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Plastikfreie Zone

Plastikfreie Zone

Titel: Plastikfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Krautwaschl
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nehme nicht an, dass alleine dadurch Gefahr besteht, dass Plastik(-müll) in nächster Zeit von der Erdoberfläche verschwindet.
    LG Sandra Krautwaschl
    Unser »Schlagabtausch« war damit zwar nicht beendet, aber wesentliche Aspekte ergaben sich vorerst nicht mehr.
    Die immer wiederkehrenden Hinweise auf Ökobilanzen aller möglichen anderen Materialien betrachte ich übrigens zumeist als Ausrede. In vielen Fällen dient diese Argumentation hauptsächlich dazu, den Eindruck zu vermitteln, als könnten die Endverbraucher überhaupt keine sinnvollen Entscheidungen treffen. Und natürlich kommt sie der menschlichen Bequemlichkeit entgegen, indem sie ein Alibi liefert, sich nicht näher damit befassen zu müssen und ohne schlechtes Gewissen weiterzumachen wie bisher.
    Andererseits haben diese Ökobilanzen bei mir persönlich teilweise durchaus dazu beigetragen, generell mit Verpackungsmaterialien sorgsamer und sparsamer umzugehen, was im Übrigen ohnehin der Philosophie unseres Experiments entspricht. Und so geben wir wiederverwendbaren Materialien und Gefäßen für den Transport von Lebensmitteln generell den Vorzug. Ein Beispiel dafür:
    Die kleinen, dünnen Plastikbeutel, die man in der Obst- und Gemüseabteilung findet, sollen laut einer Studie eine etwas bessere Ökobilanz aufweisen als Papiersackerl. Den Vergleich mit Stofftaschen hat man nicht angestellt. Ähnlich fehlt in einer Studie über die Ökobilanz von Bioplastik der Hinweis auf wiederverwendbare Einkaufstaschen als beste Alternative. Ist es nicht an der Zeit zu begreifen, dass wir mit der Verschwendung von Material jeder Art aufhören sollten? Oder mit der Augenwischerei? Und dass es dringend geboten ist, den Menschen endlich reinen Wein einzuschenken?
    In diesen Studien wird teilweise so getan, als hätten wir nur die Möglichkeit, ein Übel gegen das andere auszutauschen und die Verschwendung des einen Materials durch die eines anderen zu ersetzen. Ich finde, dass wir uns gegen diese Art von Bevormundung wehren und uns stattdessen lieber wieder auf den gesunden Menschenverstand verlassen sollten. Eine bessere Ökobilanz als mit meinen Stofftaschen lässt sich höchstens noch dadurch erreichen, dass ich sämtliches Obst und Gemüse für unseren Bedarf eigenhändig anbaue, was jedoch nicht zur Debatte steht, weil das einfach den für uns vernünftigen und praktikablen Rahmen sprengen würde.
    Der Fairness halber möchte ich allerdings nicht verschweigen, dass der kritische Kunststofftechniker mir schließlich noch einen Link zu einer englischsprachigen Studie geschickt hat, die sich unter anderem auch dem Thema Stofftaschen widmet und – siehe da – tatsächlich zu dem Schluss kommt, dass diese bei entsprechend häufiger Wiederverwendung die beste Ökobilanz aufweisen. Wenngleich ich dafür keine wissenschaftliche Studie gebraucht hätte, freue ich mich über diese Bestätigung. Außerdem halte ich im Gegensatz zu Zweckpessimisten an der Überzeugung fest, dass bei entsprechender Bewusstseinsbildung fast alle Menschen ohne Steuerung von außen und oben langfristig bereit wären, ihr Verhalten zum Nutzen der Umwelt umzustellen. Und eben unter anderem auf Stofftaschen umzusteigen. Bis es jedoch so weit ist, halte ich die Verweigerung für ein probates Mittel zum Zweck.
    Trotz aller Diskrepanzen kommt es schließlich zumindest beim Thema Plastiksackerl noch zu einem einigermaßen versöhnlichen Abschluss mit »meinem« Kunststofftechniker. Er schreibt:
    Da es vermutlich (leider) auch Ihnen nicht gelingen wird, die Mehrheit der Kunden dazu zu bringen, ein Baumwollsackerl über Monate oder Jahre hinweg zu nutzen, finde ich es durchaus angebracht, für die Kurzzeituser das »Plastiksackerl« als vertretbare, vielleicht sogar bessere Alternative für die Wegwerfer bestehen zu lassen. Das langfristige Ziel sollte sein, weniger wegzuwerfen, egal wovon.
    Und meine letzte Antwort:
    Ich bin ja eine unverbesserliche Optimistin (wie Sie sicher schon bemerkt haben) und glaube daher nach wie vor, dass es prinzipiell möglich ist, Menschen von nachhaltigen Lösungen zu überzeugen. Allerdings – und da haben Sie absolut recht – braucht das natürlich viel mehr als so einen einzelnen kleinen Versuch. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass jede(r) von uns etwas dazu beitragen kann und sollte!
    Jedenfalls freue ich mich über unsere kleine inhaltliche Annäherung. Das stärkt meine Überzeugung, dass Menschen, die bereit sind, sich mit einem Thema ernsthaft

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