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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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    „Sag ich doch. Es ist der schwarze Porsche da hinten.“
    „Sie fahren Porsche? “ Windell dachte an Dieter B.s angeblichen lila Ford Fiesta und spürte einen Stich von Zweifel, wie weit er wirklich gut beraten war, diesem drehstuhlfahrenden Anstaltsinsassen zu vertrauen.
    „Weißt du, mein Junge“, meinte Kilius/Bäumler und grinste, „manchmal schafft man es, sogar –“, Geste, „IHR ein Schnippchen zu schlagen. Und, na ja, ein bisschen was nebenbei zu verhökern. Hast du ‚Der Untergang‘ gesehen? Diese Führerbunker-Geschichte?“
    „Aber das Drehbuch dazu hat doch Bernd Ei-“
    „Keine Namen!“, fuhr ihn Kilius/Bäumler an, rollte dann zur Glastür, sah versonnen hinaus auf den Parkplatz.„Hat er“, sagte er dann leise. „Aber sicher hat er das. Und ich hab den Porsche dafür gekriegt.“ Und er lachte glucksend. „Sieh bloß zu“, wandte er sich warnend an Windell, „dass du bis zu deinem Gesprächstermin um halb sechs wieder zurück bist!“
    „Ja, und ich?“, rief Elmo dem den Gang hinunterrennenden Folkmar hinterher. „Was soll ich so lange machen?“
    „Tänzchen?“, fragte die Puppe und zwinkerte ihm zu.
    Die Morgentrinker hatten die Bar verlassen und die Abendtrinker waren noch nicht erschienen, um ihre Plätze einzunehmen. Eddy, der Keeper der New Yorker Olde Cologne Bar, sah von seiner Tätigkeit des Gläserpolierens auf, als die Tür schlug.
    „Mr. Heffener! Was für eine Ehre, Sie begrüßen zu dürfen.“ Eddy strahlte übers ganze Gesicht, als Howard Heffener, der Flugzeugpionier, Männermagazin-Herausgeber, generelle Tycoon und berüchtigte Erotomane an die Bar trat. „Wir haben Sie schon erwartet.“
    Heffener war wie immer als Juror zur jährlich in der Radio City Hall stattfindenden Miss-America-Wahl eingeflogen. In seiner eigenen Maschine, wie die Zeitungen berichteten, selbst konstruiert und gesteuert. Er winkte den Keeper zu sich.
    „Eddy“, raunte er, das hagere, oft als streng, manchmal auch herrisch empfundene Gesicht ernst. „Sie müssen mir helfen. Das mit der Misswahl ist diesmal nichts als ein Vorwand für mein Kommen. In Wahrheit suche ich Pussy. Pussy Cat.“
    Na, musste der Tycoon erfahren, da war er nicht der Einzige. Noch jemand war schon länger auf Pussys Fährteund sollte eigentlich die neuesten Informationen über den Verbleib der die Männerwelt elektrisierenden Detektivin haben. Eddy verwies Heffener an den großen Mann mit den irreführend runden Zügen, der am Kopfende der Bar saß und nachdenklich in seinen Champagner-Kelch blickte.
    Augenblicklich gesellte sich Howard Heffener zu ihm, stellte sich vor.
    „Jarvis Chevalier?“, fragte er dann, beinahe ungläubig. „ Der Jarvis Chevalier? Der sich seit Jahren weigert, für mein Magazin zu schreiben? Sind wohl nicht angewiesen auf meine lumpigen Dollars, was? Ha! Endlich mal jemand!“ Er reichte Chevalier die Hand, schüttelte sie kräftig. „Hab übrigens Ihr letztes Buch gelesen, ‚Amor Mortis‘. Ganz schön saftige Szenen drin, Sie alter Lüstling.“
    Das aus dem Mund eines nahezu Siebzigjährigen, der sich gewohnheitsmäßig mit ebenso sparsam bekleideten wie von Mutter Natur überaus großzügig ausgestatteten Blondinen umgab, die altersmäßig allesamt seine Enkelinnen sein könnten.
    „Hab Sie mir allerdings …“ Heffener senkte einen kritischen Blick bis hinunter zu den mit weißen Socken getragenen Sandalen des Schriftstellers. „… deutlich glamouröser vorgestellt. Vor allem, was Ihre Garderobe angeht.“
    Das von einem Typen, der eine lammfellgefütterte Fliegerjacke über einem seidenen Pyjama und Slippern trug.
    „Ich bin inkognito unterwegs, Mr. Heffener.“
    „Ah, verstehe.“ Heffener senkte die Stimme. „Falls es um Pussy geht … können Sie mit meiner vollen Unterstützung rechnen. Verfügen Sie über mich, meine Person, meine Beziehungen, was immer nötig sein wird. Meine Maschine steht vollgetankt auf La Guardia. Sagen Sie mir das Ziel, und ich fliege Sie hin!“
    „Das wird nicht nötig werden“, meinte der Schriftsteller rasch, beinahe hastig. Böse Zungen behaupteten, nicht wenige von Heffeners Gespielinnen hätten sich nach nur einem Flug mit ihm am Steuerknüppel nie wieder die Haare bleichen müssen. „Sie ist gar nicht weit weg von hier. Das einzige Problem ist: Sie will nicht zurück.“
    „Was trinken Sie da? Champagner? Hervorragend.“ Heffener winkte Suzie, die, sachte errötend, dem weltberühmten Womanizer ein weiteres Glas und, nach

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