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Plastikfreie Zone

Plastikfreie Zone

Titel: Plastikfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Krautwaschl
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und Thomas Bogner, die bei dieser Gelegenheit einen kleinen Film drehen wollten, denn mein Geburtstag soll schließlich der Startschuss für unseren Weblog Kein Heim für Plastik sein.
    EINLADUNG
    zu einer plastikfreien Geburtstagsfeier!
    Wie die meisten von euch sicher bereits wissen, fällt mein Geburtstag heuer in die Zeit eines (hoffentlich nur) fast unmöglichen Experiments.
    Daher bietet es sich natürlich an, den Beginn unseres plastikfreien Einkaufsmonats und mein Geburtstagsfest zusammenzulegen und beides gemeinsam angemessen zu feiern.
    Da im Zuge unserer Hausräumaktion einiges an Plastik entfernt wurde, habe ich einen speziellen Geburtstagswunsch: Ihr findet hier eine kurze Liste von Dingen, die uns jetzt fehlen, und ich würde euch im Sinne des Experiments bitten, bei euch zu Hause, bei Eltern, Großeltern, Geschwistern und so weiter nachzuschauen, ob nicht so ein natürlich plastikfreies Teil irgendwo herumsteht oder -liegt, das keiner mehr braucht.
    Wenn ihr etwas Entsprechendes findet, würde ich mich sehr darüber freuen – wenn nicht, dann ist eure Anwesenheit Geschenk genug!!! Bitte nichts extra kaufen!!! Sollten zu viele gleiche Dinge mitgebracht werden, könnt ihr ja untereinander tauschen oder sie einfach wieder mitnehmen. Ich stelle mir das jedenfalls sehr lustig vor … Ich hoffe, ihr auch!
    Falls jemand einen Kuchen oder Aufstrich mitbringen will, so hoffe ich, dass ihr euch dem Motto entsprechend innovative Transportverpackungen einfallen lasst. Bin schon sehr gespannt!
    Nun zu meiner »Wunschliste«:
    • Vier bis fünf alte Holzsessel (Stühle)
    • Metall-, Holz- oder Korbkübel für Abfall oder Papierkübel und Abfalleimer aus Metall, Holz oder Korbgeflecht
    • Salzstreuer und Pfeffermühle
    • Alu- oder sonstige Metalldosen
    • Holztruhen oder Kisten mit Deckel in verschiedenen Größen (für Kinderspielzeug, Kleinkram usw.); eventuell auch stabile Schuhkartons
    • kleines Tischerl oder Nachtkasterl
    • Seifenablage (wegen der Bruchgefahr vorzugsweise aus Holz oder Metall)
    • Brotdose
    • Metalltrichter zum Umfüllen von Flüssigkeiten
    • Vorratsbehälter (Keramik, Glas, Metall, Holz); alte Rexgläser
    Die Erste, die reagierte und sich näher über meine plastikfreien Wünsche informierte, war Sonja, die Lebensgefährtin von Gerhard. Seit unserer Ausbildungszeit gehört sie zu meinen ältesten Freundinnen, war später gerne und oft Babysitterin für unsere Kinder und erwartete nun in ein paar Monaten ihr erstes Kind. Sie und Gerhard sind nach unserer Übersiedlung aufs Land in unsere alte Grazer Wohnung gezogen – in ein Haus, das Peter von seinem Großvater geerbt hat –, und von Zeit zu Zeit erfahre ich beiläufig, was sich dort an Hinterlassenschaften unserer Familie noch so alles findet: im Keller und auf dem Dachboden, im Geräteschuppen und im Gartenhäuschen. Lauter Gegenstände jedenfalls, die wir nie vermisst haben. Zu Sonjas Leidwesen, denn somit bleibt es an ihr hängen, sich um die Entrümpelung zu kümmern.
    Bei diesem Anruf jedoch klang sie amüsiert.
    »Meinst du das ernst mit den alten Sachen?« Ich kannte diesen Tonfall und wusste sofort, dass sie etwas im Schilde führte, ließ es mir allerdings nicht anmerken.
    »Ja, sicher, das weißt du doch. Ich muss die Plastiksachen ersetzen, und da dachte ich an alte Dinge aus Glas und Holz, die irgendwo unbenutzt herumliegen. Wieso? Was hast du vor?«
    »Das wirst du schon sehen. Ich wollte nur sichergehen. Wir haben da jedenfalls einiges für dich. Du kannst dich schon mal auf eine große Überraschung gefasst machen!«
    Langsam wurde ich misstrauisch. »Aber bitte nichts allzu Peinliches! Werner und Thomas kommen schließlich auch, um die Übergabe der Geschenke zu filmen.«
    Sonja fing an zu lachen. Offenbar war es genau das, was ihr vorschwebte. Ich platzte fast vor Neugier, konnte sie jedoch nicht erweichen, mit Einzelheiten rauszurücken. »Du wirst schon sehen! Nur so viel verrate ich dir: Alles ist 100-prozentig plastikfrei und selbstverständlich alt, genau wie es in der Einladung steht. Wir halten uns ganz streng an die Vorgaben.«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten und es zur Not mit Humor zu nehmen.
    Ich verdrängte den Anruf vorübergehend, denn die nächsten Tage waren ausgefüllt mit Vorbereitungen, immerhin erwarteten wir ungefähr vierzig Gäste. Zwar würden die meisten etwas Essbares mitbringen wie verschiedene Brotaufstriche, Salate und Kuchen, doch es blieb genug übrig für mich.

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