrieren von Lebensmitteln.
    Konserven (Fisch, Gemüsemais, Fleischaufstriche): innen fast immer mit Plastik beschichtet.
    Gewürze (Vanillezucker, Backpulver usw.): bislang nur in Plastik gefunden.
    Rosinen, Haselnüsse, Mandeln ebenso.
    Hygieneartikel
    Toilettenpapier, Taschentücher, Küchenrollen: nur in Plastikumhüllung.
    Tampons, Binden usw.: entweder aus Plastik oder zumindest in Plastikumhüllung. Alternativen teuer oder in Österreich nicht erhältlich.
    Watte: Verpackung aus Plastik; Watte selber enthält meist ebenfalls Kunstfasern.
    Kondome mit plastikfreier Verpackung?
    Körperpflege/Kosmetik
    Kosmetikartikel: trotz natürlicher Inhaltsstoffe meist in Kunststoff verpackt.
    Putz- und Waschmittel
    Geschirrspültabs und -pulver: einzeln in Plastik verpackt beziehungsweise mit Plastikhülle im Karton. Alternativen?
    Geschirrspülgeräte: allgemein als Problem (Hitze, Wasser, Chemikalien in Verbindung mit Plastik).
    Küchenschwämme und Abwaschtücher: Wettex und andere Marken ausnahmslos aus Kunstfaser (stattdessen Baumwollfrottee probieren).
    Baby-/Kinderprodukte
    Sauger, Schnuller
    Schultaschen, Federpennale (Federmäppchen); Buchumschläge, Mappen, Stifte: kaum Alternativen.
    Kleidung, Textilien
    Fleece: Da gibt es angeblich ein Recyclingmaterial von »Patagonia«, aber wie schaut es da mit Schadstoffen aus?
    Funktionskleidung: besteht ausschließlich aus Kunststoff.
    Laufschuhe ebenso, desgleichen sehr viele Sportschuhe .
    Schaumstoffmatratzen: Welche Materialien werden verwendet?
    Anfangs tut sich nicht viel auf unserem Plakat, doch als ich gegen Abend wieder einmal nachschaue, finden sich dort einige interessante Vorschläge und Tipps. Besonders erfreut bin ich über einen Hinweis von Brigitta. Sie empfiehlt mir ein kleines Geschäft in der Grazer Innenstadt (Brantner), wo angeblich sowohl sämtliche Gewürze als auch Trockenobst, Nüsse, Rosinen, Tees und verschiedenste Getreidesorten unverpackt erhältlich sind und individuell abgefüllt werden. Wunderbar. An drei Tagen der Woche bin ich ohnehin berufsbedingt in Graz, und zudem liegt dieses Geschäft fast am Weg. Besser könnte es nicht sein.
    Wie nicht anders zu erwarten haben sich einige »lustvoll« auf das Thema Kondome gestürzt, und außer dem Hinweis, dass sie aus Naturkautschuk hergestellt werden und somit kein Erdölprodukt sind, fand sich kein wirklich ernst zu nehmender Hinweis. Die großteils amüsanten, aber wenig praktikablen Tipps reichten vom Schafsdarm bis zur Enthaltsamkeit. Plastikfreie Verpackungen schien niemand je gesichtet zu haben.
    Beim Thema Schulartikel haben sich die Kinder ausgetobt. Immerhin stehen da Alternativlösungen wie Holzlineal, Lederetui und Lederschultasche. Marlene kann es nicht lassen und schreibt: »Ordentliche Stifte, die nicht gleich abbrechen – die kann man einzeln nachkaufen, ganz ohne Verpackung!« Irgendjemand verweist auf ein Infoheft Clever einkaufen für die Schule – eine Broschüre des Umweltministeriums , und ich erinnere mich dunkel, dieses Heft schon einmal durchgeblättert zu haben. Jedenfalls ein Hinweis, dem man nachgehen sollte.
    Auch zu Bereichen, die gar nicht auf dem Plakat aufgelistet sind, erhalten wir den einen oder anderen Tipp. So empfiehlt uns ein Spaßvogel, auf Holzski umzusteigen, und ein anderer kreativer Geist schlägt uns vor, unser Auto gegen eine alte Pferdekutsche zu tauschen. Trotz

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