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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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Unkenntlichkeit verschmolzenen Metallklumpen hin. „Das war der Pfeifenkopf. Um diese Art von Legierung zu schmelzen, brauchte es über elfhundert Grad. Ich würde mal sagen, unser Kunde hier hat einen wirklich gewaltigenZug an der Pfeife gemacht. Und beim Exhalieren dann den Feueralarm ausgelöst. Samt Sprinkleranlage.“
    „War er allein?“, fragte Meckenheim, trat ins Bad, kam wieder heraus und beantwortete sich die eigene Frage. „Nein.“ Missmutig betrachtete er den von seiner Hand baumelnden Büstenhalter, der auch als eine Art Zwillingsschleuder für Basketbälle Verwendung finden könnte. „Wär ja auch zu schön gewesen.“ Der Kommissar machte auf der Hacke kehrt und wandte sich an den im Bereich der Tür herumlungernden Tagportier.
    „Hat außer Ihnen und uns noch jemand das Zimmer betreten?“, fragte er in scharfem Tonfall.
    „Wie? Wer? Nein“, sagte der Empfangschef unschuldig und wollte gar nicht mehr aufhören mit Kopfschütteln. Bis Meckenheim ihm unsanft in die Brusttasche griff und einen mehrfach gefalteten Hunderter hervorzog, zusammen mit einer Visitenkarte des bekanntesten Paparazzo der Stadt.
    „Natürlich nicht“, sagte der Kommissar. Und seufzte.
    „Es ist Sporting. Kein Zweifel.“ Windell, Elmo und Kilius/ Bäumler hockten im Gemeinschaftsraum im Keller der Anstalt und starrten auf den Fernsehbildschirm. Der lokale TV-Sender war der erste, der Celeb Hunters Foto des feuchten Toten neben der verschmurgelten Wasserpfeife veröffentlichte, zusammen mit einem vorher in der Altstadt von Köln gemachten Bild des noch lebenden Sporting – in Rastafari-Aufmachung – am Arm einer mit Kopftuch und Sonnenbrille und hochaufgeschlagenem Regenmantelkragen eher schlecht als recht getarnten Pussy Cat. „Wer ist die Männer gleich reihenweise verschleißende platinblonde Sexbombe?“, rätselte der Sprecher.Es folgten Fotos des blaugesichtig hingestreckten Howard Heffener und das vom in den Teppich gewickelten Brains.
    „Mach aus“, sagte Windell zu Elmo und sprang auf die Beine, lief ruhelos hin und her.Weiber! Während die eine ihm die zu ihrer Rückführung geschickten Männer unter die Erde brachte, traktierte ihn die ANDERE mit …
    „Schleifchen! Blümchen! Löckchen!“
    Elmo und Kilius/Bäumler starrten den plötzlich losgeifernden Windell entgeistert an.
    „In meinem Text! Doch … SIE … kriegt mich nicht! Eher schmeiße ich alles hin! Und wenn ich für immer hierbleiben muss!“
    „Das Essen ist gar nicht so übel“, warf Elmo ein.
    „Mal langsam“, mahnte Kilius/Bäumler. „Damit schadest du nur dir selbst. Sieh mich an.“
    „Uns“, korrigierte ihn die Puppe. „Unsere neue Kür wird eine Sensation werden.“
    „Und die Therapiesitzungen bringen echt was“, hing Elmo seinen Gedanken nach.
    „Du willst doch jetzt nicht aufgeben, oder? Sieh es mal so: Immerhin war … SIE … ja fair genug, den Wettbewerb auf deinem eigenen Spezialgebiet auszutragen.“
    „Fair? Mir die Protagonistin zu entführen und mit Schleifchen, Blümchen und Löckchen in meinem Roman herumzupfuschen und mein mögliches Happy End zu vermasseln und fair ? Brains sollte Pussy heiraten, verflucht noch mal!“
    „Und das willst du jetzt so einfach auf dir sitzenlassen? Wo bleibt dein Stolz? Du weißt, was passiert, wenn … SIE … gewinnt. Du kennst die beiden Alternativen. Schreibsklave, oder …“
    „Er müsste mindestens zwanzig Kilo abnehmen“, fand die Puppe. „Und eine geeignete Partnerin finden, natürlich.“
    Windell sah sie lange und nachdenklich an.
    „Reiß dich zusammen“, riet Kilius/Bäumler eindringlich. „Noch ist Zeit.“
    Windell blickte auf die Uhr, nickte grimmig.
    „Okay“, meinte er dann. „Drei Männer haben wir schon verschlissen. Was jetzt?“
    „Analyse“, meinte Kilius/Bäumler nüchtern. „Bis auf den Fehler zu Beginn, es mit Gewalt zu versuchen, ist der Ansatz gar nicht mal schlecht. Deine Protagonistin ist ja, wie du wahrscheinlich am besten weißt, im Grunde ihres Herzens einsam.“
    „Bei ihrem Lebenswandel kein Wunder“, warf die Puppe ein.
    „Pech war nur, ihr nacheinander gleich zwei Kerle zu schicken, die bei Pussys Anblick augenblicklich ihre eigentlichen Aufträge vergessen haben und nur noch an das Eine denken konnten.“
    „Das liegt nur an diesen Eutern“, meinte die Puppe. „Männer sind auf dem Gebiet ja so was von infantil.“
    Kilius/Bäumler stieß sich ab und drehte eine nachdenkliche Runde den Flur hinunter. „Bleibt eigentlich

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