Plastikfreie Zone
von Verpackungsarten gesprochen bzw. von Verpackungsmaterialien – und ja, Sie werden feststellen, dass es fast keine Verpackung gibt, die wirklich nur mit einem Material auskommt, und selbst beim Glas müssen Sie entweder Raubbau an den Korkeichen treiben oder auf Plastik (pur oder im Metallverbund) zurückgreifen, um diese zu verschließen.
Und ja – ich bin viel an Meeren und Seen unterwegs, und ich finde den Mist schlimm, aber im Gegensatz zu Metall schwimmen die meisten Kunststoffe eben.
Warum setzen Sie Plastik mit Einweg gleich? Ich kenne keine wiederbefüllbaren Papierverpackungen, keine wiederbefüllbaren Konservendosen, und die wiederbefüllbaren Glasverpackungen sind absolut im Rückzug. Warum argumentieren Sie nur gegen Plastik, wenn Sie eventuell gegen Einweg argumentieren wollen?
Schön, wenn Sie bei Glasverpackungen Mehrwegsysteme bevorzugen. Allerdings gibt es nur sehr wenige Produkte in Glasmehrwegsystemen, außer Bier fällt mir da nicht sehr viel ein, bei Bier wird Einwegglas immer weiter verbreitet – aus vielen Gründen. Im Kosmetikbereich kenne ich kein Pfandsystem, und sonst fällt mir auch nicht sehr viel ein. Und bedenken Sie bitte, dass Mehrwegsysteme nur im engen regionalen Bereich funktionieren können, ab einer gewissen Transportstrecke ist der Transport der sehr schweren Verpackungen kontraproduktiv; dazu kommen erhebliche Aufwendungen an Energie und Wasser, um die Mehrwegverpackung vor der Wiederverwendung ordentlich zu reinigen. Scheinbar haben Sie das noch nicht bedacht, oder es passt eben nicht in Ihr Konzept. Sie meiden Plastikprodukte, wenn sie nach einmaligem Gebrauch im Müll landen – gut, hört sich schön an. Welche Produkte sind denn das, und haben Sie vergleichbare Produkte aus anderem Material, die sie öfter verwenden können? Mir fällt da momentan nichts ein – na ja ein paar polemische Papierbeispiele vielleicht.
Und zu Ihrem Abschluss – mir macht es immer noch viel Spaß, Produkte besser zu gestalten. Ob der Kunde mit seinem Snowboard einen schönen Tag hat, kann ein Ansatz sein, ein anderer kann aber sein, eine Verpackung besser zu gestalten, und es ist meiner Meinung nach durchaus ein Vorteil, wenn ein Produkt aufgrund einer besseren Verpackung die doppelte Lebensdauer hat, dadurch nicht weggeworfen oder mehr Personen zugänglich wird und entweder für die einfache Ernährung dient oder halt nur mehr Lebensfreude beschert. Es muss nicht immer nur die Medizin oder die Raumfahrt sein, es ist auch toll wenn der Saft nicht zu schnell verschimmelt. Und danke – für ein paar Jahre hab ich in jedem Fall noch Motivation.
Lieber Herr P.!
Meine Beschäftigung mit dem Thema hat mich mittlerweile ausgesprochen viele Mehrwegverpackungsvarianten finden lassen. (Vielleicht lesen Sie mal als Erstes die »plastikfreien Einkaufstipps«!!) Und überhaupt denke ich nach Ihrer Antwort, dass es müßig ist, weiter über »Alternativen« zu diskutieren, wenn Sie sich gar nicht die Mühe machen wollen, zumindest mal die in diesem Blog vorhandenen Alternativen genauer durchzulesen. Wie gesagt: Ich kann mit dem Argument der Intoleranz oder Radikalität nichts anfangen, lade Sie aber hiermit ein, uns einmal persönlich in unserem Haushalt zu besuchen und sich ein konkretes Bild von den möglichen Alternativen zu machen.
Jedenfalls kaufen wir mittlerweile ohne größere Probleme ca. 80 Prozent unserer Lebensmittel so ein, dass wir immer wieder verwendbare Behälter, Taschen oder Kisten (die zum Teil auch aus Plastik sind) verwenden. (Es gibt wunderbare Behälter aus Metall, Glas und Keramik, die man immer wieder befüllen kann.) Der Rest ist in Papier und Glas verpackt, wie auch schon vor dem Experiment. Und im Gegensatz zu früher werden uns durch den viel bewussteren Umgang mit Lebensmitteln, trotz der kürzeren Haltbarkeit, jetzt kaum mehr Lebensmittel schlecht. Wir haben also immer frische, hochqualitative Lebensmittel zur Verfügung, und das fällt eben für mich persönlich unter Verbesserung der Lebensqualität. Mein Anspruch ist indes nicht, die ganze Welt zu missionieren, sondern lediglich denjenigen, die in diesem Bereich für sich persönlich etwas verändern wollen, meine Erfahrungen zur Verfügung zu stellen … Zu dieser Gruppe zählen Sie ja wohl offenbar nicht.
Ehrliches Interesse vorausgesetzt würde ich mich freuen, wenn Sie auf meine Einladung zurückkommen, andernfalls kann ich Ihnen nur empfehlen, sich nicht länger über diesen Blog zu ärgern, denn ich
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