Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plastikfreie Zone

Plastikfreie Zone

Titel: Plastikfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Krautwaschl
Vom Netzwerk:
nachhaltigen Umgang damit. Gleiches gilt auch für Metalle und sogenannte »seltene Erden«, die in der Produktion von Mobiltelefonen eingesetzt werden. Kunststoff aus diesem sowie aus dem gesamten Elektronikbereich wegzubekommen, das wird momentan nicht möglich sein und wäre zudem kaum sinnvoll. Wohl aber scheint es ein Gebot der Stunde, auf qualitativ hochwertige, langlebige Produkte zu setzen, die möglichst unkompliziert zu reparieren sind und deren Bestandteile sich am Ende für neue Handys recyceln lassen.
    Völlig unabhängig von solchen Überlegungen bleibt natürlich die Forderung nach schadstofffreiem Kunststoff bestehen, zuallererst für so heikle Bereiche wie Schnuller und anderen Babybedarf. Außerdem besteht unverändert Bedarf an neuen Techniken, die eine echte stoffliche Wiederverwertung gewährleisten. Die Entwicklung genau solcher Stoffe, Techniken und Produktionsverfahren würde sowohl die nicht erneuerbare Ressource Erdöl entlasten, als auch dem Bedürfnis nach gesundheitlich unbedenklichen Produkten gerecht werden und wäre damit sogar eine wirkliche Zukunftschance für die Plastikindustrie.
    Leider zeigt gerade diese bislang wenig Interesse an einem solch innovativen Prozess, sondern gefällt sich eher in der Verteidigung des Istzustands. Manchmal gewinne ich sogar den Eindruck, dass es den Vertretern dieser Branche wichtiger ist, die Ökobilanz anderer Materialien wie Papier und Glas schlechtzumachen, als sich ehrlichen und nachvollziehbaren Verbesserungsmöglichkeiten im eigenen Bereich zu widmen. Wie komplex das Problem ist, das belegt recht anschaulich eine kontroverse Diskussion auf unserem Blog Kein Heim für Plastik mit einem Kunststofftechniker, den ich hier Herrn P. nennen will.
    Schönen guten Tag!
    Durch den Bericht in einer Radiosendung bin ich jetzt mal hier angelangt, habe mir einige Beiträge durchgelesen und mir nach ein zwei Tagen dann gedacht, einen Kommentar zu schreiben, weil ich das Ganze hier doch erschreckend finde.
    Woher kommt diese umfassende und undifferenzierte Ablehnung des »Plastik« in jeder Darreichungsform. – Mich erinnert diese hier gezeigte Einstellung in ihrer Ignoranz, Verallgemeinerung und Intoleranz erschreckend an die Rechtspopulisten – was dem einen sein Minarett ist dem anderen sein Plastiksackerl. Ob Argumente schlüssig sind, Probleme den richtigen Verursachern zugeordnet werden, bessere und brauchbare Alternativen angeboten werden, zählt nicht, der schnelle coole Triumph in den Medien zählt.
    Wenn ich nur oberflächlich die Berichte zum Badezimmer durchlese – da geht es ja um die Verurteilung von allem Möglichen, ob aber ein ungeliebtes Shampoo in einer Glasflasche, einer Kunststoff- oder Alutube geliefert wird, ist doch komplett egal – lassen Sie doch Ihren Unmut über fragwürdige Kosmetika nicht an der Verpackung aus.
    Warum regt man sich über »Plastiksackerl« auf, die in der Landschaft herumfliegen, und nicht über diejenigen, die sie einfach wegwerfen? Mich stört der Dreck in der Landschaft ebenso, aber mir ist es relativ egal, ob mir ein Zeitungspapier, ein McDonald’s-Karton, eine Aludose um die Ohren geweht werden, lediglich zerbrochene Glasflaschen finde ich besonders blöd, und Kronkorken, auf die man steigt.
    Kunststoffverpackungen sind, richtig angewendet, ebenso hervorragende Verpackungen wie Blech, Papier und Glas – alles aber richtig angewendet, nicht in die Landschaft geworfen.
    Für Getränke »on the go« oder lange Lagerdauer: Aludose.
    Für Spirituosen: Glasflasche.
    Für schnell getrunkene Säfte: PET.
    Milch und Fruchtsaft: Tetrapacks.
    Alles wunderbar.
    Am Strand: Aludose hässlich, PET-Flasche und Tetrapacks hässlich, Glasscherben und Kronkorken gefährlich.
    Und Verpackung an sich hat viele wichtige Aspekte – überlegen Sie mal, was alles an Lebensmitteln nicht verdirbt, weil es nach neuestem Stand der Technik verpackt wird.
    Und ja – ich habe Kunststofftechnik und Maschinenbau gemacht und entwickle neben Sportartikeln, Kfz-Teilen, Handys und so auch immer wieder Verpackungen.
    Lieber Herr P.!
    Das nur »oberflächliche« Durchlesen einzelner Geschichten dieses Blogs führt leider oft zu gewissen Missverständnissen. Wenn Sie den Blog etwas weniger oberflächlich durchlesen, werden Sie aber bemerken, dass es in unserem Experiment immer darum geht, möglichst sinnvolle, praktikable und vor allem nachhaltige Lösungen zu finden.
    Ich halte zum Beispiel nichts davon, Plastikeinwegverpackungen durch

Weitere Kostenlose Bücher